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"The Golden Klo" oder: Auch Stars müssen mal

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Berlin

Von Ole Skambraks Es heißt ja, dass wichtige Dinge oder Begegnungen oft dann passieren, wenn man nicht damit rechnet. So auch gestern in der Warteschlange auf der Damentoilette nach der Pressevorführung von "Happy Tears" im Berlinalepalast. Eine lange Reihe von Frauen hatte sich gebildet.

Vor einigen schwarzen Wintermänteln und roten Berlinaletaschen steht eine hochgewachsene androgyne Dame mit knabenhaftem Gesicht, ganz in weiß, mit kurzem blonden Haar. Groß und von rauher Schönheit, eine diamantene Erscheinung im dämmrigen Flurlicht. Wir kennen sie aus "Caravaggio" und "Orlando", als Erzengel Gabriel oder Mime in "Female Perversions". Vor dem Vorführungssaal des Berlinale Palastes hängt sie als signiertes Poster an der Wand, gestern flimmerte sie noch über das Berlinale-Tv und schritt über den roten Teppich: Tilda Swinton, die berühmte schottische Schauspielerin und Jurypräsidentin des diesjährigen Festivals. Jetzt steht sie da, kramt nach dem Puder und quatscht mit einer Freundin, bis sie schließlich eine der kleinen Kabinen ergattert. Gefolgt von neugierigen Blicken der Wartenden, die Tratsch und Filmgeflüster für einen Augenblick einstellen: Ein Star auf dem Klo?! Die Kabine neben Tilda wird jetzt frei. Eine Journalistin belegt sie mit siegessicherem Lächeln und schließt sich dort schnell ein. Zwar kein Interview, aber sie kann sagen: Ich habe neben Tilda Swinton gepinkelt!

photos: Monastic toilets (pontedapedra/flickr), Tilda Swinton (dalekhelen/flickr)

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