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Frauenrechte: OMG yes!

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GesellschaftMind The Gap

Eigentlich müsste jeder Tag ein Tag im Kampf um mehr Gleichberechtigung sein. Deshalb gibt es Gruppen und Organisationen in Europa, die sich das ganze Jahr für Frauenrechte stark machen. 

Manche demonstrieren, andere laufen einen Marathon und wieder andere setzen alles auf geschlechtergerechte Sprache. Alle Wege sind recht. Aber für die Gleichstellung zu kämpfen wird erst wirklich sinnvoll, wenn dies auf globaler Ebene geschieht: Und jedes Jahr zeigen Menschen in zahlreichen Ländern zum Internationalen Tag der Gleichberechtigung am 8. März, in welche Richtung es gehen kann. Eine große Herausforderung für ausgewählte europäische Kampagnen, die zum Ausgangspunkt eines globaleren Feminismus werden. 

International women‘s strike - Solidarität ist unsere Waffe

Auch dieses Jahr sind polnische Frauen erneut gegen das restriktive Abtreibungsgesetz in ihrem Land auf den Sraßen. Der IWS ist eine Bewegung, die im Oktober 2016 in Polen für die Demonstrationen gegen das Gesetz zum Abtreibungsverbot gegründet wurde und heute weltweit aktiv ist. Für den 8. März wurde vom IWS eine Reihe offener Protestaktionen im Namen der Freiheit organisiert. Die Art der Streikaktion hing von der Entscheidung jeder einzelnen Frau ab - angefangen bei ihrem Job, über den Haushalt, bis hin zu spezielleren Formen, wie dem Sex Strike, d.h. sexueller Abstinenz, oder dem Tragen schwarzer Kleidung als Protestform. Die Kampagne richtet sich gegen Frauenfeindlichkeit, Achtlosigkeit und den Mangel an notwendiger Unterstützung für Frauen, die für ihre Rechte kämpfen.

Women’s Equality Party - #WEcount

Die WEP (Women’s Equality Party) ist in England, vor allem in London, sehr aktiv. Eine politische Partei, die seit 2015, in etwas mehr als anderthalb Jahren, 65.000 Beitritte verzeichnet hat. Die Parteichefin Sophie Walker kämpft für eine gerechte Vertretung der Geschlechter im Parlament, für den Abbau des Lohngefälles zwischen Männern und Frauen, das im März 2017 bei etwa 23% lag, für einen gerechten Zugang zu Bildung und für ein Ende der Gewalt gegen Frauen, sei es häusliche Gewalt (146.000 Fälle) oder Vergewaltigung (4.000 gemeldete Fälle im Jahr 2015). Im März 2016 hat die Partei die Kampagne #WEcount lanciert. Ziel dieser Kampagne ist, die für Frauen mittlerweile gefährlichen Straßen in London und in ganz England wieder sicherer zu machen.

Male Feminists Europe 

Der Däne Henrik Marstal und der Deutsche Robert Franken sind die Schöpfer einer Webseite, die Artikel über Feminismus, Verschiedenheit und Gleichheit von Frauen und Männern sammelt. Die Besonderheit? Alle Artikel wurden ausschließlich von Männern geschrieben. Ziel der dazu gehörigen Initiative #men4equality ist, einen Raum zu schaffen, in dem Meinungen von Männern geteilt werden können, um die Vorstellung zu beseitigen, dass Feminismus nur Frauensache sei.

52 - Feministisches Kollektiv in Frankreich

Wenn ihr noch nie etwas von 52 gehört habt, dann werdet ihr das sicher bald. Das Kollektiv wurde von 25 Frauen gegründet und zählt mittlerweile über 12.000 Fans auf Facebook. Die Französinnen hatten genug von der Kritik an einem inzwischen fast tot geglaubten Feminismus in Frankreich und haben deswegen entschieden, einzugreifen. Obwohl die Bewegung noch sehr jung ist, verbreitet sie sich bereits in Paris, Lyon und Marseille. Alle Mitglieder sind Feministinnen der ersten Stunde: Einige waren bei Femen aktiv, andere in unterschiedlichen politischen Parteien, aber alle sind davon überzeugt, dass die bisherigen Kommunikations- und Demonstrationsmethoden für die Frauenrechte veraltet waren. Ihr Ansatz ist es, Daten, Statistiken und Zahlen zu verwenden, um einen Sinneswandel herbeizuführen. Immerhin machen Frauen 52% der französischen Bevölkerung aus. Eine Mehrheit, die die Macht hat, das Land zu verändern.

Non una di meno 

Regelmäßig ruft das italienische Netzwerk „Non una di meno“ (dt. „Nicht eine weniger“) zum globalen Streik auf, um seine Ablehnung der geschlechtsbezogenen Gewalt in all ihren Formen zu bekräftigen. Die Aktionen finden städteübergreifend statt, die Farben Schwarz und Pink sind die typischen Zeichen des Protests. Dabei sollte nicht nur bei der Arbeit gestreikt werden, sondern auch im Schlafzimmer - mit dem Ziel, darauf aufmerksam zu machen, dass Gewalt gegen Frauen nicht mit einer Strafverschärfung zu bekämpfen ist, sondern mit einer Veränderung der Gesellschaft.

Sangre Fucsia 

Die spanische Gruppe „Sangre Fucsia“ hat einen wiklich post-kolonialen Ansatz entwickelt, der gegen den Mainstream läuft. Dank sozialer Netzwerke können Millionen von Frauen endlich mitentscheiden. „Und die, die es nicht tun, verpassen eine Chance“, schreibt die Twitternutzerin DoctoraGlas. Ein echter Aufruf zum Feminismus, der in Spanien derzeit Früchte trägt: ein Aufruf zum Bündnis und zur Zusammenarbeit, um gemeinsam auf eine Erneuerung der gesellschaftlichen Rolle der Frau hinzuarbeiten. Die Gruppe nutzt neue Kommunikationsformen, um sowohl Frauen als auch Männer zu erreichen: „Das Internet hat den Feminismus demokratisiert und all den Frauen zugänglich gemacht, die noch nicht wussten, dass sie dazugehören“, so die Journalistin Carmen G. de la Cueva.

International Women's Day Run - Run Pack Edition

In Berlin wurde mit Sport demonstriert: Läufer aus der ganzen Welt trafen sich im Generator Hostel in Berlin Mitte, um gemeinsam 8 Kilometer zu laufen. Mit dieser eintrittsfreien Veranstaltung wurde Solidarität zum Ausdruck gebracht, für eine Welt mit mehr Gleichberechtigung. Run Pack Berlin, Organisator der Veranstaltung, lud nicht nur Frauen ein, sondern auch deren Brüder, Partner, Freunde und alle, die gerne daran teilnehmen wollten.

OMGYes 

Die Initiative von OMGYes schaut über den Tellerrand hinaus und steht entgegen aller Klischees der modernen Gesellschaft. Das Ziel ist, Barrieren zu überwinden und zeitgenössische Tabus zu brechen, um die weibliche Sexualität in den Vordergrund zu stellen. Videos, Ratschläge von Frau zu Frau und Dutzende Techniken zum persönlichen Vergnügen. Diese basieren auf einer Studie, die sich auf die Frau und ihre Sexualität konzentrierte und verspotten den Hollywood-Mythos, in dem Frauen in etwas mehr als einer Minute in der Missionarsstellung den Orgasmus erreichen. Dank dieser Studie werden Menschen über ein Thema informiert, das bisher aufgrund des Schubladendenkens und der Rollenverteilung beiseite gelassen wurde. „Für alles, was wir in unserem Leben tun, existieren absolute Wahrheiten, über die sich alle einig sind. Und was wir wissen, ist das Ergebnis der Entdeckungen vorhergehender Generationen. Nicht nur aus Sicht der Religion oder der extrem Konservativen wird Sexualität als ‚obszön und unanständig‘ bezeichnet, sondern auch aus Perspektive der Medien, Suchmaschinen und App-Stores. Wir leben in einer Zeit, in der grafische Gewalt erlaubt ist, aber das Wort ‚Klitoris‘ im Fernsehen zensiert wird“.

Global Mentoring Walk 

Mit 134 Wanderungen in 60 Ländern will die Aktion Global Mentoring Walk eine Verbindung zwischen Karrierefrauen aus der ganzen Welt schaffen, durch einen Tag voller Gespräche, Erfahrungsaustausch und gegenseitiger Bereicherung. Die Idee ist, dass individuelle Führungsfähigkeiten zu kollektivem Wachstum führen. An diesem Tag machten Frauen aus Amsterdam, sowohl als Mentees als auch als Mentoren, sich gegenseitig Mut und tauschten Tipps für ihre persönliche und berufliche Entwicklung aus.

Irish Feminist Network (IFN)

Seit 2010 kämpfen die Mitglieder des Irish Feminist Network in Irland gegen das soziale Gefüge und die hierarchische Sicht auf die Geschlechter. Obwohl die Bewegung mit zunächst nur elf Mitgliedern startete, zählt sie mittlerweile mehr als 5.000 Beitritte. Dadurch, dass sie Frauen jeden Alters in ihrem Alltag erreicht, verbreitet sie sich rasch. Ein Ziel der Bewegung ist das Erreichen einer gerechten Vertretung innerhalb der irischen Regierung, um eine Demokratie zu erlangen, die diesen Namen verdient. Außerdem kämpft sie gegen alle Formen des Missbrauchs, gegen Pornographie und Prostitution, die Frauen zunehmend als Sexobjekte darstellen, und für die sexuelle Freiheit der Frau.

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Translated from Campagne europee per i diritti delle donne: OMG yes!