Wiener start-ups im portrait: Workbeat.at
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Patrick Blaha und Lukas Gutwinski kennen sich schon seit seit dem 12. Lebensjahr und haben immer schon an Ideen herumgefeilt. Vor allem seit dem Beginn des Studiums an der WU kamen sie Umsetzungen immer näher. Ihre Jobplattform Workbeat ist nun seit dem 31.3.2014 online.
Patrick Blaha und Lukas Gutwinski kennen sich schon seit seit dem 12. Lebensjahr und haben immer schon an Ideen herumgefeilt. Vor allem seit dem Beginn des Studiums an der WU kamen sie Umsetzungen immer näher. Ihre Jobplattform Workbeat ist nun seit dem 31.3.2014 online.
Wann kam die Idee das erste Mal auf? Wir haben die Idee im Rahmen einer Lehrveranstaltung vor ca. eineinhalb Jahren ausgearbeitet. Nachdem wir dann super Feedback bekommen haben, haben wir im Sommer etliche Termine bei verschiedenen HR Managern ausgemacht um Feedback einzuholen.
Hattet ihr nicht Angst, dass sie euch die Idee stehlen?
Patrick: Nein, eigentlich nicht.
Lukas: Ab Herbst 2013 haben wir dann wirklich losgelegt.
Woher kommt dann eigentlich das Selbstvertrauen tatsächlich ein Unternehmen zu gründen?
Patrick: Das ist eine Gute Frage, aber wenn der Markt - also in unserem Fall die befragten HR Manager – sagen, dass das Produkt gut ankommt, dann ist das Selbstvertrauen automatisch vorhanden.
Wie habt ihr die Unterstützung bei der Unternehmensgründung wahrgenommen? Habt ihr zum Beispiel Förderungen beantragt?
Patrick: Wir haben uns für den Anfang bewusst gegen Förderungen entschieden. Wir wollten zunächst nicht für die Förderstellen sondern für den Kunden arbeiten.
Das setzt dann aber voraus, dass ihr schon einen finanziellen Spielraum hattet.
Lukas: Ja genau, Programmierer als auch Designer waren Bekannte von uns und die Finanzierungssumme war nicht so hoch. Mit unserem Ersparten konnten wir da gut loslegen.
Wie wird die Unterstützung bei Unternehmensgründung von euch wahrgenommen? Fehlt euch etwas? Was findet ihr besonders hilfreich?
Lukas: Das Gründerservice von der WKO ist uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden – mal mehr mal weniger ist. Es ist ein kostenloser Service und sie kennen sich tendenziell auf jeden Fall besser aus als man selbst. Geholfen hat auch, dass wir beide schon einmal bei Start-Ups gearbeitet haben und auch oft bei Start-up Events wie z.B. im Sektor5 waren. Da bildet man ein gutes Netzwerk. So haben wir auch unseren Grafiker kennengelernt.
Also ist Wien als Startup Ort durchaus geeignet?
Ja absolut! Man kann sich vor allem schnell vernetzen, das hilft wahnsinnig.
Wie läuft es seit dem Launch?
Lukas: Gut, wir wussten nicht was passieren würde wenn wir online gehen, die Wochen davor sind wir nur am Fehlerbehen der Website gewesen, aber beim Start selbst hat alles funktionert.
Da haben wir auch die Facebook Seite veröffentlicht und das war dann verrückt wie es explodiert ist, bei jedem Refreshen der Seite gabs 10 neue Likes, wir haben natürlich versucht unser gesamtes Uni Netzwerk zu aktivieren und das hat echt gut funktioniert und hat sich echt gut angefühlt.
Habt ihr seit dem Launch schon Goodies verschenkt?
Haha, naja, Stellen haben wir schon einige besetzt, aber bisher hat es ehrlich gesagt mit den Goodies nicht so hingehauen. Posten wir auf Facebook einen neuen Job dann kommentieren innerhalb kürzester Zeit Leute die Namen anderer darunter. Sie empfehlen den Job also weiter, nur eben nicht über unsere Website, was ja nötig ist um Goodies zu bekommen.
Wie ist die Aufgabenverteilung zwischen euch?
Lukas: Patrick arbeitet im Workbeat Vertrieb und hat Spaß an allen Dingen die mit Sales zu tun haben.
Patrick: Genau und Lukas macht Optimierungen und Marketing.
Und die Firmen zahlen für die Inserate? Wie habt ihr sie überzeugen können bei euch zu schalten?
Patrick: Genau, Workbeat basiert auf einer Inseratenschaltung. Unternehmen zahlen für die Veröffentlichung Ihrer Stellen. Am Anfang haben wir Workbeat großteils bei Unternehmen persönlich präsentiert. Außerdem haben wir einen Infofolder ausgeschickt. Das war sehr viel Arbeit. Aber sobald wir ein größeres Unternhemen an Board hatten ging es viel leichter, aber das war am Anfang gar nicht so leicht die Großen für uns zu gewinnen. Viele haben gesagt es ist interessant. Auch wenn ein Unternehmen sieht, dass ein anderes derselben Branche schon mitmacht hilft das enorm.
Zur Zeit sind alle Jobangebote im Wirtschaftsbereich angesiedelt. Soll das so bleiben oder wollt ihr das noch ausbauen?
Wir haben eben einen guten Zugang zu dem Bereich und es macht einfach Sinn dort zu starten. Bei Firmen ist es auch leichter, wenn sie wissen, dass wir von der WU kommen und sie Leute von dort brauchen können. Ausweiten wollen wir jetzt einmal nicht.
Was sind eure nächsten Ziele?
Patrick: Wir sind dabei die Seite zu optimieren, vor allem für Suchmaschinen. Auch die Facebook Community möchten wir ausbauen und Newsletter effektiver einsetzen. Also vor allem die Reichweite erhöhen.
Lukas: Ich werde jetzt auch mit dem Master fertig und auch einmal vom eigenen Unternehmen leben zu können.
Was wären Tips die ihr anderen Gründern mitgeben würdet?
Im Prinzip ist es viel leichter Termine bei Managern zu bekommen als man denkt, und wir hätten uns vielleicht noch mehr Feedback holen können.
Sich ein bisschen mehr Zeit lassen, Probleme zu hinterfragen. Und auch die Manager genauer zu fragen was verbessert werden kann, anstatt sich nur über deren Optimissmus zu freuen. Sie auch zu fragen, welche Leute sie genau suchen.
Und sie sagen auch sofort, dass sie interessiert sind, aber die Entscheidung die sie diesbezüglich später treffen müssen einige bürokratische Schritte überstehen.
Was war eure skurilste Erfahrung in der Arbeitswelt bisher?
Lukas: ich habe bei Lomography gearbeitet und zwar zu der Zeit als die Firma durchgestartet ist und zur Weihnachtsfeier haben sie alle Mitarbeiter (auch aus Japan) ins Wiener Headquarter eingeflogen und alle mit Bussen nach Bratislava kutschiert. Und dort haben sie uns das Hotel gezahlt, eine fette Party mit Live Band veranstaltet, das war wirklich super.
Patrick: Ein extremer Kontrast zum Startup-Dasein war als ich als Schüler ein Praktikum bei einer großen Firma gemacht habe. In der Früh war es total gemütlich man hat erst einmal 1 stunde zusammen gefrühstückt etc. Zu der Zeit wurde die Firma gerade von einem anderen Konzern übernommen und Mitarbeiter mussten sich plötzlich Schreibtische teilen, was zu großem Unmut geführt hat!
Lukas: Noch ein Erlebnis: Der Sektor5 hat einen Trip nach Bratislava zu einem anderen Co-Working Space organisiert und was dort so interessant war, war dass die Leute dort, vor allem die Techniker sich total gefreut haben, wenn du erzählt hast, dass du Wirtschaft studierst. In Wien is es eher so, dass Wirtschaft als unspannend angesehen wird, das macht eh jeder und deshalb ist es toll wenn man auf einen Programmierer trifft – denn mit dem Bereich kennt man sich doch weniger aus. Dort war es genau umgekehrt.
Workbeat ist zu finden unter www.workbeat.at