Tote Hose?
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Beinkleid bleibt Beinkleid oder was trägt der junge Europäer von heute? Ausgewaschene Bluejeans, trendige Slim? Baggypants oder Bermudashorts? Karotte oder Marlene?
In jedem Fall ist nicht zu leugnen, dass nichts in die Hose gehen sollte, modisch nicht und erst recht nicht sprachlich! Die pantaloni (ital.), broek (niederländlisch), püksid (estnisch), trousers (eng.), pantalon (frz.) gibt immer wieder Anlass zu geradezu poetischen Wortschöpfungen.
Als Kind trug man dungarees (engl., ursprünglich aus dem Hindi für schweren belastbaren Baumwollstoff), die salopette (frz. 'saloper' für schludern), ja schlicht Latzhose! Die zoologisch motivierte pantalon patte d’éléphant der Franzosen ('Elefantenfuß-Hose') wird anderweitig in Europa langweilig und schlicht als flared trousers, broek met slag oder Schlaghose betitelt. Cigarettes, wie man die Karotte in Großbritannien und Frankreich auch bezeichnet, sind wieder angesagt, während sich kaum noch jemand an die Schnellfickerhose (einen sportlich modischen Faux Pas aus Deutschland) erinnert.
Die Deutschen treiben es zu höchster Klasse - vielleicht bis unter die Gürtellinie, denn wo gibt es so schöne Wörter wie Hosenscheißer und Hosenstall? Die Franzosen hingegen gehen lieber gleich ans Unterhöschen und frönen einer gepflegten fête du slip (frz. Ausdruck für etwas Positives, wörtlich 'Schlüpferparty'). Der Schlüpper auf der anderen Rhein-Seite ist allerdings weiterhin als Liebestöter verschrien, ein langer Baumwollschlüpfer, wie Oma ihn trug. Aber am Ende ist doch eh alles Jacke wie Hose.
Europa auf einen Klick :
Englisch: « dungarees »
Deutsch: « In die Hose gehen »
« Latzhose »
« Jacke wie Hose »
Französisch: « salopette»
« pantalon patte d’éléphant »