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Priština-Sound: Kosovo in Bildern

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Kultur

Mit etwa einer halben Million Einwohnern, ist Priština die am dichtesten bevölkerte Stadt der 572 Quadratkilometer umfassenden gleichnamigen Großgemeinde im Kosovo, dessen Unabhängigkeit derzeit verhandelt wird.

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Aufgrund ihrer Rolle als Auslandsvertretung, in der die Stadt Priština seit 1999 gefangen zu sein scheint, wurde sie für die gesamte Provinz zu einem interessanten Zentrum des internationalen Austauschs. Neben den glänzenden Fassaden des modernen Parlaments und den lächelnden Gesichtern der internationalen Vertreter und lokalen Führungspersönlichkeiten gibt es aber auch noch eine andere Realität: sie befindet sich sichtbar gleich um die Ecke und kommt keineswegs unerwartet.

Vor allem sollte man wissen, dass es in Priština und im ganzen Kosovo neben der Frage der gemischten Ethnien und des Status' drei weitere Aspekte gibt, die man sich stets vor Augen halten sollte:

1. Man sollte aufpassen, wenn man die Straße überquert;

2. Man sollte aufpassen, wenn man durch die Straßen läuft;

3. wenn einem die Zigaretten ausgehen, man sein Handy-Guthaben aufladen oder eine Villa kaufen möchte, wird man auf dem Schwarzmarkt fündig.

Hinter diesen weit verbreiteten Bildern ist die Schwarzmarkt-Mentalität jedoch ein hervorragendes Abbild des Überlebensmechanismus einer Gesellschaft, der es hauptsächlich an Primärgütern mangelt.

Nach dem Konflikt von 1999 führte der enorme Zulauf von Personen aus anderen Gegenden des Kosovo zur Überbeanspruchung der bestehenden Infrastrukturen. Die Situation in Priština eskalierte und führte rasend schnell zum Zusammenbruch der öffentlichen Dienste und zu einer Krise der Wohnraumsituation. Die Stadtverwaltung sah sich einer Reihe ernster Beschaffungsprobleme gegenüber und auch heute noch gibt es Schwierigkeiten und Unterbrechungen bei der Wasser- und Stromversorgung. Im Gegensatz dazu ist die Telekommunikation mit einem modernen Telefonfestnetz und einem funktionierenden Mobilnetz recht effizient.

Obwohl Priština mit etwa 9000 eingetragenen Unternehmen und 75.000 regulär angestellten Arbeitnehmern eine rege Wirtschaftsaktivität vorweisen kann, bleibt die Armut eins der größten Probleme der Stadt. Sie gilt als Ursache für die allgemeine öffentliche Ineffizienz.

Aufgrund der mangelhaften, lokalen Steuerpolitik und der unkontrollierten Nutzung öffentlicher Ressourcen wie Elektrizität und Wasser, wird der größte Teil der Sanierungsprojekte der internationalen Gemeinschaft oder Spendern überlassen. Dies wirkt sich entsprechend negativ auf die Entwicklung aus.

Das Ergebnis ist eine unharmonische, ständig im Um- und Aufbau befindliche Stadt, deren historische Struktur sich immer stärker mit einem multikulturellen Kern verknüpft, der - mehr oder minder gerechtfertigt - Ausdruck der Leidenschaft ausländischer Staaten ist.

Vor dem Grand Hotel steht das Denkmal des ehemaligen UÇK-Kämpfers Zahir Pajaziti (Foto: ©Andrea Decovich)

Translated from Pristina: una capitale in cerca di capitali