Wie ich cafébabel nach Madrid exportiert habe
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Katha Kloss2018 stecken wir mitten im Wandel bei cafébabel - dazu gehören neue Pläne, eine neue Webseite, neue Gesichter, aber auch neue Städte auf der cafébabel-Landkarte. Madrid, Rom und Brüssel heißen die Austragungsorte eines neuen journalistisch-partizipativ-europäisch-mehrsprachigen Abenteuers. Nichts weiter als das.
Es ist Montag, 9 Uhr 30 in Madrid. Ich bin wie immer spät dran. Aber hey, das spielt keine Rolle, die anderen in Paris, Rom und Brüssel sind sicher noch nicht einmal auf slack. Ich kann ja immer noch behaupten, dass die U-Bahn feststeckte, oder ich eine wunderbare Begegnung hatte - oder eben die Dezentralisierung war schuld.
Seit Januar 2018 hat cafébabel nicht mehr nur einen Hauptsitz, sondern gleich vier. Paris, Madrid, Rom und Brüssel. Ist das nicht aufregend? Ja, das ist es - aber es ist auch ein ordentlicher Berg Arbeit. Das Koordinieren von Inhalten auf Spanisch, Italienisch, Französisch und Englisch mitten aus der Pariser Rue Saint Denis hat bei cafébabel ja seit mehr als 15 Jahren Tradition. Aber da sich alles stetig ändert, haben wir 2018 entschieden: Man sollte dort sein, wo man am meisten gebraucht wird!
Um cafébabel noch besser zu machen und zusammen mit unserer Community zu wachsen, müssen unsere Journalisten in den europäischen Hauptstädten vor Ort präsent sein. Und Madrid ist eine davon. Meine Mission ist es, cafébabel hier in Spanien bekannter zu machen, jeder madrilenische Student sollte schonmal auf unserer Seite gewesen sein. Wir haben zu den ersten gehört, die vom Erasmus-Programm träumten - jetzt bringen wir es zurück nach Hause. Damit niemand mehr glaubt, cafébabel sei eine rein französische Zeitung.
Wir im Süden von Europa erleben gerade einen einschneidenden Moment - irgendwo zwischen Korruption, Armut, Prekariat und Unsicherheit - aber wir wollen dem Rest von Europa zeigen, dass auch hier große Träume gelebt werden und wir uns interessanten Projekten stellen. Aber um sich besser kennenzulernen, muss jemand die Community vor Ort unterstützen, näher am Lokalen sein und raus auf die Straßen, Märkte, in die Universitäten, Kollektive, Bars, Bibliotheken, Parks, Museen und auf Konferenzen gehen.
Jeden Morgen, wenn ich in meinem Coworking im Madrider Stadtteil Lavapiés ankomme, ist das erste, was ich mache, nicht die Presseschau. Nein, ich öffne ein kleines Fenster auf meinem Bildschirm, das mich per slack mit meinen Kollegen in ganz Europa verbindet. In diesem Fenster entstehen Ideen, Artikel und neue Aufgaben. Und dann ein weiteres - facebook, um mit Lesern zu interagieren. Plopp, die Mails natürlich. Und Mittwoch die Redaktionskonferenz per Google Hangout. Instagram für Fotos, Whatsapp für Anrufe...
Und was passiert, wenn das Internet mal nicht funktioniert? Interneeeeeeeeeeeeeeet? Dann singen wir.
Translated from Cada uno en su casa y Cafébabel en la de todos