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Zeitgeist: 10 Jobs, die’s vor 10 Jahren noch nicht gab

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Mitte März kürte die britische Zeitung The Guardian ihre Top 5 der Jobs, die es vor zehn Jahren noch nicht gab – wie zum Beispiel „Zumba Trainer“ und „App Designer“. Wir haben uns den Kopf zerbrochen und die Liste des Guardian weiter gesponnen. Das Internet wird immer wichtiger, Nachhaltigkeit ist auf dem Vormarsch und Flexibilität im Arbeitsalltag ist gefragt – der Zeitgeist tickt innovativ, erfinderisch und realistisch. Ist es heute ganz normal oder doch ein kleines bisschen lächerlich, mit 21 Jahren sein Studium abzuschließen und als „Social Media Manager“ zu arbeiten? Wie viele Leute mit diesen Jobs kennt ihr?

Social Media Manager

Spätestens mit dem Erfolg von Blogs und sozialen Netzwerken war es klar, dass auch das Wörtchen „Manager“ Einzug in eine Online-Kultur finden wird, die heute endgültig Bestandteil unseres Alltags ist. Auch für cafebabel.com seit den späten 2000er Jahren unabkömmlich, hat es der Social Media Manager verdient in die Top 5 des Guardian geschafft. Seit 2012 hat Europa sogar einen “Community Manager Appreciation Day“.
(Foto: (cc) johnwilliamsphdJohn Williams/Flickr)

Suchmaschinen-Optimierer

Nicht nur Frankreichs „Runder Tisch neuer Berufe 2012“ hat fest gestellt, dass das Internet eine Hauptrolle im Erfinden neuer Jobs spielt. Die meisten davon haben etwas mit neuen Technologien zu tun, zum Beispiel mit Suchmaschinen. Wollt ihr herauszufinden, ob ihr SEO (search engine optimisation)-Spezialisten seid? Hier gibt’s ein Quiz dazu!
(Foto: (cc)Ghostboy/Renato Guerreiro/Flickr)

Minister der Nationalen Identität

Eine der ersten Amtshandlungen des ehemaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy war die Schaffung des höchst umstrittenen "Ministeriums für Immigration, Integration, Nationale Identität und Solidaritätsentwicklung", das von 2007 bis 2010 existierte. Auf dem Bild seht ihr eine Persiflage des Filmplakats zur Komödie „Brice de Nice“ mit dem Konterfei von Brice Hortefeux, dem ersten französischer Minister der Nationalen Identität.
(Foto: (cc)blogcpolitic/Flickr)

Undercover Hoteltester

Die Krise mag unsere Neigung, Geld auszugeben, etwas gebremst haben – das heißt allerdings keineswegs, dass Jobs im Kundenservice auf einem absteigenden Ast wären. Insgeheim würden wir doch alle gern undercover als Boutiquen-, Hotel- oder Restauranttester (Mystery guest) arbeiten.
(Foto: (cc)Tinker*Tailor loves Lalka/Flickr)

Experte für Treibhausgasemissionen

Experten für Nachhaltigkeit beraten Unternehmen und Einzelpersonen und überwachen deren Ökologischen Fußabdruck. „Green Economy“ lautet das Zauberwort – Berufe, die sich der Nachhaltigkeit widmen, haben Aufwind. Ein solches Umdenken sollte auf globaler Ebene stattfinden, aber auch im Lebensstil von uns allen: Habt ihr beispielsweise schon mal an eine bestimmt überaus nachhaltige spanische Öko-Beerdigung gedacht? Auch unter den Top 5 des Guardian finden sich Berufe wie „Green Deal Gutachter“ und „Offshore Windpark Ingenieur“.
(Foto: (cc)Oxfam International/Flickr)

First Gentleman

Die erste First Lady der EU war Margaret Thatcher (1979-1990) in Großbritannien. Ihr letzter Ehemann Dennis wurde unseren Recherchen zufolge allerdings nicht als „First Husband“ bezeichnet. In Deutschland hingegen wird Joachim Sauer, der Ehemann von Kanzlerin Merkel, durchaus „First Gentleman“ (auf Englisch) genannt (obwohl er eigentlich schon einen Job hat: Joachim Sauer arbeitet als Physiker). Was den Rest Europas anbelangt, ist Litauen berühmt dafür, zwei weibliche Premierministerinnen gehabt zu haben - und auch die aktuelle Präsidentin ist eine Frau. Die Litauer nennen ihre First Lady "pirmoji ledi" und amüsieren sich damit, den First Gentleman "pirmasis ledas" zu nennen, was wie das engliche Lady klingt, aber "Eis" bedeutet.
(Image: (cc)Downing Street/Flickr)

Computersoftware und Plattformen werden im Informatikerjargon “cloud services“ genannt. Die Anfänge des Cloudengineering datiert Wikipediaübrigens auf zwischen 2007 und 2009.
(Foto: mit freundlicher Genehmigung von ©Shutterstock, gesehen auf Facebook)

Trendanalytiker

Zur Idee eines Trendjägers, die in den frühen 1990er Jahren entstand, kam gegen Ende der Dekade der Privatstylist. Ein Zwischending aus beiden wäre der Beruf des Trendanalytikers - einen solchen Job hat Rahida Jones (siehe Foto) im Film „Celeste and Jesse Forever“ (2012), indem die Schauspielerin Celeste spielt, die in der Medienbranche arbeitet und Yoga macht. Okay, Trendanalytiker für Wetter, Nachrichten und Wirtschaft hat es schon immer gegeben – aber diejenigen, die sich Mode oder Technologie widmen, sind eine moderne Version davon.
(Foto: Filmplakat ©Celeste and Jesse Forever)

Hochzeits-/Babyplanerin

Die weibliche Hauptrolle der Hochzeitsplanerin ist aus schnulzigen amerikanischen Romantik-Komödien ebenso wenig wegzudenken wie der Narr aus Shakespeares Theaterstücken. Auch die „Babyplanerin“, eine Rolle die laut Wikipedia 2006 entstand, scheint ein Direktimport aus den USA zu sein. Wer braucht keinen „Personal Baby Coach“?
(Foto: (cc)dangerismycatRyan James/Flickr)

"Bomeur" ist eine Wortschöpfung aus den französischen Wörtern Bourgeois und Chômeur (Arbeitsloser). Manche sind nämlich der Ansicht, es sei heutzutage ein Job, keinen Job zu haben. „Heute gibt es viele, die keinen Job haben und sich einen ausdenken, um etwas in ihrem Facebookprofil angeben zu können“, sagt einer unserer italienischen Kontakte – das wären dann zum Beispiel Beschäftigungen wie „Kreative(r) Denker(in)“, „Reisende(r)“ oder „Kreative(r) nomadische(r) Abenteurer(in)“.
(Illustration: ©Henning Studte http://www.studte-cartoon.de)

Diese Galerie entstand mithilfe der Ideen und Mitwirkung von Katharina Kloss, Agata Grzaba, Matthieu Amaré,Valeria Nicoletti, Daiva Repeckaite und Jorge Mallen: Danke!

Translated from Ten European jobs that didn’t exist ten years ago (10 images)