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Teufelsberg: Radar der neuen Berliner Bourgeoisie

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Katha Kloss

KulturGesellschaftLifestyle

Der Teufelsberg in Berlin birgt einen Haufen an Geschichten. Aus den Trümmern hunderttausender bombardierter Berliner Häuser aufgeschüttet, steht obenauf ein Relikt des Kalten Krieges: eine der größten Spionage- und Abhöranlagen der Briten und Amerikaner. Seit den 1960er Jahren war die Anlage 24 Stunden und 7 Tage die Woche in Betrieb – bis zum Mauerfall. Heute hat man hier oben nicht nur einen unvergleichlichen Ausblick auf Berlin, sondern der Teufelsberg hat sich auch zum Künstler- und (geheimen) Partytreff gemausert. Aber vielleicht nicht mehr lange. Gentrifizierung ick hör dir trapsen: Auf den Teufelsberg soll bald eine große Immobilie gestellt werden. Auch wenn die Sache legal scheint, gerecht ist sie nicht, findet der serbische Fotograf Luka Knezevic-Strika.

Diese Fotogalerie ist Teil der cafebabel.com Reportagereihe Orient Express Reporter II, ein von der Europäischen Kommission und der Allianz Kulturstiftung finanziertes Projekt. Vielen Dank an das cafebabel.com Localteam in Berlin.

Abhörstation Teufelsberg

Aussicht auf die Abhörstation Teufelsberg von der Forststraße im Grunewald

(Foto: © Luka Knezevic-Strika für 'Orient Express Reporter II', Berlin 2012/ belgraderaw.com/ bei flickr)

Zaun

In den letzten Jahren sind einige Löcher in dem Zaun um das Gelände entstanden, Zeichen für den Kampf der Berliner, dieses Terrain für ihre Aktivitäten zu erobern.

(Foto: © Luka Knezevic-Strika für 'Orient Express Reporter II', Berlin 2012/ belgraderaw.com/ bei flickr)

Löcher

Sind die Löcher im Zaun erstmal repariert, muss auch das Eingangstor begutachtet werden.

(Foto: © Luka Knezevic-Strika für 'Orient Express Reporter II', Berlin 2012/ belgraderaw.com/ bei flickr)

Anrufer

Empfangsbüro-Atmo auf der anderen Seite des Tors, mit einem nicht angeschlossenen Telefon.

(Foto: © Luka Knezevic-Strika für 'Orient Express Reporter II', Berlin 2012/ belgraderaw.com/ bei flickr)

Achtung! Party

Im Zentrum der Anlage wird gefeiert: Im Vordergrund die ein oder andere Flasche von der letzten Fiesta.

(Foto: © Luka Knezevic-Strika für 'Orient Express Reporter II', Berlin 2012/ belgraderaw.com/ bei flickr)

Remy - der Eindringling

Dieser holländische Tourist war im Sommer auf einer Teufelsberg-Party und ist nun allein zurückgekehrt, um den Komplex zu erkunden. Er hatte keine Lust, für eine touristische Führung zu bezahlen. Nach einer kurzen Diskussion mit dem Tour-Operator Shalmon, der Touristen und Interessierte auf dem Gelände herumführt und Remy nicht mitnehmen will, kommt ein Security-Mann und wirft uns alle raus.

(Foto: © Luka Knezevic-Strika für 'Orient Express Reporter II', Berlin 2012/ belgraderaw.com/ bei flickr)

Wandgemälde

Wandgemälde im Inneren.

(Foto: © Luka Knezevic-Strika für 'Orient Express Reporter II', Berlin 2012/ belgraderaw.com/ bei flickr)

Shalmon - der Methodische

Shalmon Abraham, einer der Tourguides, der die Besichtigungen des Teufelsbergs angestoßen hat, möchte, dass es auf der Anlage sicherer, geordneter und somit auch wenig lustiger zugeht. Einige seiner Überlegungen sind legitim, aber trotzdem wäre dieser Ort besser, wenn er offener bliebe. Alle in der Vergangenheit angedachten Pläne für die Teufelsberg-Anlage sind in der Versenkung verschwunden.

(Foto: © Luka Knezevic-Strika für 'Orient Express Reporter II', Berlin 2012/ belgraderaw.com/ bei flickr)

Radom

Blick auf das größte Radom der Anlage.

(Foto: © Luka Knezevic-Strika für 'Orient Express Reporter II', Berlin 2012/ belgraderaw.com/ bei flickr)

Christopher - der Nostalgische

Christopher Mclarren, ein ehemaliger Offizier der amerikanischen Army, der in den Siebzigern auf dem Teufelsberg arbeitete, ist heute einer der Tourguides der Anlage. Er vertritt den Standpunkt, dass die Spionageanlage Teufelsberg "Wächterin des Friedens" gewesen sei, weil man auf beiden Seiten "über alles Bescheid wusste". Jeder feindliche Übergriff hätte somit wenig Chancen auf Erfolg gehabt.

(Foto: © Luka Knezevic-Strika für 'Orient Express Reporter II', Berlin 2012/ belgraderaw.com/ bei flickr)

Turm

Blick auf den den Turm des größten Radoms. Die Vorhänge wurden als teil eines Kunstprojekts 2001 teilweise zerstört.

(Foto: © Luka Knezevic-Strika für 'Orient Express Reporter II', Berlin 2012/ belgraderaw.com/ bei flickr)

Ins Grüne

Grunewald vom höchsten Turm der Abhöranlage aus.

(Foto: © Luka Knezevic-Strika für 'Orient Express Reporter II', Berlin 2012/ belgraderaw.com/ bei flickr)

Innenansicht

Im Inneren des Radoms hören die Leute meistens in Andacht dem Echo ihrer Stimmen zu.

(Foto: © Luka Knezevic-Strika für 'Orient Express Reporter II', Berlin 2012/ belgraderaw.com/ bei flickr)

Vorhang

Sonnenuntergang aus einer der oberen Etagen des Radoms. Die Vorhänge im Wind verursachen eine Art LKW-Geräusch, das bis in den Grunewald zu hören ist.

Diese Fotogalerie ist Teil der cafebabel.com Reportagereihe Orient Express Reporter II, ein von der Europäischen Kommission und der Allianz Kulturstiftung finanziertes Projekt. Vielen Dank an das cafebabel.com Localteam in Berlin.

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Translated from Touristy Teufelsberg: Berlin's gentrified cold-war relict (14 images)