Kurden feiern den Frauentag mit Plakaten auf Chinesisch
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Cafebabel Istanbul
Die im Südosten der Türkei gelegene und vornehmlich von Kurden bewohnte Stadt Diyarbakir feiert den Internationalen Frauentag auf eigene, keineswegs uninteressante Weise: Die Stadtverwaltung der kurdischen Gemeinde Yenisehir ließ für den 8. März Plakate auf Chinesisch drucken.
Die Plakatwände im Innenstadtbereich informieren nun über die Feiern zum Internationalen Frauentag in Diyarbakir auf Chinesisch. In der Vergangenheit waren die Mitarbeiter der Stadtverwaltung Yenisehir bereits mehrfach verhört und angeklagt worden, separatistische Motive zu verfolgen, weil sie die kurdische Sprache in offiziellen Dokumenten und Anträgen verwendet hatten. Diyarbakir hat zwar keine chinesische Bevölkerung. Nach Aussage des Bürgermeisters Aid Sefik Dincer von der Demokratischen Linkspartei (DTP) geht es bei der Aktion darum, gegen das Verbot der kurdischen Sprache zu protestieren. Diyarbakir sei eine Metropole, die Sprache ist nicht so wichtig. Entscheidend sei vielmehr die zu vermittelnde Botschaft. Der Frauentag wird deshalb mit Plakaten auf Chinesisch begangen – auf denen allerdings auch die türkischen und kurdischen Übersetzungen des chinesischen Textes abgedruckt sind.