Fünf Gründe das neue Haus der Europäischen Geschichte zu besuchen
Published on
Translation by:
Selina GlaapDas Haus der Europäischen Geschichte wurde am 6. Mai während der Feierlichkeiten zum Europatag eröffnet. Es handelt sich wahrscheinlich um das erste Museum in Europa, das einen paneuropäischen Blick auf unsere jüngere Geschichte wirft. Cafébabel nennt fünf Gründe warum jeder Europäer mindest einmal vorbeischauen sollte.
Ein europäischer Blickwinkel ist in Museen heute noch unüblich. Die Kuratoren des Hauses der Europäischen Geschichte mussten Lösungen für seltene Probleme finden. Deshalb kommen die Ausstellungsstücke ohne Beschreibung.
Das Haus gibt jedem Besucher ein Tablet mit Audio-Guides, welche die Objekte in allen 24 offiziellen Sprachen der EU beschreiben.
Es ist nicht leicht immer einen paneuropäischen Blick beizubehalten. Europäer haben verschiedene Werte, erlebten verschiedene Kriege, leideten unter verschiedenen Regimen... und vielleicht ist genau dies der Grund dafür, dass das Museum nicht in die Details der Geschichte unseres Kontinents geht, sondern mit Objekten verschiedener Länder die allgemeinen Fakten darstellt.
An anderen Orten ist es wohl eher unwahrscheinlich, die Poster des Kalten Krieges der kapitalistischen Länder neben Symbolen der Kommunistischen wiederzufinden.
Wir geben fünf Gründe warum jeder Einwohner in Brüssel (und wahrscheinlich auch jeder andere Europäer) mindestens einmal vorbeischauen sollte.
Lerne wie Europäer verbunden sind
Wie sind Europäer eigentlich verbunden? Jeder Besucher des Hauses der Europäischen Geschichte kann erzählen wo er geboren ist und wo seine Liebe, seine Lieblingsband oder sein Lieblingsessen herkommt. Das System erstellt eine Karte, die uns zeigt wie alle Europäer auf verschiedene Weisen miteinander verbunden sind. Es handelt sich zwar um eine temporäre Ausstellung, aber die gute Nachricht ist, dass du nicht ins Museum gehen musst, um sie zu sehen: folge einfach diesem Link.
Entdecke kleine Objekte der europäischen Geschichte, alle unter einem Dach
Das Haus der Europäischen Geschichte versucht das Leben der Europäer in unserer jüngeren Geschichte zu zeigen. Zum Beispiel, wie verschiedene Länder die Zeit nach dem ersten Weltkrieg erlebt haben. In der selben Ausstellung kann der Besucher Kopien der Verfassungen unter anderem von Rumänien (1923), Finnland (1919) oder der Tschechoslowakei (1920) sehen.
Es werden ausserdem Urnen der erstel Wahlen ausgestellt: eine seltsam geformte mit den Worten "OXI" (Nein) und "NAI" (Ja) aus Griechenland, eine elegante aus Portugal und eine unschöne Metallbox aus Finnland. Um die kulturellen Bewegungen dieser Zeit zu zeigen, ist das Plakat des ersten europäischen Films: Metropolis (Deutschland, 1927) und das Cover eines Musikalbums des belgischen Künstler René Magritte mit dem Namen She's put on her tuxedo (1926) ausgestellt.
Erlebe das Leben auf beiden Seiten des eisernen Vorhangs
Wie sah das Leben der Europäer während des kalten Krieges (1945-1970) aus? Das Museum zeigt Miniaturen eines typischen europäischen Hauses der sechziger Jahre und viele andere Objekte aus dem Alltag der Europäer: ein Zahnarztstuhl aus Schweden, Bilder von lachenden Kindern neben ihrem Lehrer auf offiziellen Schulfotos in Spanien, Belgien, der Tschechoslowakei und Ungarn... Man kann sogar einen echten Zastava 750, ein beliebtes Auto betrachten, das von 1955 bis 1985 in Yugolslavien produziert wurde.
Erinnere dich an Schlüsselmomente der Gründung der Europäischen Union
Es bleibt natürlich auch Platz, um über den Einfluss der Europäischen Union auf den Alltag der EU-Bürger zu sprechen. Das Museum stellt zum Beispiel ein riesiges Buch mit 80.000 Seiten EU-Recht aus. Man braucht ganz schön viele Seiten für all die Regeln zu Toastern und Bananen!
Die Besucher können ausserdem kleine Objekte von dem Beginn des Euros sehen: Ein kompletter Satz der Deutschen Mark, die ersten Entwürfe der Euroscheine und sogar einen dieser kleinen Taschenrechner, die wir alle 2002 nutzten, um die alten Währungen in Euro und zurück zu rechnen. Das Museum hat auch einige interaktive Tafeln, die erklären wie die Europäischen Institutionen funktionieren.
Beteilige dich an der Debatte: Europa ja... oder nein?
In dem Haus der Europäischen Geschichte ist das Original des Friedensnobelpreises ausgestellt, den die EU 2012 erhielt. Aber nicht alle Objekten zeigen den Erfolg: Besucher können eine grosse griechische Flagge mit einem rot geschriebenen OXI (Nein), als Zeichen der Ablehnung des Bailout-Referendums 2015, sehen sowie Anstecker der "leave"-und "remain"-Kampagnen in Grossbritanien vor dem Brexit-Referendum.
Translated from Five reasons to visit the new House of European History