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"Sise delle Monache": Unheilige Nonnen-Brüste

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KulturLifestyle

Beim ersten Bissen kann man es kaum glauben, aber es ist tatsächlich so: Das, was so gut schmeckt, sind... Brüste. Und davon ganze drei auf einmal! Köstlichkeiten aus Biskuit und Sahne. Die „Sise delle Monarche“, die Nonnen-Brüste, sind eine regionale italienische Gebäck-Spezialität, deren Geheimnis wir hiermit lüften...

Blasphemische Anspielungen mal beiseite, dieses Gebäcks ist eine reine Gaumenfreude. Und irgendwie auch lustig. Zu dumm, dass der einzige Weg, seine Zähne in Nonnen-Brüsten zu versenken, über die Berge der Abruzzen-Region in Italien führt. In der Stadt Guardiagrele haben nur zwei Bäckereien das Rezept für die Herstellung - was die Anhänger der „Brüste“ unweigerlich in zwei Teams teilt, die jeweils davon überzeugt sind, ihr Gebäck wäre das Beste. Der letzte, entscheidende Schritt besteht darin, die Sahne zwischen das zu geben, was klarerweise die „Brüste“ und der „BH“ sind.

Der Legende nach stopften sich die frommen Frauen ein Taschentuch zwischen die Brüste, um ihre Körperform zu versteckenAber warum genau sollten Nonnen drei Brüste haben? Wenn du, wie ich, nicht unbedingt Lust verspürst, dich in einem naheliegenden Kloster von der Wahrheit zu überzeugen, halte dich an eine der anderen Hypothesen. Anscheinend stopften sich die frommen Schwestern oft Stoff zwischen ihre Brüste, um ihre Figur zu verbergen und anständig auszusehen. Andere wiederum berichten, der Name stamme von den Schwestern des Klarissen-Ordens, die die Spezialität selbst erfunden hätten.

Das erwähnt ihr jedoch besser nie Giuseppe Palmerino gegenüber - dieser neapolitanische Bäcker trägt seit 1884 offiziell den Titel des Erfinders der Sise delle Monarche. Er nannte das Gebäck „drei Berge“ (Tre Monti), als Hommage an den Drei-Gipfel-Berg des Majella Nationalparks, der das Bild der Stadt Guardiagrele beherrscht. Und wie kommen die Nonnen ins Spiel? Die Legende besagt, dass der Regional-Poet Modesto Della Porta eines Morgens die Augen aufschlug und sich unmittelbar von der Offenheit und „unschuldigen“ Frische der Gipfel berührt fühlte. Was ihn dazu brachte, die geographischen Prachtstücke in „Nonnen-Brüste“ umzubenennen.

Manche sagen, sie wären die Inspiration für das Gebäck gewesen

Wir sehen uns also in Guardiagrele! Aber bringt Geduld mit: Die Warteschlange vor der Bäckerei ist meistens sehr lang, vor allem sonntags. Wenn ihr es allerdings bis nach ganz vorne geschafft habt, könnt ihr ofenfrische „Brüste“ probieren, wie es sein muss. Einmal kurz drüberwischen - dabei landet der Puderzucker unvermeidlich auf euren Klamotten.

Solltet ihr es in nächster Zeit nicht bis nach Abruzzen schaffen, stellt die leckeren „Brüste“ selbst her.

Rezept: Sise della Monarche

Zutaten

12 Eier, getrennt

300 Gramm Zucker

200 Gramm feines Mehl

100 Gramm Kartoffelstärke

1 Spritztüte

Sahne

200 Gramm Zucker zu den geschlagenen Eiweißen hinzugebenSeparat dazu die Eigelbe mit 100 Gramm Zucker mischenBeides miteinander verquirlen – langsam, von unten nach obenMehl und Kartoffelstärke hinzugebenMithilfe einer Spritztüte jeweils drei Pyramiden dicht beieinander auf ein Backblech setzenAb damit in den Ofen: 10-15 Minuten bei 210 GradRausholen, abkühlen lassen. Dann die Spitzen abschneiden, Sahne hineingeben und die Spitzen wieder draufsetzenPuderzucker drüber - fertig!

Fotos: Artikellogo©traboccoblu/flickr; (cc)Sarah Gregg/flickr

Translated from «Sise delle Monache»: tra il sacro e il profano c'è... la crema!