Mon Sherry
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Alexa SchoberWenn es eine typisch europäische Bezeichnung für Weine aus Europa gibt, ist es die des ‘Jerez’, auch bekannt als ‘Sherry’ oder unter den Frankophonen als ‘Xérès’. Seinen Namen verdankt er den Weinbergen am südlichsten Punkt Europas. Verarbeitet und vermarktet wird der Sherry seit dem 18. Jahrhundert zumeist durch Familien, die aus ganz Europa nach Spanien gekommen sind. Daher sind die geläufigsten und bekanntesten Ableger des Sherry der ‘Domecq’ (Frankreich), der ‘Osborne’ oder ‘Garvey’ (England), und der ‘Terry’ (Irland).
Ein Wein mittleren Alters
Früher wurden die Weine aus Jerez auf die gleiche Art und Weise wie im Rest Europas hergestellt: die jährliche Ernte wurde mittels Oxidation zur Gärung gebracht und danach abgefüllt. Jede Flasche enthielt die Ernte eines Jahrgangs. Seit dem 18. Jahrhundert aber wird der Wein aus Jerez keinem statischen, sondern einem dynamischen Reifungsprozess unterzogen. Dies geschieht durch das ‘soleras’-Verfahren: die Weine unterschiedlicher Ernten werden in immer gleicher Mischung in amerikanischen Eichenweinfässern gelagert - ‘die französischen sind nicht porös genug, der Sherry aber benötigt hohe Luftfeuchtigkeit’, erklärt uns Rafael Osborne, PR-Verantwortlicher der gleichnamigen Firma. Daher haben die Weine aus Jerez ein ‘mittleres Alter’ und identische Charakteristika. Alle Ernten sind gleich gut.
Außerhalb Spaniens wird mehr konsumiert
‘Mischt man junge Ernten mit älteren, beschleunigt sich der Gärungs- und damit der Reifungsprozess des Weines. Dieses Verfahren ist als Antwort auf die Vorliebe für süffige und alte Weine der Engländer modern geworden’, erzählt uns Rafael Osborne. Nicht umsonst ist England die weltweite Nummer Eins der Sherry-Konsumenten (32% Marktanteil), gefolgt von Holland (23%). Spanien selbst belegt nur den dritten Platz mit 22% Marktanteil.
Einem Ratschlag zufolge sollte eine von drei Flaschen Sherry in jener Jahreszeit getrunken werden, in der alles erwacht: dem Frühling. Shakespeare, Charles Dickens, Washington Irving oder die zeitgenössische J.K. Rowling schrieben in ihren Werken über die Weine dieser Region, aber wir begnügen uns mit der Behauptung des berühmten Doktor Flemming: ‘Wenn das Penizillin Krankheiten heilen kann, dann lässt der Sherry Tote wieder auferstehen.’
--Frau: "Darling, das Penizillin ist seit dem Kühlschrankausfall unbrauchbar geworden"
--Flemming: "Kein Penizillin mehr? Dann muss ich aus der Not eine Tugend machen und es mit Sherry versuchen"
Translated from El vino que vino de Jerez