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EU gewinnt Friedensnobelpreis 2012: unsere Anti-Nobelpreisträger

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GesellschaftPolitik

Der Friedensnobelpreis, der in der Vergangenheit bereits an Mutter Teresa, Henry Kissinger und Barack Obama ging, wurde am 12. Oktober an die Europäische Union verliehen. Die Union aus 27 Nationen und 500 Millionen Bürgern wurde für 67 Jahre friedvolles Zusammenleben ausgezeichnet. Während cafebabel.com die guten Nachrichten im Namen von 'Demokratie' und 'Aussöhnung' begrüßt, sind wir uns trotzdem bewusst darüber, dass die Union nicht immer rosig ist. Der Nobelpreis ist die Anerkennung für vergangene Taten, aber wie sieht es in der Zukunft aus? Einige Twitter-Kommentatoren monieren bereits, die Gewinnsumme sollte den Arbeitslosen in Europa (25 Mio oder 11,4%) zu Gute kommen. Um die aktuelle Stimmung in der EU aufzugreifen, hier die Liste unserer Anti-Nobelpreisträger aus diesem Jahr.

Spaniens Herzogin von Alba, Physiknobelpreis

Mit ihren 87 Jahren gewinnt eine der nobelsten Bürgerinnen der EU – reicher als die Queen – als eines der eindrucksvollsten physikalischen Produkte unserer modernen Welt. Doña María del Rosario Cayetana Fitz-James Stuart y Silva, die 18. Herzogin von Alba de Tormes, trat im Kampf gegen die Schwerkraft gegen Mickey Rourke an. Ihr Plus? Sie konnte einen Ehemann zum halben Alter (61) erstehen und gab eine Flamenco-Performance zu ihrer Hochzeit. Der Nobelpreis für Physik ist nur ein kleines Accessoire für jemanden, der nicht vor dem Papst niederknien muss. Knapp ging der diesjährige Physiknobelpreis an der Kommunikationsabteilung der EU für dieses lustig-sexistische Video zu Wissenschaft in der EU vorbei.

  (Foto: (cc)Marquinam/flickr)

 Angela Merkel und Nicolas Sarkozy, Chemienobelpreis

„Bruderschaft zwischen Nationen“ lautete eines der Gewinnerkriterien von Alfred Nobel zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die Benetton-Kampagne aus dem Jahr 2011 hat die Chemie zwischen einem Wassermann (der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy) und einem Krebs (Bundeskanzlerin Angela Merkel) eingefangen. Astrologen bestätigen: „In dieser romantischen Vereinigung ist der Wassermann stets dem Ausement zugeneigt, während der Krebs skeptischer Natur ist. Die emotionalen Bedürfnisse des Krebses verlangen nach einer gehörigen Portion Liebe und Zuneigung. Der Wassermann wird jegliche romantische Kundtuungen zunächst erforschen, bevor er Entscheidungen trifft.“ Traurigerweise wurde dieser Wassermann kürzlich von einem Löwen (François Hollande) ausgebotet.

   (Foto: (cc)Benetton Unhate Projects)

Elsa Fornero, Wirtschaftsnobelpreis

Sie war die in ihrer Trauer wohl offenste EU-Politikerin, als sie die Sparmaßnahmen und harten Rentenreformen vor der italienischen Öffentlichkeit ankündigen musste. Italiens Arbeitsministerin gewinnt den Nobelpreis für ihre klare und synthetische Antwort auf die italienischen Probleme rund um Arbeitslosigkeit und tägliches Überleben: Blut und Tränen. Hoffentlich bricht sie nicht zusammen, wenn sie unseren Award erhält.

  (Foto: (cc)UK in Italy/flickr)

 Mario Draghi, Medizin- und Physiologienobelpreis

Doktor Draghi gewinnt mit einem gesunden Vorsprung. Auch wenn der Preis eigentlich für bahnbrechende Entdeckungen in nur einem der beiden Felder vergeben wird, räumt der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) in beiden Kategorien ab. Niemand in Europa kennt den schwachen Blutkreislauf der EU besser als er; zweifelsohne wird Doktor Draghi die Gelddruckmaschine anwerfen (Europas einziges Lebenselixier momentan), wenn Merkel mit dem Finger schnippt.

   (Foto: (cc) Ondrej Kloucek/flickr)

Viktor Orban, Literaturnobelpreis

Mit seiner blühenden Fantasie schafft es der ungarische Premier anti-europäisches Gedankengut, rechtskonservative Funken und einen cleveren Kunst-Cut von Bürgerrechten zu vereinen. Viktor Orban schrieb eigenhändig die ungarische Verfassung um und machte aus ihr hübsche „autokratisch durchgeknallte (cit. Cohn-Bendit)“ Belletristik. Der Preis ging knapp an EU-Präsident und Haiku-Dichter Herman van Rompuy vorbei.

  (Foto: (cc)European People's Party - EPP/flickr)

Nikolaos Michaloliakos, Friedensnobelpreis

Der spanische Journalist Felipe Alcaraz tweetet, ob Barroso beim Empfang des Friedensnobelpreises wohl behaupten würde, er hätte nichts mit dem Irak-Krieg zu tun gehabt. Die Kosten des Friedens sind oftmals hoch: unser Preisträger für das Jahr 2012 ist die griechische Neonazi-Partei Chrysi Avgi, die in den Wahlen im Juni 2012 genügend Stimmen erhielt, um ins griechische Parlament einziehen zu können. Als der Gewinner des Friedensnobelpreises heute bekanntgegeben wurde, war unser Preisträger gerade dabei Kindergärten und Krippen von Einwandererkindern anzugreifen. Griechenland, Spanien und Italien gelten als europäische Grenzen: Die Partei Goldene Morgenröte (ihr Slogan lautet 'Griechenland den Griechen, Blut, Ehre') ist populär in einer EU, die nicht weiß, ob Griechenland gerettet werden kann. Parteichef Nikolaos Michaloliakos und Sprecher Ilias sind für manche EU-Bürger wahrhaftige Helden geworden.

  (Foto: (cc)Stop Violence Against Women Facebook)

Story by

Matthieu Amaré

Je viens du sud de la France. J'aime les traditions. Mon père a été traumatisé par Séville 82 contre les Allemands au foot. J'ai du mal avec les Anglais au rugby. J'adore le jambon-beurre. Je n'ai jamais fait Erasmus. Autant vous dire que c'était mal barré. Et pourtant, je suis rédacteur en chef du meilleur magazine sur l'Europe du monde.

Translated from EU wins 2012 Nobel Peace Prize: our Anti-Nobel Prize winners (6 images)