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Schwere Geburt: Cafébabels neue Rubriken

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Cafébabel verändert sich - auch 2018. Wir erklären in einer kurzen Reihe, wonach euer Lieblingsmagazin in Zukunft aussehen wird. Neue Linie, neue Rubriken, neue Städte. Nichts weiter als das.

Unsere klassischen Rubriken 'Politik', 'Lifestyle', 'Kultur' und 'Gesellschaft' waren uns zu eng geworden. Jeden Tag stellte sich in der Redaktion wieder die gleiche Frage: 'Wohin passt dieser Artikel denn nun?' Ein neues System musste her. Um euch die vier neuen Rubriken gleich zu Anfang vorzustellen: Sie heißen Impact, Creative, Experience und Raw.

Der Launch einer neuen Webseite war die perfekte Gelegenheit, um die Kategorien grundlegend zu überarbeiten. Schon während des ersten **Brainstorming der Redaktion von Cafébabel** war uns relativ schnell klar, wie sich die Themen am besten gliedern ließen - die Autoren von Cafébabel schlagen Themen vor, die kreativ, engagiert, vom Terrain und mit Lösungsansätzen versehen sind. Turbulent wurde es aber, als es an die Namensfindung für die vier Bereiche ging. Sollten es Verben, Adjektive oder Substantive sein? Brauchten wir eine einheitliche Gestaltung? Und die entscheidende Frage: Englisch für alle Versionen oder Übersetzungen in alle sechs Sprachen von Cafébabel? Wir haben außerdem entschieden, nicht mehr der politischen Aktualität der einzelnen EU-Staaten hinterherzujagen. Eine Kategorie soll von nun an eher Visionen für das Europa von morgen gewidmet sein - all den Initiativen, Bewegungen und Vereinen, die Dinge verändern möchten und von einer anderen Zukunft träumen. Der Namensvorschlag auf Englisch lautete [Impact](https://cafebabel.com/de/article/tag/impact/). In den anderen Sprachen hätte man auch 'Zukunftslaborabor', 'Visionen' oder Ähnliches sagen können. Die zweite Kategorie wird sich mit Kultur in allen ihren Ausprägungen befassen - von technischen Innovationen bis hin zu Film oder Festivals. Im Englischen passte hier [Creative](https://cafebabel.com/de/article/tag/creative/). Warum nicht einfach 'Kreativ'? Die dritte Kategorie entstand ausgehend von einigen der letzten Artikel, die in der ersten Person von einer selbst erlebten Ausnahmesituation berichten. Dafür haben wir uns relativ schnell für den Term [Experience](https://cafebabel.com/de/article/tag/experience/) entschieden. Die letzte Kategorie war die schwierigste, weil sie eben nicht ganz so positiv wie die anderen drei daherkommt. Aber da **Europa in real life** nunmal nicht immer rosig ist, geht es bei [Raw](https://cafebabel.com/de/article/tag/raw/) um gründlich recherchierte Artikel und Reportagen vom Terrain über Migration, Arbeitswelt, Diskriminierung, Armut und Konflikte.

Im Englischen bot sich das Wort 'Raw' an. So wie Rohrzucker? Fotos vor der Nachbearbeitung? Was soll dieses Wort? Also: Englisch oder Übersetzungen?! Diese Frage raubte uns buchstäblich den Schlaf. Einige englische Wörter ergaben für unsere spanisch- und italienischsprachige Leser, denen das Angelsächsische einfach nicht so geläufig ist, überhaupt keinen Sinn. Für Lara, Redakteurin der englischen Version, waren die Bezeichnungen perfekt und selbsterklärend. Ihre Kollegen hatten da ihre Zweifel. So entschlossen wir uns zu einer Befragung unserer Community in den verschiedenen Sprachräumen. Übersetzer, Autoren, Fotografen und Lektoren teilten uns per Mail ihre Präferenzen mit. Zahlreiche Übersetzungsvorschläge gingen ein, von denen einige wirklich - hm, kreativ waren, darunter 'Rucksack geschultert' für die Kategorie 'Experience' oder 'Heureka' für 'Creative'. Die Mehrheit sprach sich jedoch dafür aus, die Namen der vier Kategorien einheitlich auf Englisch zu lassen. Warum? Auch wenn Cafébabel ein Magazin ist, das viel Wert auf die verschiedenen Sprachen Europas legt, ist es unser Ziel, junge Menschen zusammenzubringen. Abgesehen von 'Raw' waren wir uns da ziemlich einig. Nach zahlreichen (stets freundlichen) Streitereien über diesen 'rohen' Begriff gewöhnten wir uns mit jedem Tag mehr an ihn. Wir begannen, schwierige Alltagssituationen als _raw_ zu bezeichnen: Obdachlose auf der Straße zu sehen und ihre Geschichte erzählen zu wollen ist _raw_, dieser Pitch über Liebe in den Zeiten sozialer Netzwerke in Rumänien ist wirklich _raw_. Langsam gefiel uns dieser unverständliche Name, der jedoch das Potenzial dazu hatte, genau die richtige Bezeichnung für die Reportagen aus dem echten Leben zu werden und hoffentlich auch unsere Leser zu begeistern. Und so war auch die letzte Kategorie geboren.

Translated from Le quattro sezioni e il lungo parto per la scelta