Istanbul: Darf's ein bisschen Synthie-Pop sein?
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Birke Gerold
Ein serbischer Fotograf, Nemanja Knezevic, und eine Gruppe junger Musiker durchstreifen die pulsierende Bosporus-Metropole. Ob in Moscheen, auf dem Basar, aus den Radios der Barbiere oder den Dance-Schuppen auf der Partymeile Istiklal - Sounds sind in Istanbul omnipräsent. Die Musikalität der geteilten Stadt in Bildern.
Fotos ©Nemanja Knezevic
Diese Fotogalerie ist Teil unserer Reportagereihe 2010/11 Orient Express Reporter auf dem Balkan und in der Türkei
Atatürk wird als Gründer der modernen säkularen Türkischen Nation betrachtet, mit der die Fahne verbunden ist. Hier verkauft ein Mann Flaggen vor der Yeni-Moschee (aka Neue Moschee). Sie steht auf der anderen Seite des Bosporus im Eminönü-Viertel, der Heimat der Gewürzmärkte.
Fotografierende Kinder auf der Galata-Brücke
Blick vom Galata-Turm
Kleine Fastfood-Restaurants in der Divan-Yolu-Straße. Sie liegt in der Touristengegend um die Hagia Sophia und die Sultan-Ahmet-Moschee (aka Blaue Moschee), den beiden bekanntesten byzantinischen Reliquien, die sich gegenüberstehen.
Der 25-jährige Hemi Behmoaras macht mich mit der unabhängigen Musikszene in Istanbul bekannt. Der Foto- und Videostudent betreibt eine kleine Bookingagentur namens B Yuzu, die Shows in Istanbul für einheimische und ausländische Bands organisiert. Manchmal legt er auch Platten auf und arbeitet als Promoter für einige Bands.
Hemi ist Fan des Istanbuler Fußballvereins Galatasaray. Hier sieht man Kinder, die auf dem Taksim-Platz, dem größten Platz in der Innenstadt, kicken. Fußball ist sehr wichtig in der Türkei und der beliebteste Sport. Die Clubs mit den meisten Anhängern sind Besiktas, Galatasaray und Fenerbahce. Im Hintergrund: das Atatürk-Kulturzentrum.
Yigit Bulbul, 25 Jahre alt (Gitarre, Synthesizer, Gesang), ist die eine Hälfte des männlichen Duos PostDial, einer Elektro-Band mit verschiedenen Einflüssen, darunter Punk, Dance und Indie. Sie haben bereits zwei Mini-Alben unter ihrem Namen veröffentlicht. Eigentlich kam Yigit nach Istanbul, um Maschinenbau zu studieren; doch dann entdeckte er seine Liebe zur Musik und gründete eine Band. Jetzt will er woanders hinziehen, wahrscheinlich nach London, um seine Musikkariere voranzutreiben.
Irgendwo in den engen Straßen des Kasımpaşa-Viertels, aus dem der derzeitige Premierminister Recep Tayyip Erdoğan stammt und das für sein gleichnamiges Fußballteam berühmt ist. Der Chef der regierenden Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AK) ist hingegen Fan von Fenerbahçe FC.
Levent Sevi, 25 Jahre alt. Der Dichter lebte drei Jahre lang in Israel. Er leitet das Akustikprojekt Long Way From Home, das in kurzen Videos Bands präsentiert, die irgendwo in der Stadt ein, zwei Lieder in akustischer Version spielen. Er rief die Initiative im November 2010 ins Leben; erst arbeitete er mit einer Lokalband, dann machte er mit ausländischen Bands weiter. Hier steht er vor der Garage der ältesten Straßenbahnlinie Istanbuls, oben an der İstiklal- Straße, der Hauptstraße.
In ihrem Studio in der Nähe des Galata-Turms haben Balamir Nazlica (31 Jahre, Komposition, Texte, Gesang) und Hatice Arici (25 Jahre, Hintergrundgesang, Keyboard) 2003 die Band Soaked gegründet. Die sechsköpfige Gruppe macht Synthie-Pop und veröffentlichte 2010 ein Mini-Album, 2011 kommt ihr erstes ‚richtiges‘ Album raus. Wir nehmen mit anderen Leuten an einer Session teil, bei der die neuen Songs gespielt werden und von den Zuhörern beurteilt werden sollen, um so bei der Auswahl der ersten Single zu helfen.
Lokales Fastfood in der Innenstadt.
Der asiatische Teil der neuen Stadtviertel ist ruhiger und konservativer als der europäische.
Translated from Pop synth traditional Istanbul (12 images)