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Sag mir, wo du surfst und ich sage dir, was du suchst

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Default profile picture Anke Lutz

Gesellschaft

Mit einem Login und einigen Mausklicks versprechen virtuelle Communities Gott und die Welt. Treffen Sie verwandte Seelen, finden Sie einen Job oder passen Sie Ihr Universum dem Kundenbedarf an. Ein Überblick im Detail.

Einen Job finden auf LinkedIn

Die Philosophie von LinkedIn ist in einem Satz auf der Webseite zusammengefasst: "Ihre beruflichen Beziehungen sind der Schlüssel zu Ihrem Erfolg." Linkedin - 2003 von Dan Nye in Kalifornien gegründet - ist also eine berufliche Plattform, die von Internetsurfern genutzt wird, um einen Job zu finden, neue Mitarbeiter zu rekrutieren oder Geschäftspartnerschaften in die Wege zu leiten. Ist diese Datenbank anfangs nur im Bereich der Hochtechnologie rasend schnell gewachsen, so deckt sie heute fast alle Bereiche ab. Die Seite wird künftig von zahlreichen europäischen Investoren finanziert und zählte im Oktober 2007 mehr als 15 Millionen Mitglieder.

Freunde finden auf Hi5

Verfügbar auf Englisch, Portugiesisch, Spanisch, Deutsch, Polnisch, Italienisch, Türkisch, Holländisch und Rumänisch, ist Hi5 ein soziales Netz, das 2003 von Ramu Yalamanchi, einem amerikanischen Unternehmer, geschaffen wurde. Das Ziel ist, es dem Benutzer zu ermöglichen, mit seinen Freunden überall auf der Welt zu kommunizieren, aber auch, neue Freunde dazu zu gewinnen. Der Zähler auf der Seite zeigt fast 60 Millionen Mitglieder an, die miteinander 'verbunden' bleiben wollen. Einer der größten Trümpfe von Hi5 ist zugleich einer seiner schlimmsten Mängel: endlos viele Fotoalben. Ergebnis: eine Art virtueller Scheiterhaufen der Eitelkeiten. Hi5 steht auf der Liste der 25 meist besuchten Seiten der Welt. Bei Portugiesen steht die Seite zur Zeit hoch im Kurs.

Sich outen und mehr, wenn gewünscht… auf gaydar

"Wo du willst, wann du willst", so lautet die Devise von gaydar (zusammengezogen aus 'gay' und 'radar'), einer der größten Online-Communities Homo- und Bisexueller. Ihre Mitglieder haben nichts zu verbergen. Sie erstellen ihr Profil online und teilen ihre Suche nach Liebe und Lust miteinander. So beispielsweise Badger (ein Pseudonym), ein junger Mann von 26 Jahren, der gerade sein Erasmus-Studienjahr in Großbritannien beendet hat und nach Madrid zurückgekehrt ist. Für ihn besteht der Vorteil, Mitglied zu sein, darin, "dass man vor seinem Computer keine Tabus kennt. Man kann etwas erfinden, aber man kann auch ganz ernsthaft sein". Gaydar alias die 'Multinationale des Chats', in 8 Sprachen verfügbar, wurde 1999 von zwei Südafrikanern, Gary Frisch und seinem Lebensgefährten Henry Badenhords, gegründet.

Talente entfalten auf MySpace

MySpace, im August 2003 von Tom Anderson und Chris DeWolfe gegründet, ist heute die meist besuchte Seite der Vereinigten Staaten und zählt eine Gemeinde von 140 Millionen Benutzern auf der ganzen Welt. Mit dem markanten Slogan: "Entdecke wer wen und wie kennt. Schau nach, ob dich nicht nur sechs Personen von Tom Cruise trennen", ist MySpace seitdem zu einer Art virtuellen Brutstätte für Künstler geworden. Über ein interaktives Netz ohne Blogs, Profile und Fotos und ein internes E-Mail- und Foren-System, ermöglicht diese Seite den Nutzern, ihre Kunstwerke online zu präsentieren, ihre musikalischen Kompositionen vorzustellen und gleichzeitig das zu suchen, was ihnen gefällt. Das Problem, vor dem MySpace - 2006 für 580 Millionen Dollar von News Corp (Medienimperium des Tycoons Rupert Murdoch) aufgekauft und heute auf fast 6 Milliarden geschätzt - steht: das geistige Urheberrecht, vor allem die Gesetzgebung zu den Tantiemen. Im Mai 2006 hat das Unternehmen Universal Music mit dem Argument geklagt, dass MySpace es den Benutzern ermögliche, seine Musik illegal zu veröffentlichen. Im Augenblick untersagt die Seite, "durch Urheberrecht geschützte Elemente auf welche Art auch immer zu veröffentlichen, zu verändern, zu verbreiten oder zu reproduzieren.

Sein eigenes Netz schaffen… auf Ning

12 Jahre nach der Erschaffung von Netscape hat Marc Andreessen soeben eine Fondsentnahme von 44 Millionen Dollar für Ning angekündigt, eine ehrgeizige Plattform, die eine Alternative zu den sozialen „Alles-in-einem“-Netzen werden soll, indem sie kostenlose Tools zur Erstellung von persönlichen Community-Seiten zur Verfügung stellt. Die Originalität besteht darin, den Leuten vorzuschlagen, ihr eigenes öffentliches oder privates Universum zu schaffen. Ning überlässt selbst unerfahrenen Nutzern die Online-Kontrolle der Seiten, ermöglicht ihnen aber auch, neue Web-Anwendungen zu kreieren, die Ansicht der Schnittstelle zu verändern sowie die Werbung zu verwalten. Die Internetsurfer können Videos anschauen, eine Diashow erstellen, Musik hören, ihren Blog oder Networker starten. Ning kündigt vielleicht die ersten Anfänge der zweiten Generation an sozialen Netzwerken an, die je nach Willen der Benutzer vermarktet werden.

Wer klickt wo?

169 Millionen Europäer sind online

48 Millionen von ihnen sind regelmäßige Nutzer des Internet

6 von 10 Europäern haben eine regelmäßige Verbindung

Im Durchschnitt 5,4 Verbindungen pro Woche in Europa

11 Stunden und 20 Minuten werden durchschnittlich pro Woche online verbracht

70% der online verbrachten Zeit sind privater Natur, die restlichen 30 % beruflicher Art

25 % der französischen Internetnutzer besuchen mindestens einmal im Monat ein Blog

43 % der schwedischen Internetnutzer hören Online-Radio

64 % der Spanier verwenden eine E-Mail- und Chat-Software

82 % der Jugendlichen zwischen 16 und 24 Jahren bevorzugen das Internet gegenüber dem Fernsehen

80 % der Befragten behaupten, "nicht leben zu können", ohne wenigstens einer Online-Aktivität

42 % der Benutzer kommunizieren mindestens einmal im Monat über die sozialen Netze

Auf 30 % beläuft sich die Steigerung der Besuche in Online-Foren im Jahr 2006

87 % der Internetbenutzer nutzen das Internet zur Informationssuche

81 % der Europäer nutzen ihre Online-Zeit, um ihr E-Mail-Postfach zu sichten

80 % navigieren per Hochgeschwindigkeitsleitungen

Diese Zahlen über die Internetnutzung der Europäer im Jahre 2006 wurden im Rahmen der Untersuchung 'Mediascope Europe' veröffentlicht, die von der EIAA (European Interactive Advertising Association), dem Branchenverband der pan-europäischen Online-Vermarkter, durchgeführt wurde.

Fotos: LinkedIn (Jerry Curk/flickr); gaydar (Moyan Carpenter/flickr); Ning (destinetics/flickr)

Translated from Dis moi où tu surfes, je te dirais qui tu es