Millennials und Immobilien: Esst weiter Avocado-Toast
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Aileen FriedrichLaut Tim Gurner, einem australischen Millionär und Immobilienmogul, sollten Millennials aufhören, Avocado-Toast und überteuerten Kaffee zu kaufen, um den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen. Fact-Checking gefällig Herr Gurner?
Die Avocado ist sowas wie das Lebenselixier der Millennials. Man kann das Superfood grillen, kochen, backen und braten. Es gibt Avocado-Kebab, Kreol-Avocado, Gumboeintopf mit Avocado, Guacamole. In der Pfanne gebraten oder frittiert. In den Kombinationen Ananas-Avocado, Kokosnuss-Avocado oder Paprika-Avocado, als Avocado-Suppe oder Kompott, Avocado im Salat oder zu Kartoffeln, Avocado-Burger oder Avocado-Sandwich. Und zu guter Letzt gibt es das Avocado-Toast.
Avocado-Toast ist sowas wie eine neue Währung der Millennials, wenn man Tim Gurner glaubt. Der australische Millionär hatte vor Kurzem behauptet, die Avocado sei sogar so wertvoll, dass man durch bloßen Verzicht darauf ein Haus kaufen könnte. Übersetzung: Der 35-Jährige zählte Millennials öffentlich an, sie seien nur an hippen Kaffees und Luxusessen interessiert und am Ende selber schuld, wenn das Sparkonto für das Eigenheim leer ist. „Wenn man 40 Dollar am Tag für zerdrückte Avocado und Kaffee ausgibt und gleichzeitig nicht arbeitet, [kann man sich] natürlich [kein Haus leisten].“
Mr. Gurner vergaß da nur ein klitzekleines Detail: wenn man sich mit Millennials anlegt, dann schlagen sie zurück. Cafébabel hat den Spekulanten beim Wort genommen und sich die Zahlen einmal näher angeschaut.
Wir haben uns 25 Hauptstädte der 28 EU-Mitgliedsstaaten vorgenommen und mit dem Preis eines typischen Hipster-Avocado-Toasts in jeder Stadt berechnet, wie viele Jahre es dauern würde, bis man sich eine 35- Quadratmeter-Wohnung im Stadtzentrum leisten kann, wenn man täglich ein Avocado-Toast äße. Spoiler gefällig? Fast nirgendwo.
Hier die Ergebnisse
Surprise! In London müsste man 473 Jahre auf Avocado-Toast verzichten, um sich eine 35-Quadratmeter-Wohnung kaufen zu können. Das heißt Ihre Kinder, deren Kinder und vielleicht sogar deren Kindeskinder müssten auf diese Delikatesse verzichten. In Paris wären es 'nur' 143 Jahre.
Fazit? Nicht alle Wege führen nach Rom, besonders wenn man auf Avocado-Toast als Grundnahrung baut. Also alle auf nach Berlin?
Unsere Karte zeigt die europaweiten Ergebnisse:
Translated from Millennials: Let them eat avocado toast