Zwischen Sender und Empfänger
Published on
Christiane Lötsch
Was bedeutet eigentlich crossmedial? Diese Frage stellten sich früher oder später alle Teilnehmer und Referenten der Fachkonferenz "Think cross - change Media" an der Fachhochschule Magdeburg-Stendal. Denn zwischen Sender und Empfänger liegen heute mehr verfügbare Kommunikationskanäle als je zuvor.
Journalisten, die Inhalte für TV, Internet und Radio gleichzeitig gestalten, PR-Profis, die sich immer mehr in sozialen Medien tummeln, um Zielgruppen zu erreichen, politische Aktivisten, die über Facebook zu Demonstrationen aufrufen - sie alle senden ihre Nachricht auf so vielen Kanälen wie möglich und benötigen eine besondere Ansprechhaltung, geeignete Formate, ansprechende Designs und funktionierende Endgeräte. Die Fachhochule Magdeburg-Stendal lud Akteure aus allen Bereichen ein, um über diese neuen Entwicklungen zu diskutieren, erfolgreiche Fallstudien und Projekte kennenzulernen und um mit den Macher dahinter ins Gespräch zu kommen.
Erstaunliche Erkenntnis: Die Wissenschaft hinkt der Praxis hinterher. Während für die jungen Medienmacher DAB, digital multimedia, mobile Endgeräte und Video-Livestream erst der Anfang des Digitalisierungsprozesses sind, versuchten die Wissenschaftler die "Schwarmintelligenz" zu analysieren und forderten "personalities", die junge Nutzer durch die mediale Welt führen sollen. Ist wohl auch eine Generationenfrage, denn Professorinnen und Professoren wissen zwar, worüber sie reden, sind aber qua Alter keine digital natives.
Babelianer jedenfalls brauchen keine Führung, sondern packen lieber selbst mit an. Sie schreiben über europäische Themen, übersetzen in verschiedene Sprachen und organisieren tolle Projekte. Als Beispiel für partizipativen Bürgerjournalismus auf europäischer Ebene kam unser Vortrag sehr gut an! Einige wollte gleich selbst mitmachen. Es hat also wieder funktioniert, der Charme des Babel-Abenteuers...
Fotos: Hochschule Magdeburg-Stendal, 2012.