Cost of life day in Paris
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Im Rahmen des von den City Blogs des Café Babel eingefädelten Unternehmens Cost of life day werden sich verschiedene lokale Gruppen an dem vorgeschlagenen Spiel beteiligen. Es handelt sich dabei um den Preisvergleich für einen normalen Abend mit dem Besuch einer Kinovorstellung, einem Snack (Kebab, fast-food…) und einem Drink in der Bar. Fügen wir dann noch den Preis für den öffentlichen Nahverkehr hinzu und vergleichen. Nach Babel Stockholm ist es nun an der Parisienne von Café Babel, etwas zu organisieren. Sehen wir, ob der Vergleich standhält.Fangen wir an!Zu zweit an diesem Abend, nehmen eine gute Freundin und ich uns vor, ein großes Multiplex-Kino in Bercy im Osten der Stadt zu besuchen, um den letzten Film von Woody Allen, „Vicky Cristina Barcelona“, zu sehen, einerseits eine Entscheidung aus dem Bauch heraus als auch um einen Vergleich mit den anderen europäischen Blogs zu erleichtern, denn ein französischer Film wird nicht unbedingt im Ausland gezeigt. Da wir in einem anderen Viertel wohnen, entscheiden wir uns, etwas Kleines vor dem Kinobesuch zu essen und kehren unten bei unserem McDonald‘s ein. Die übliche Wahl, wenn man so will, führt uns zu einem Big Mac-Menü normaler Größe für 5,70 Euro; das Gleiche wie unsere schwedischen Freunde zu kaufen kann nur hilfreich für die Umfrage sein. Gesättigt (man muss es mal eben sagen dürfen…) brechen wir zum Kino auf.Wir durchqueren also Paris mit dem öffentlichen Nahverkehr. Da wir innerhalb der Stadt bleiben, reicht ein einfaches Metro-Ticket für die Zone 1, um uns ans Ziel zu bringen. Die Ausgaben für dieses Unternehmen: 3,20 Euro Hin- und Rückfahrt für jeden von uns beiden. Nach ungefähr 20 Minuten Anfahrt mit der Metro befinden wir uns an der Station Cour Saint-Emilion, zwei Schritte vom Kino entfernt.Nach beträchtlicher Wartezeit an der Kasse bekommen wir unser Ticket zum Normalpreis von 9,90 Euro (es stellt sich bei diesem Kino heraus, dass die Preise nicht von den angebotenen Filmen abhängen). Es bleibt uns nur noch, es uns bequem zu machen und den Film zu genießen, dieser alles in allem recht sympathisch, da er von einer vierköpfigen Romanze während des Sommers in Katalonien erzählt. Ganz klar von Woody Allen, doch aber köstlich. Der Aufenthalt im Kino neigt sich seinem Ende – nun ist es also an der Zeit, den Abend in einer Bar bei einem Bier und einer Diskussion über den Film und Gott und die Welt ausklingen zu lassen. Wir spazieren somit zu einer Bar, die uns bekannt ist, der Frog, wo jeder von uns ein Bier bestellt, ein Hefe für meine Freundin und ein Blondes für mich, jedes davon für 6,50 Euro, was, man muss es zugeben, doch billiger als in den meisten Pariser Bars ist, wo man damit rechnen kann, sieben oder acht Euro für ein Bier zu bezahlen.Schließlich, nach einem Abend der vergnüglicheren Sorte entscheiden wir uns, mit der Metro heimzufahren. Es bleibt nur noch, die Rechnung zu machen. Fassen wir zusammen!Ein Big Mac-Menü für 5,70 Euro, zwei Metrotickets für 1,60 Euro, ein Ticket für einen Film für 9,90 Euro, ein Bier für 6,50 Euro: wir haben jeweils 25,30 Euro ausgegeben, etwas mehr als 50 Euro zusammen. Eine ziemlich gepfefferte Summe, das stimmt, aber ist das teurer als anderswo? Dem wäre mit den Artikeln der verschiedenen Babel-Blogs nachzugehen. Bei dem, was ich bisher dazu las, gibt es geringfügige Unterschiede. Als Modell, Stockholm-Paris, gleicher Wettkampf, eine Rechnung zum Schluss, die ziemlich nahe beieinander liegt.Schließlich erscheint diese Umfrage als recht vergnüglich – ich kann mir Schlimmeres vorstellen als den Abend im Kino und in einer Bar vor einem Bier zu verbringen. Es wird interessant sein, die Ergebnisse der verschiedenen Blogs zu analysieren, da es mehr dazu geben wird – zwei an der Zahl ist ja noch nicht so viel. Wir können also schauen, in welcher Stadt oder in welchem Land solche Kosten am höchsten sind. Wenn man sich auf drei oder vier Produkte materieller oder kultureller Art beschränkt, ist das natürlich nicht sehr aussagekräftig, was die allgemeinen Lebenserhaltungskosten angeht, aber es gestattet zumindest zu erfahren, ob wir alle an unterschiedlichen Orten in der Freizeit finanziell gesehen mehr oder minder gleichgestellt sind. Fortsetzung folgt… Matthieu Mollicone Trad. Matthias Jakob Becker