[VIDEO] Bus der Begegnungen: Reden ohne Buzz
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Katha KlossZwei Wochen lang war eine kleine Gruppe junger engagierter Menschen in Deutschland mit dem Bus der Begegnungen unterwegs, um mit Bürgern vor den Bundestagswahlen am 24. September ins Gespräch zu kommen. Wir haben an der Endhaltestelle Berlin nach den Highlights der Reise gefragt.
Der rote Bus war wirklich nicht zu verfehlen. In jeder deutschen Stadt, wo er hielt, wurde viel diskutiert. Umso besser, denn genau darum sollte es bei der Initiative gehen. Der Bus der Begegnungen brachte mehrere Bewegungen der Zivilgesellschaft zusammen, die sich vor den Bundestagswahlen am 24. September zusammengeschlossen haben, um die Debattenkultur im Land aufzufrischen.
Was denken und fühlen die Deutschen wenige Wochen vor den Wahlen? Was sind ihre Wünsche und Ängste? Um die Bundesbürger zum Sprechen zu bringen, stellten sich Shai, Julia und Tilman ganz einfach mit einer Kanne Kaffee auf die Marktplätze und sprachen Passanten auf die Politik im Lande an. Diese hielten dann meistens auf einen Plausch inne oder sahen sich im roten Bus um, der eine Küche und einen kleinen Diskussionsraum beherbergt.
Alle Meinungen zählen. Kein Thema ist tabu. Die Themen, die den Menschen am meisten am Herzen lagen, waren: das Miteinander und Rassismus. Vor allem Rentner, auf dem Weg zum Markt, blieben stehen und ließen sich in ein Gespräch verwickeln. Sie erwähnten ihre knappen Renten, das Gefühl, dass ihre Lebensqualität gesunken sei, ihre Angst, dass sich das Gesicht des Landes mit der Ankunft Geflüchteter verändere. Im Laufe des Tages erzählten wiederum Menschen, die nach Deutschland immigriert sind, welche Hürden sie überwinden müssen, um sich zu integrieren.
Vom 4. bis 17. September haben die 20 jungen Freiwilligen von Organisationen wie Social Impact Lab, Get engaged, der Salaam Shalom Initiative oder Kleiner Fünf mehr als 500 Menschen an 13 verschiedenen Orten in ganz Deutschland getroffen. Dokumentiert wurde die Deutschlandtour auch in den sozialen Netzwerken in einem Videotagebuch, das die Begegnungen jeden Tag festhielt.
Endstation Berlin: Hier trägt die Truppe die 'Beschwerden' der Menschen, die ihnen auf der Reise begegnet sind, zusammen. Zusammenfassend kamen immer wieder drei 'Problemzonen' zur Ansprache: die Stadt, das Land und die Hoffnungen für die Zukunft. "Welchen Problemen begegnen die Leute und was können wir tun, um konstruktiv auf diese Sorgen zu reagieren?“, fragt Julia Hübner, die bei der Aktion dabei war. „Wir werden im Anschluss versuchen, einen Bericht für die verantwortlichen Politiker anzufertigen.“
Der Bus der Begegnungen wurde von zivilgesellschaftlichen Organisationen wie 'Die Offene Gesellschaft' sowie der Robert-Bosch-Stiftung, einem Crowdfunding und Geldern des Familinministeriums gefördert. Ob Kochaktionen (Über den Tellerrand) oder Musik - vor allem kleine improvisierte Konzerte; ob Rollenspiele oder Performances wie das 'Augenkontakt-Experiment', bei dem man einem Unbekannten eine Minute lang in die Augen schaut: Alle Mittel waren recht, damit die Menschen im Land ins Gespräch kamen.
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Dieser Artikel ist mit Unterstürtzung des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW - OFAJ) entstanden.
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Translated from [VIDÉO] Allemagne : la politique du bus