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Underground-Polo: Wenn Budapest am Rad dreht
Published on September 15, 2011
Gesellschaft Lifestyle
Budapest dreht am Rad. Die ungarische Sparte von Critical Mass , ein Event, das Radfahrer im Namen der Diskriminierung ihres Sports und der Umweltverschmutzung durch Abgase zusammenbringt, ist eine der wichtigsten Umweltbewegungen der Welt. Zum Earth Day 2008 nahmen 80.000 Menschen an der Aktion teil. Im März 2006 , kurz vor den ungarischen Parlamentswahlen, haben die Aktivisten-Radler eine so genannte Tour de Voces (eine Stimmtour) in Budapest organisiert, zu der sie die wichtigsten Parteiensitze per Drahtesel passierten, um sich mit Petitionen bewaffnet für mehr Rechte der Radfahrer einzusetzen. Am 2. Juli 2010 wurde in der ungarischen Hauptstadt zudem ein Radfahrer-Zähler installiert, um die Bewohner für alternative Transportmittel zu sensibilisieren.
Unser franko-iranischer Fotograf Ehsan Maleki war den Budapester Pedalenfans auf den Fersen.
Dieser Artikel ist Teil der cafebabel.com Reportagereihe Green Europe ont he ground 2010/ 2011.
„Du hast Glück, man kann es selten ganz sehen“, freut sich die Journalistin des Lokalteams von cafebabel.com , die mich begleitet, als wir am ungarischen Parlament vorbeikommen. Normalerweise ist das Bauwerk aus weißem Stein und in neugotischem Stil, einer der städtischen Orientierungsorte Budapests, permanent mit Gerüsten bedeckt. Es geht darum die schwarze Färbung, die das Bauwerk trübt, zu entfernen. „Wenn die Bauarbeiter mit einem Teil fertig sind, sollten sie ihn erst mal wieder säubern.“ Die Luftverschmutzung in der Stadt ist eins der Argumente, das die Aktivisten-Radler motiviert. Eine Aktion, die Früchte trägt. 2008 hat die ungarische Hauptstadt den Preis der Europäischen Woche der Mobilität bekommen.
(Foto: © Ehsan Maleki )
Trotz beachtlichen Erfolgs, beschweren sich die Aktivisten unaufhörlich über den Mangel an Aktionsbereitschaft der Ungarn. Doch kommt Zeit, kommt Rat. Bis dahin erfinden sie alle möglichen Dinge rund ums Fahrrad… Wie zum Beispiel das Fahrrad-Polo.
(Foto: © Ehsan Maleki )
Eine Gruppe eingefleischter Fans dieser Zweiräder trifft sich ein bis zweimal pro Woche zu einem Polospiel. Auf dem Foto treffen sich die Spielerin in einem unterirdischen Gang. Auch tagsüber finden Spiele auf der ältesten Radrennbahn Europas - gegründet im Jahre 1896 - statt.
(Foto: © Ehsan Maleki )
Laut des Organisators von Critical mass habe sich die Anzahl der Fahrräder im Alltag in den letzten drei Jahren verdoppelt - Tendenz steigend seit 2004. Die im August 2010 in Budapest über den Fahrradzähler zusammengetragenen Daten zeigen, dass im Durchschnitt 981 Radfahrer ihr Fahrrad unter der Woche täglich benutzen und 479 am Wochenende per Rad unterwegs sind.
(Foto: © Ehsan Maleki )
Die Fahrradfahrer haben eine wahre Fangemeinde. Im Budapester Bike Kitchen gibt es alles, was das Fahrrad-Bastlerherz begehrt.
(Foto: © Ehsan Maleki )
Hajtas Pajtas ist ein Laden und eine Fahrradwerkstadt. Die Leute von Critical mass haben hier ein Büro.
(Foto: © Ehsan Maleki )
Im Inneren des Hajtas Pajtas zeigt eine Fotowand die Teilnehmer der europäischen Fahrradkurier-Meisterschaft , die 2010 in Budapest stattfand.
(Foto: © Ehsan Maleki )
Sinya, Hauptorganisatorin der Critical Mass-Treffen, in ihrem Büro des Hajtas Pajtas: «Das Fahrrad ist ein Lebensstil», bestätigt er. Der berühmte Aktivisten-Radler fährt nebenbei Radrennen in Ungarn und im Iran.
(Foto: ©Ehsan Maleki )
Budapest Innenstadt. Ein originelles Schild symbolisiert einen Fahrradparkplatz.
(Foto © Ehsan Maleki )
Erster Parkplatz für Fahrradfahrer aus Budapest. Dieser, von Aktivisten der Stadtverwaltung angemietete Bereich kann bis zu 25 Fahrräder beherbergen. Der Parkplatz nimmt lediglich den Platz von zwei Autos ein.
(Foto: © Ehsan Maleki )
Die Bar Kiadó Kocsma ist ein Treffpunkt der Budapester Fahrradgemeinschaft.
(Foto: © Ehsan Maleki )
Steerio, 30 Jahre, und Kristza, 26 Jahre, zwei Aktivisten-Radler im Kiadó Kocsma. Sie haben sich bei einer Ünterstützungsaktion der Radrennbahn „Mili“ (eine Abkürzung für Millenáris ) kennengelernt. An Stelle der Radrennbahn wollte die Stadtverwaltung einen Neubau, der den historischen Wert des Komplexes gefährdet hätte, in Angriff nehmen. Dank der Aktion der Aktivisten von 2006 existiert Mili bis heute weiter.
(Foto: © Ehsan Maleki )
Ein Radfahrer verlässt das Kiadó Kocsma. Selbst die Kälte macht den Hupen dieses Transportmittels nichts.
(Foto: © Ehsan Maleki )
Die Polizei schafft es hingegen immer wieder die Stimmung zu versauen… Die Polizeibeamten beenden das Polospiel im Budapester Underground.
(Foto: © Ehsan Maleki )
Die Spieler verlassen den Platz.
(Foto: © Ehsan Maleki )
(Foto: © Ehsan Maleki )
Denn so schnell lassen sich die Aktivisten nicht von den lokalen Sicherheitskräften vertreiben. Die Stadt ist groß… es liegt an jedem selbst, geeignete Orte zu finden.
(Foto: © Ehsan Maleki )
Translated from Rowerzyści torują sobie drogę przez Budapeszt
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