Saragossa 2008: Gekommen, um zu bleiben
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Friederike KrönerDer Plan für das 'Recycling' des Weltexpo-Geländes predigt das Beispiel der nachhaltigen Entwicklung.
Die Weltausstellung, die vom 14. Juni bis 14. September in Saragossa stattfindet, nimmt Bezug auf das Naturelement Wasser und nachhaltige Entwicklung. Ihre gesamte Konstruktion und spätere Weiterverwendung sind dahingehend durchdacht und können als Beispiel für reale Alternativen zu Tendenzen der Konsum- und Wegwerfgesellschaft angesehen werden.
Die Weltausstellung wird im Meandro de Ranillas, einer Gegend bei Saragossa, stattfinden. Das 120 Hektar große Gelände ist am Ufer des Ebros gelegen, einem der breitesten Flüsse Spaniens. Das oberste Ziel: die Windungen der Stadt mit ihrer Umgebung zu verbinden und die Naturgebiete im Meandro zu erhalten. Die Aktivitäten und Ausstattung haben mit dem Wasser einen eindeutigen Protagonisten, was sich im Leitspruch zusammenfasst als „Die größte Wasserparty der Erde“.
Sevilla an der Spitze
Dem Bureau International der Weltausstellungen, das seinen Sitz in Paris hat, zufolge hat Sevilla in kürzester Zeit von den Anlagen einer Weltausstellung profitiert. In Montreal, Kanada, wird seinerseits noch 30 Jahre nach der Expo über die Verwendung der entstandenen Infrastruktur diskutiert. In Hannover gibt es eine politische Krise, die vom letztendlichen Gebrauch der Anlage herrührt und in Lissabon hat man sich entschieden, Wohnanlagen auf dem ehemaligen Expogelände zu errichten.
Nach 16 Jahren gelang es Sevilla die Kartäuserinsel, Austragungsort der Expo '92, in einen in Europa beispiellosen Wissenschafts- und Technikpark zu verwandeln. Zweifellos wird daran immer noch Kritik geübt. Die fehlende Voraussicht der verschiedenen öffentlichen und privaten Körperschaften hat zu großen Verlusten in puncto Umgestaltung geführt, die Wiederverwendung als Unternehmenskomplex stieß im Allgemeinen auf Ablehnung. Des Weiteren wurden die einzelnen Pavillons ohne klare Strategie verkauft, vermietet oder abgerissen.
Der modernste Unternehmenspark Europas
Nun möchte Saragossa, die aragonesische Hauptstadt, aus den Fehlern anderer lernen, um das Gelände seiner Ausstellung nachhaltig nutzen zu können. Dafür wurde ein Plan mit unterschiedlichen Anforderungen an die verschiedenen Anlagen und Pavillons erstellt. Es wird sogar in Betracht gezogen, die Fassadenverzierung in den Grünzonen des zukünftigen Geschäftsparks zu verwenden - Zeichen einer Anti-Verschwendungsphilosophie. So machen auch Spazierwege, Brunnen und Parks dem Thema der Expo alle Ehre: nachhaltige Entwicklung.
Die 107 Pavillons, die jeweils ein Land repräsentieren, wurden dafür entworfen, einmal in den wichtigsten und modernsten Unternehmenspark Spaniens umgewandelt zu werden. Das Projekt "Jahrzehnt des Wassers" der Vereinten Nationen könnte im Gebäude des zentralen Verwaltungssitzes der Expo unterkommen. Diese Möglichkeit, wenn auch noch nicht bestätigt, wird in Betracht gezogen. Das Programm soll sich für den Schutz und Erhalt des flüssigen Elements und die Wasserversorgung in der UNO einsetzen. Auch auf kleine Details wird in Sevilla geachtet: alltägliche Dinge wie Kaffee oder Zucker sind Fair Trade Produkte, das Geschirr ist komplett recyclebar und Papiertüten sind unter anderem aus Kartoffelstärke hergestellt.
Laut Jones Lang LaSalle und King Sturge, internationale Beraterinnen der Weltausstellung, "stehen wir vor der Herausforderung, die Post-Expo-Zeit mit dem Ziel zu vermarkten, einem der wichtigsten Projekte Saragossas Kontinuität zu geben".
Translated from Zaragoza 2008, preparada para ser reciclada