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Transeuropa-Festival: Europäische Entdeckungsreise in Berlin

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Berlin

Obwohl sich viele gesellschaftliche Diskussionen in Europa ähneln – vom Umgang mit Migration über die Euro-Krise bis zur prekären Situation vieler Berufsanfänger – halten sich die manchmal hitzigen Debatten erstaunlicherweise oft ziemlich genau an die nationalen Grenzen. Das Transeuropa-Festival will das ändern.

Transeuropa.jpg Eine Berliner Legende, auch beim Transeuropa-Festival: Aydin Akin setzt sich für das Ausländerwahlrecht ein. (Foto: Soeren Jonssen)

Damit die Europäer mehr miteinander reden, und weniger aneinander vorbei, organisieren die Festival-Macher von European Alternatives und dem Transeuropa Network in 14 europäischen Städten gleichzeitig das Transeuropa-Kulturfestival. Die lokalen Festivals spulen dabei nicht jeweils ihr eigenes Programm ab, sondern sind eng miteinander verbunden. Wie das aussehen kann, zeigte am vergangenen Mittwoch gleich die erste Veranstaltung des Festivals in Berlin, der Transnational Walk. Rund 80 Teilnehmer spazierten dabei auf einer geführten Tour durch Kreuzberg und Neukölln. An allen Ecken und Enden dieser Tour ließen sie sich Geschichten erzählen, jeweils eine aus den 14 Festivalstädten. Dieselben Anekdoten bekamen die Spaziergänger auch bei den anderen 13 Transnational Walks zu hören. Während also beispielsweise in Berlin eine kurze Geschichte aus Warschau von polnischen Schauspielern vorgeführt wurde, hörten die Spaziergänger in Warschau, Barcelona oder London die Geschichte des Berliner Aktivisten Aydin Akin, der sich auf seinem mit Plakaten vollgehängten Fahrrad seit Jahren für die Einführung des Ausländerwahlrechts einsetzt. „Der Spaziergang hat gut geklappt und war ein super Auftakt“, freut sich Daphne Büllesbach, die das Festival in Berlin koordiniert.

Was kommt?

Auch die kommenden Veranstaltungen haben stets einen Fokus, der über Ländergrenzen hinaus reicht. Am Samstag wird zum Beispiel auf einem Forum über politische Beteiligung und Protest diskutiert. Damit die Diskutanten nicht nur im eigenen Saft schmoren, haben die Veranstalter nacheinander in mehreren Städten zu diesem Thema eingeladen. Einige der Berliner Teilnehmer waren zuvor in anderen Städten selbst dabei. „So können wir sehen: Wie wurde das Thema in Rom diskutiert, oder in Belgrad?“, erklärt Daphne. Während der transnationale Spaziergang eine Art Warm-Up zum Festival darstellte, beginnt das eigentliche Veranstaltungsprogramm heute. Um 19:15 Uhr gibt’s im Kino Arsenal Kurzfilme zu Arabien vor dem arabischen Frühling zu sehen, anschließend wird mit lateinamerikanischer Musik in der Lupita (Skalitzer Straße 134) gefeiert. Weitere Veranstaltungen stehen dann am Freitag und Samstag auf dem Programm. Wer nach all den Festivaltagen hungrig ist, kann sich auf den Abschluss freuen: Der Künstler Hiwa K telefoniert via Skype mit seiner Mutter, die im Irak lebt. Die beiden kochen gemeinsam mit den Festivalbesuchern ein irakisches Gericht. Und wer mitgeschnippelt hat, darf natürlich auch mitessen.

Transeuropa-Festival, noch bis zum 19. Mai in verschiedenen Locations.

Infos: transeuropaberlin.wordpress.com

Facebook: www.facebook.com/transeuropaberlin