Klassik in Bukarest – das Beste vom Besten
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julia danila50 Jahre nach seinem Tod wird zu Ehren des berühmtesten rumänischen Komponisten wird ab 4. September in Bukarest das 7. Internationale George Enescu Festival abgehalten.
„Wenn Gott mir Talent gab, dann gab er mir auch eine Aufgabe.“ Enescus Worte sind heute noch genauso aktuell wie damals, und einige der berühmtesten Orchester, Kammermusiker und Opernhäuser werden ihrer Aufgabe gerecht, wenn sie dieses Jahr Enescus Leben und Werk gedenken. Das London Philharmonic Orchestra, das Orchestre National de France, die Staatskapelle Dresden, das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, das israelische philharmonische Orchester, das Symphony Orchester Kirov, das Kammerorchester Lausanne, Barbara Heindricks und das Magnus Quartet Jazz Project, das Eifman Ballet Theater aus St. Petersburg – um nur einige zu nennen – haben ihre Teilnahme schon zugesagt.
Nicht genuegend Werbung
Dieses Jahr wird das Festival, welches unter anderem Klavier-, Geigen- und Gesangswettbewerbe beinhaltet, nicht wie üblich vom rumänischen Generalsekretariat organisiert. Um einstige Anschuldigungen bezüglich politischer Einflussnahme zu vermeiden, ging diese verantwortungsvolle Aufgabe diesmal an das Kulturministerium, welches für diesen Anlass 5,5 Millionen Euro bereitstellt. Trotz des hohen Budgets wurde bislang lediglich mäßig Werbung für das Festival betrieben. Auch wenn eventuell Partnerschaften mit dem französischen Kabelfernsehprogramm Mezzo und Radio France existieren, wissen nur wenige ausserhalb der Grenze Rumäniens von der Veranstaltung.
Überdies ist die Anzahl der Nicht-Rumänen, die jemals von Enescu gehört haben, gering. Somit erfüllt das Festival gleich einen doppelten Zweck: Es stellt eine Plattform für zeitgenössische Talente in der klassischen Musik dar und verbreitet gleichzeitig Enescus Musik, dessen Kompositionen und Talent als Violinist stets unterschätzt werden.
Interessanterweise lösen seine Arbeiten sogar in Rumaenien eine beklemmende Verschwiegenheit aus. Diese Reserviertheit könnte sich dadurch erklären, dass selbst die Rumänen nur eine gegrenzte Kenntnis seines eigentlichen Talents haben, was auf das Fehlen einer umfassenden Analyse seiner Arbeiten zurückzuführen ist.
Aber auch wenn Enescus Musik nicht sehr bekannt oder modern ist, sollte man nicht schlussfolgern, dass die Namensgebung des Festivals ein patriotisches Werkzeug für die Verbreitung rumänischer Musik ist. Das Ereignis ist vielmehr ein paneuropäisches Konzert aller Orchester, welches alle Liebhaber der klassischen Musik willkommen heisst, die sich ein wenig Inspiration am Herbstanfang herbeisehnen.
Internationales George Enescu Festival
4. bis 20. September 2005
Translated from The best of the Classics in Bucharest