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Kosovo: Der Phönix Europas
Published on March 14, 2012
Lifestyle
Er will zum Militär, sie ihr Land aufbauen. Er will nach Asien reisen, am liebsten mir dem Motorrad. "Neugeboren" heißt die Porträtserie des französischen Fotografen Clément Quentin , der den Kosovo bereist hat. Am 17. Februar 2012 jährt sich die Unabhängigkeit des Kosovo von Serbien zum viertel Mal. Ein Grund, die Jugend des Landes zu betrachten, Kosovo-Serben wie -Albaner. Denn 60% der Bevölkerung sind jünger als 25 Jahre. 40% von ihnen sind arbeitslos.
Diese Briefe wurden in Pristina am 17. Februar 2008 , dem Unabhängigkeitstag
des Kosovo aufgegeben. Sie symbolisieren die Geburt des
Landes.
Foto: ©Clément Quentin
Liridon arbeitet für die Sicherheitsbehörden des Kosovo. „ Als ich klein war, verübte die serbische Armee Massaker in unserer Gegend. Ich musste mein Zuhause, meine Schule und meine Freunde verlassen, ohne zu
wissen, ob ich sie jemals wiedersehen würde. Ich will das nie mehr erleben.“ Ein Jahr war er im Ausland. Jetzt träumt er davon, Oberst im Dienste
seines Landes zu werden.
Foto: ©Clément Quentin
Nach einem Medizinstudium schafft Driton es nicht, Arbeit zu finden.
Einerseits wegen der hohen Arbeitslosigkeit, aber auch, so sagt er es,
wegen seiner Roma-Herkunft. „Die Diskriminierung der Roma ist im Kosovo
ein großes Problem. Es gibt keine Chance, aus dem Teufelskreis herauszukommen. Ich habe mich im Studium angestrengt, um
dem zu entkommen. Trotzdem sind mir die Türen verschlossen.“ Driton
leitet heute den Verein balkan sunflower , der die Roma-Kinder seines Dorfes bei der Integration hilft
einsetzt. Er gibt Sprachkurse und organisiert Ausflüge und sportliche
Aktivitäten.
Foto: ©Clément Quentin
„Ich fühle mich in meinem Land eingesperrt . Wir können hier nicht weg.
Der Beitritt zur Europäischen Union würde uns die Türen öffnen.
Ich beneide euch darum, dass ihr frei reisen könnt, denn unsere Pässe
haben nicht den gleichen Wert. Meine Regierung erlaubt es mir, nach
Albanien , Mazedonien oder nach… Haiti zu gehen. Aber ich träume davon,
mit dem Mofa bis nach Asien zu fahren.“
Foto: ©Clément Quentin
"Das Dorf Plementina hat den traurigen Ruf, das dreckigste Dorf Kosovos zu sein. Es liegt einen Kilometer entfernt vom
Elektrizitätskraftwerk TC kosova B , welches von drei
Kohleminen weiter im Norden des Landes versorgt wird. Die Regierung hat unser Dorf ganz nah an diesem Kraftwerk gebaut. Je
nach Windrichtung bekommen wir die Kohlenabgase zu spüren. Wir können keine zwei Stunden draußen zu verbringen, ohne dass die
Kleidung vom Ruß schwarz wird. Die meisten Menschen hier
leiden an Lungenkrankheiten . In diesem Dorf grenzt es schon an ein
Wunder, wenn man das 70. Lebensjahr erreicht."
Foto: ©Clément Quentin
"Die internationale Gemeinschaft will uns angeblich helfen. Aber wie
viele Zivilisten wurden durch NATO-Bomben getötet?" Die Bombardierungen
der NATO waren umstritten. Milosevic konnten sie militärisch nicht besiegen . Die meisten Opfer waren Zivilisten .
Foto: ©Clément Quentin
Man könnte Bajram als einen „sozialen Aktivisten“ bezeichnen, denn seine Aktionen sind auf das Gemeinwohl ausgerichtet. Er setzt sich in
verschiedenen Verbänden für den Völkerfrieden ein. Außerdem ist er Künstler. "Ich finde, dass
Kunst und Musik starke Waffen sind, um Botschaften zu
vermitteln."
Foto: ©Clément Quentin
Albulena führt Komödien und Theaterstücke für Kinder auf. „Der
Kosovo hat genug gelitten. Ich möchte die Leute zum Lachen bringen, sie
ablenken. Während der Aufführung sollen sie ihre Probleme vergessen.“ Ob sie den Kosovo verlassen möche?
„Niemals! Selbst wenn das Leben hier hart ist, bin ich stolz darauf, hierher zu gehören. Ich muss hier bleiben und dabei helfen, es
wieder aufzubauen.“
Foto: ©Clément Quentin
„Die NATO ist eingeschritten, um den Konflikt zu beenden. In Wahrheit lässt der Frieden noch auf sich warten. Die Albaner stehen an
der Spitze des Landes. Die serbische Minderheit wird auf die hinteren
Plätze verbannt. Im westlichen Fernsehen werden wir als Inkarnation der Nazis dargestellt. Aber keiner spricht von den Morden,
die von den Albanern an uns verübt wurden.“ 125 000 Serben leben im
Kosovo, isoliert und in Enklaven. Sie trauen sich kaum aus dem Haus zu
gehen. So sehr füchten wir uns."
Foto: ©Clément Quentin
Die Stadt Mitovica ist geteilt. Die Brücke über den
Fluss Ibar symbolisiert die Teilung des Kosovo. Im Norden die Serben, im
Süden die Albaner. Die Atmosphäre im Kosovo ist immer noch bestimmt von Angst. Beide Gruppen fühlen sich bedroht. Kein Wunder, dauern die Spannungen zwischen den Ethnien schon seit Jahren an.
Foto: ©Clément Quentin
Maler
Foto: ©Clément Quentin
Student an einer Kunsthochschule, arbeitet an seinem Selbstportrait.
Foto: ©Clément Quentin
Dieses albanisch-serbische Paar ist in Pristina ein echtes Symbol. Er
spricht kein Serbisch, sie kein Albanisch. Sie verständigen sich auf Englisch. Ihr Zimmer ist voller Poster, für
die Menschenrechte, Gandhi und Friedensorganisationen. Es ist ihre Philosophie.
Foto: ©Clément Quentin
Foto: ©Clément Quentin
Viele junge Kosovaren studieren. Sie hoffen, der Universitätsabschluss hilft ihnen, es im Leben zu etwas zu bringen. Leider gibt nicht genug Arbeit für all die Absolventen. Die Terrassen der Cafés um
die Universität sind voller Studenten, die über Politik , Literatur und
Philosophie sprechen. Aber sie erzählen auch vom Frust, keine Arbeit zu finden
und das Land nicht verlassen zu können.
Foto: ©Clément Quentin
Foto: ©Clément Quentin
Translated from Kosovo : le born again de l’Europe
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