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Schluss mit Schlangestehen für Carla Bruni: Französin im Eilverfahren

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Eurogeneration

Seit einem Monat versuche ich, per Mail und per Telefon, beim Pressebüro des Elyseepalastes herauszubekommen, was doch eigentlich einfach zu beantworten wäre: Was hat Madame Sarkozy für eine Staatsbürgerschaft?

Als kleines Mädchen kam Carla Bruni Tedeschi, die aus dem Piemont stammt, mit ihrer Familie nach Frankreich.

Trotzdem hat sie in den über dreißig Jahren, die sie jenseits der Alpen lebt, nie die französische Staatsbürgerschaft beantragt. Nicht einmal auf einer Wählerliste ist sie eingetragen, obwohl sie als EU-Bürgerin an den Kommunalwahlen teilnehmen dürfte.

Kürzlich erzählte die First Lady in Paris Match, dass es in Frankreich „einige Zeit bräuchte“, bis man die französische Staatsbürgerschaft bekäme, „auch wenn man viele Leute kennt“. Die Journalistin ergänzt: „Aber nun hat sie es geschafft. Endlich ist Schluss mit Schlangestehen für die Erneuerung der Aufenthaltserlaubnis.“ (Was für eine Aufenthaltserlaubnis, bitte schön? Sowas brauchen EU-Bürger doch schon lange nicht mehr)

Die Bestätigung ihrer Einbürgerung lieferte dann ihr Mann höchstpersönlich: Im April in Tunis führte Nicolas Sarkozy seine Frau als „Neu-Französin“ ein.

Wie hat sie das nur gemacht? Bekam sie die Staatsbürgerschaft durch ihre Heirat, die ihr dann in wenigen Wochen das beschert hat, worauf andere vier Jahre warten? Oder wurde sie eingebürgert, weil sie schon über zehn Jahre in Frankreich lebt? Allerdings geht auch das den bürokratischen Weg und dauert für Normalsterbliche mindestens ein halbes Jahr. Aber da sie im Februar geheiratet hat und – laut Paris Match – Ende April schon die französische Staatsbürgerschaft in der Tasche hatte, wird man ihr wohl doch irgendwie entgegengekommen sein. Oder etwa nicht?

Jetzt ist Carla Bruni, die sogar im Kalender der Carabinieri als Aushängeschild Italiens zu bewundern war, also eine Französin. Aber, keine Sorge, Mamma Bruni hat gestern vor dem Spiel Italien gegen Frankreich versichert: „Meine Tochter ist natürlich für Italien, wie immer.“ Wenigstens hat sie uns Glück gebracht.