Schon wieder der Geschlechterkrieg!
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Von Alfonso de Cea Übersetzt von Julie Schwannecke Am 8. März feiert man auf der ganzen Welt den Internationalen Frauentag. Es ist zugleich eine Aufforderung und ein nicht endender Kampf um geschlechtliche Gleichstellung. Anlässlich des 101.
Frauentags trifft man in Brüssel auf mehrere feministische Demonstrationen; kulturelle Einrichtungen einzelner Stadtteile, Vereine, ja sogar das Europäische Parlament organisieren mehrere Veranstaltungen, die ausschließlich den Frauen gewidmet sind. Damit will man all denjenigen Frauen Ehre erweisen, die für ihre Rechte gekämpft haben. Allein schon die Tatsache, dass man einen gleichgestellten Platz in der Gesellschaft einnehmen möchte, dürfte als Berechtigung für diesen “Geschlechter-Streik” genügen.
Das Institut für Gleichheit zwischen Frauen und Männern präsentierte im letzten Monat die zweite Ausgabe der “Frauen und Männer in Belgien – Statistiken und Indikatoren des Geschlechts”. Michel Pasteel, der Direktor des Instituts, ist der Ansicht: “wenn man aktuelle Statistiken mit älteren Datenerhebungen von vor etwa fünf Jahren vergleicht, dann ist eine fortschreitende positive Entwicklung in Richtung von mehr Gleichheit feststellbar”. Dennoch weisen die Statistiken in den meisten Bereichen starke Differenzen auf.
Auf Initiative des Rates der Frankophonen Frauen in Belgien “Women on the Bridge” fand eine symbolische Versammlung auf der Brücke Sainctelette, in Yser statt. Die Gemeinde Querelle stellte in Zusammenarbeit mit den professionellen Kursen aus Ixelles eine Räumlichkeit zum Frisieren zur Verfügung, während in Woluwe-Saint-Lambert eine Konferenz zum Thema Genitalienverstümmelung, als eine Form von Gewalt an Frauen, stattfand. Auch das Europäische Parlament feiert jedes Jahr den Frauentag. Das zentrale Thema dieses Jahr: der Unterschied zwischen den Gehältern von Mann und Frau. Martin Schulz, der Präsident des Parlaments, wird eine interessante Debatte über “gleiche Bezahlung für gleiche Leistung” eröffnen. Außerdem wird der finnische Präsident der Kommission für Menschenrechte und Gleichberechtigung der Geschlechter (FEMM) Mikael Gustafsson ab 15 Uhr auf Facebook sein, um mit den Fans des Parlaments zu chatten.