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Mit der Vespa durch das Frankreich Sarkozys

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Martin Schneider
  1. Mai 2007: Nicolas Sarkozy wird zum Präsidenten gewählt. Und Paris schwankt zwischen Hochgefühl, Enttäuschung und Gleichgültigkeit. Eine Fotogalerie.

Der neue französische Präsident Nicolas Sarkozy hat vor seinem Wahlkampf angekündigt, ein Ministerium für „Einwanderung und nationale Identität“ schaffen zu wollen. Bevor er am 16. Mai in sein Amt eingeführt wird, beschließe ich als italienischer Journalist, der in Paris lebt, am Wahlabend eine kleine Tour mit meiner Vespa – Nationalsymbol Italiens – durch Paris zu machen.

Erste Station: Der Place de la Bastille. Hier haben sich einige hundert von Sarkozy-Gegnern versammelt und skandieren Parolen wie „Kampf dem europäischen Polizeistaat“. Die Polizei antwortet den Demonstranten mit Tränengas.

Nächster Stop im angesagten Viertel Marais, wo die wohlhabende Jugend der berühmt-berüchtigten Pariser „Bobos“ (linkes Bürgertum) auf den Terrassen der Cafés an Mojitos schlürft. Die Demonstration, die nur einige hundert Meter entfernt stattfindet, kümmert sich nicht.

Endlich komme ich am Place de la Concorde an, wo sich die Anhänger des neuen Präsidenten versammelt haben. „Dieser Sieg hat keinen Sinn, wenn er nicht der Sieg des ganzen Landes ist“, verkündet Nicolas Sarkozy – 53 Prozent der Franzosen haben für ihn gestimmt.

Junge Anhänger Sarkozys baden im Brunnen des Place de la Concorde. „Am Sonntag wird alles möglich“ steht auf ihren T-Shirts, in Anspielung auf den Wahlkampfslogan ihres Kandidaten: „Gemeinsam wird alles möglich“.

Ich beende meine kleine Tour durch Paris in der Rue de Solferino. Hier ist der Sitz der Sozialistischen Partei Frankreichs, die große Gewinnerin der Wahlen: „Viva la Zapatera!“ steht auf den Plakaten. Hier hat man gehofft, dass die Kandidatin Ségolène Royal eine weibliche Ausgabe des sozialistischen spanischen Ministerpräsidenten José Luiz Rodriguez Zapatero werden könnte. Trotz ihrer Niederlage will Ségolène Royal ihren Einfluss in der Partei wahren.

Der erste Test ist die Parlamentswahl am 10. und 17. Juni. Doch zuerst muss Ségolène Royal den Attacken ihrer parteiinternen Rivalen Dominique Strauss-Kahn und Laurent Fabius widerstehen. Beide sprachen gestern von einer „sehr schweren Niederlage“ für die französische Linke.

Translated from En Vespa dans la France d'après