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Podgorica: Montenegros Jugend boxt, dreht sich und hofft
Published on February 9, 2011
Gesellschaft
4 Tage, um seine Vision eines Volkes und einer Jugend zu liefern, ihre Gemeinsamkeiten mit anderen Ländern der EU aufzuzeigen, aber auch ihre Einzigartigkeit. Eine sensible Aufgabe für den taiwanesischen Fotografen Simon Chang , der nach Prag heute in Ljubljana lebt. Aber so lautet der Deal für die Fotoreportage "Orient Express Reporter " in Podgorica nunmal. Das Resümee formuliert Simon selbst: „Die Reportage ist zwiespältiger als andere Fotoserien auf cafebabel.com , weniger direkt. Aber der Betrachter wird die Suche nach Verbindungsstücken zwischen den Bildern beurteilen können - eine Bushaltestelle neben einem prächtigen Stilleben, eine Gymnasiasten-Grimasse neben der Fotoausstellung der Roma von Konik in einem Einkaufszentrum… Podgorica besteht aus diesen Kontrasten - sichtbar und unsichtbar, emotional und äußerlich. Eine Stadt, die sich von einer mysteriösen Zwiespältigkeit nährt. »
Dieser Artikel ist Teil unseres Balkan-Reportageprojekts 2010-2011 Orient Express Reporter .
In Montenegro leben insgesamt 620.000 Menschen, 145.000 davon in der Hauptstadt des Landes Podgorica: Das riesige Gymnasium im Stadtzentrum, gleich neben dem Fußballstadion, unter welchem die Schüler ihren Bulak in der Mittagspause kaufen.
Foto: ©Simon Chang
Zwei Mädels profitieren von einem Feuer auf dem Schulhof, um in der Wärme zu plaudern. Montenegro oder Crna Gora (serbokroatisch) heißt wortwörtlich übersetzt "schwarze Berge".
Foto: ©Simon Chang
Podgorica ("unter dem kleinen Berg") befindet sich Auge in Auge mit den Elementen: 50 Kilometer von der Adria entfernt und am Fuße der Dinarischen Alpen . Hier fühlt man sich klein...
Foto: ©Simon Chang
Die Stadt befindet sich auf relativ engem Raum, als sei sie angesichts der imposanten Natur ein wenig in sich selbst zusammengeschrumpft …
Foto: ©Simon Chang
Nach Montenegro reist man für seine Küsten - das ist in, besonders die Russen sind Fans und Weltenbürger, insofern sie über das nötige Kleingeld verfügen, sind willkommen.
Foto: ©Simon Chang
In Podgorica aber... Die jungen Leute, die an der Bushaltestelle warten, bleiben in ihrem Land im Gegensatz zu vielen anderen, die ihre Heimat für das Studium in Richtung Belgrad verlassen. Seit viereinhalb Jahren steht der 192te Staat der Vereinten Nationen auf eigenen Füßen.
Foto: ©Simon Chang
Wenn man das Glück hat, in Podgorica ein Studium aufnehmen zu können, schläft man mit größter Wahrscheinlichkeit in einem der sowjetisch anmutenden Türme auf dem Campus.
Foto: ©Simon Chang
Jovana ist Journalismusstudentin. Sie steht auf dem Dach der Residenz B, die in einem desolaten Zustand ist und für die jüngsten und schlechtesten Studenten vorgesehen ist.
Foto: ©Simon Chang
Unterdessen beginnen die imposanten montenegrinischen Jungs zu schwitzen. Hier sollte man besser keinen Rückzieher machen. Gegenüber der Universität gibt Miodrag Perunovic , jugoslawisches Box-Leichtgewicht bei den Olympischen Spielen in Moskau 1980, Box-Kurse für den Nachwuchs.
Foto: ©Simon Chang
Die Mieten der Wohnheime sind niedrig, 30 Euro monatlich, die Verpflegung ist im Preis bereits inbegriffen. Allerdings ist der Fahrstuhl kaputt und man lebt zusammengepfercht auf engstem Raum zusammen.
Foto: ©Simon Chang
Manche bevorzugen es im Stadtzentrum zu leben und sind bereit dafür ein bisschen mehr Geld auszugeben. Das ist auch der Fall für Jovana, auch wenn - muss sie zugeben - die meisten Feten in den Türmen auf dem Campus stattfinden.
Foto: ©Simon Chang
Uni-Wohnheim oder Stadtzentrum? Der Komfort ist nicht besonders hoch, egal, wo man schlussendlich wohnt. Ablenkung am Punching-Ball...
Foto: ©Simon Chang
Rechts im Bild die Residenz A, dort, wo die besten Studenten wohnen dürfen. Links, das Flüchtlingslager von Konik, 10 Autominuten vom Stadtzentrum von Podgorica entfernt.
Foto: ©Simon Chang
Ungefähr 15.000 Zuwanderer aus Albanien und vor allem aus dem Kosovo leben in den Notunterkünften.
Foto: ©Simon Chang
Bei Schneefall versuchen einige Bewohner des Lagers die Dächer auszubessern.
Foto: ©Simon Chang
Osman Mustafaj kommt aus dem Kosovo. Er ist mit 12 Jahren im Lager von Konik angekommen, seitdem hat er das Team des Forums MNE unterstützt, das sich für alternative Bildung von Minderheiten einsetzt. Osman gehört selbst zur Roma-Gemeinschaft von Konik und spricht mit leuchtenden Augen von den Karaoke-Abenden und Sportevents, die er mit Jugendlichen des Lagers organisiert. Mit einer anderen Gruppe junger Menschen wird er bald seine eigene NGO gründen: UM RAE steht für "Ukljuciti mlade Romi Aškalije Egipćani" (Junge Roma, Ashkali und Ägypter integrieren).
Foto: ©Simon Chang
Zurück im Stadtzentrum. Die Gymnasiasten von Podgorica bereiten sich auf die Schulferien vor.
Foto: ©Simon Chang
Werden auch sie später für das Studium nach Belgrad gehen, wie schon so viele vor ihnen, oder nehmen sie die Millennium-Brücke - Wahrzeichen der Stadt - um an die hiesige Uni mit dem roten Dach zu gehen?
Foto: ©Simon Chang
Das neue Einkaufszentrum von Podgorica beherbergt momentan eine Fotoausstellung zum Roma-Lager von Konik von Pavle Calasan , die in Partnerschaft mit der UNICEF zustande kam. "Hier ist die Wirkung viel kraftvoller", sagt der 26-jährige Fotograf, der den Kontrast zwischen Barackensiedlung und Luxusboutiquen nicht scheut.
Foto : ©Simon Chang
Neben Boxen und Fotografie ist auch das Graffiti ein präsentes Ausdrucksmittel - sowohl im lokalen Fußballclub als auch an den Hauswänden.
Foto: ©Simon Chang
Vor der orthodoxen Basilika von Podgorica - ein Gemüsemarkt!
Foto: ©Simon Chang
Bewegung und Stagnation liefern sich einen Schlagabtausch in ein und derselben Stadt: Welchen Weg wird die Jugend einschlagen?
Foto: ©Simon Chang
Translated from Podgorica : la jeunesse monténégrine boxe, se bouge et espère (22 photos)
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