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Gentrifizierung: Tausende Familien verlassen London

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Translation by:

Patrick Grosse

Politik

Vergangenen Samstag zogen Hunderte durch die Straßen des Londoner Bezirks Newham, um gegen steigende Mieten und Kürzungen der Sozialhilfe, die sogenannte soziale Säuberung, zu protestieren. Der „March against Evictions“, also der Marsch gegen die Vertreibung, wurde von Aktivisten der „Focus E15“-Kampagne organisiert. Angelo Boccato war für Cafébabel vor Ort.

Der “Marsch gegen die Vertreibung” markierte den zweiten Jahrestag der Gründung der „Focus E15“-Kampagne. Damals im September 2013 erhielt eine Gruppe junger Mütter einen Räumungsbefehl von der East Thames Housing Association. Er folgte auf die Entscheidung des Bezirksrats von Newham, Kürzungen bei Sozialwohnungen für junge Obdachlose vorzunehmen.

Die “Focus E15”-Kampagne kämpft für Wohnungen mit der Parole „Sozialwohnungen statt sozialer Säuberung“ und erschien in vielen nationalen Zeitungen. Aditya Chakrabortty, Autorin des Guardian, bezeichnete sie als Helden 2014, da es ihnen gelang, Sozialwohnungen in die politische Agenda zu bringen.

Die Kampagne konnte auch beweisen, dass soziale Bewegungen, trotz des Widerstands von örtlichen Institutionen, Siege erzielen können. Ebenfalls dienen sie als Inspirationen für andere Kampagnen, wie Samir Jeraj im Green European Journal beschreibt.

Viele andere Gruppen nahmen am Marsch teil, von der Newham Green Party über die Left Unity-Partei bis zu den Aktivisten von Reclaim Hackney. Sie hielten vor Symbolen der Gentrifizierung, wie zum Beispiel einer Geschäftsstelle eines Maklerunternehmens, das eine zentrale Rolle in der scheinbar unaufhaltbaren Gentrifizierung Londons spielt.

Am Ende des Marsches ließen die Aktivisten 1000 Ballons aufsteigen, die die über 50 000 Familien darstellen, die in den letzten drei Jahren wegen Kürzungen der Sozialhilfe und höheren Mieten London verlassen mussten. Eine bittere Erinnerung an die Auswirkungen der Gentrifizierung in ganz London.

Die große Blase, gemeint ist der Grundstücksmarkt des Vereinigten Königreichs, breitet sich weiter aus und verkauft weiter Sozialwohnungen. Mietern aus Organisationen, die ohne Profit arbeiten, können diese weiter kaufen. Das wird die Blase noch größer machen.

Die Wahl des Bürgermeisters findet 2016 statt und Sozialwohnungen werden ein zentrales Thema sein – es müssen mehr bezahlbare Wohnungen gebaut werden, und private Eigentümer müssen gezügelt werden. Währenddessen wird die Bewegung der Aktivisten in London stärker und stärker.

Translated from Against evictions: fighting social cleansing in London