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Theresa May: Madame Brexit allein zu Haus

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Politik

Theresa May wird neue britische Premierministerin, nachdem ihre Mitbewerberin Andrea Leadsom aus dem Rennen um die Nachfolge von David Cameron ausgeschieden ist. Kommentatoren trauen May zu, Großbritannien ohne zu große Schäden aus der EU zu führen.

La Vanguardia: Londons neue schwierige Frau; Spanien

Theresa Mays hartes Auftreten erinnert den Kolumnisten Màrius Carol in La Vanguardia an eine andere mächtige Frau Europas: „Diese Lady ist eher eine Verwalterin als eine Politikerin. Ein bekannter konservativer Kolumnist schrieb, sie an die Spitze des Landes zu setzen, während Großbritannien den EU-Austritt vorbereitet, sei als wenn man einen Bankdirektor als Ringrichter im Boxkampf zweier Schwergewichte zulässt. Immerhin war sie sechs Jahre Innenministerin, ein Rekord in ihrem Land. Das hat in den vergangenen 50 Jahren keiner vor ihr geschafft. May wird oft mit Merkel verglichen, sie hat den Ruf, hart zu sein, ist Tochter eines Geistlichen und hat keine Kinder. Sie ähnelt ihr auch in ihrem Verständnis von Sympathie. Gestern sagte sie, der EU-Präsident werde bald Gelegenheit dazu haben, ihren Ruf als schwierige Frau zu bestätigen.“ (12. Juli 2016)

De Telegraaf: EU muss sich jetzt kooperativ zeigen; Niederlande

May ist die ideale Frau, um die Verhandlungen mit der EU zu führen, lobt De Telegraaf: „Dass sie zum Remain-Lager gehörte, macht sie zu einer akzeptablen Verhandlungspartnerin der EU. Außerdem hat May bereits angegeben, dass sie das Ergebnis der Volksabstimmung respektieren werde. Abgesehen davon bringt sie die notwendige Führungserfahrung mit, was in den kommenden schleppenden Verhandlungen nützlich sein wird. Mit anderen Worten: May könnte die ideale Wahl sein, um wieder Ruhe in das tief gespaltene Vereinigte Königreich zu bringen. Dabei kann sie die Hilfe von der EU gut gebrauchen. Die unversöhnlichen Worte von manchen europäischen Führern und Politikern ist genau die Manier, die die Briten weiter von der EU wegtreibt. Eine Einigung preist man nicht an, in dem man den austretenden Mitgliedern mit Hölle und Verdammnis droht.“ (12. Juli 2016)

Großbritannien unter Theresa May?

The Independent: May braucht Legitimation durch Neuwahl; Großbritannien

Dass die neue Premierministerin zwar von den Torie-Abgeordneten, nicht aber vom Volk gewählt wurde, kann zum Stolperstein für sie und ihre Partei werden, glaubt der Independent: „Wenn Parteiführer scheitern, nachdem sie von den Parteimitgliedern gewählt wurden, ist es die Schuld der Basis, dass sie eine Niete gewählt hat. Wenn ein gewählter Premier in seinem Job versagt, hat das Land auf das falsche Pferd gesetzt. Aber wenn ein Premier den Job auf dem Silbertablett serviert bekommt - selbst wenn es der verworrenste Wettkampf um die Führung war, den die moderne Politik je erlebt hat -, dann ist es immer die Schuld der Partei. Das ist die Lehre vom Niedergang Gordon Browns [dem britischen Premier von 2007 bis 2010]. Es gibt nur einen Weg, wie Theresa May das Mandat erhalten kann, nachdem sie sich sehnt und wie sie die Partei schützen kann, der sie dient: Sie muss sofort eine neue Parlamentswahl anberaumen.“ (12. Juli 2016)

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