'Jung-Reporter' (1) - Interview mit Philip Seufert
Published on
Von Stefanie Stahlhofen & Till Neumann
Wie ist es, Journalist zu sein? - Das wollten 21 junge Deutsche und Franzosen wissen. Also nahmen sie am 7. März am Workshop Jung-Reporter von Cafébabel Strasbourg und dem Centre Culturel Français Freiburg teil. Zum Thema Europa ohne Grenzen führten sie zwei Interviews und befragten Menschen auf der Straße nach ihren Europa-Erfahrungen.
Was dabei herauskam? Hier das äußerst lesenswerte INTERVIEW unserer 8-12-jährigen Nachwuchs-Journalisten:
Gruppe 1: Interview mit Philip Seufert
Philip, 26 Jahre, ist Deutscher. Er arbeitet als Redakteur für Radio EuroDistrict, ein deutsch-französisches Webradio in Straßburg.
Das Interview führten die Jung-Reporter : Louise Drewello, Sylvain Garnier, Vincent Niel, John Schede, Jean Drewello, Alexandre Martin, Zoé De Vries, Jeremias Weber.
Philip, wo bist du geboren ?
Ich bin in Deutschland geboren, in Amberg. Das ist eine kleine Stadt ganz im Osten von Bayern.
Hast du schon Kinder ?
Kinder ? Oh (lacht) ! Nein, im Moment noch nicht.
Wo ist deine Familie und vermisst du sie ?
Meine Familie wohnt in Deutschland, aber im Moment sind sie hier in Straßburg zu Besuch. Deshalb vermisse ich sie gerade nicht, aber wenn sie nicht da sind, vermisse ich sie.
Ist deine Mutter oder dein Vater Franzose ?
Sie sind beide Deutsch.
Was hast du vor der Arbeit in Straßburg gemacht ?
Davor hab’ich Geschichte und Französisch studiert, in Deutschland, in Nürnberg. Letztes Jahr im Sommer bin ich fertig geworden und habe mein Diplom gemacht. Und dann bin ich nach Straßburg gekommen.
Und wann hast du beim Radio angefangen ?
Kurz danach, Ende September 2009. Erst war ich Praktikant, unbezahlt (lacht). Seit Februar bin ich richtig angestellt und werde auch bezahlt.
Macht dir die Arbeit Spaß ?
Ja, ja (mit Nachdruck). Manchmal auch nicht so, aber ich glaub’, das ist bei jeder Arbeit so. Wenn man viel unterwegs ist und viel mit Menschen redet, mag man manche lieber und andere mag man nicht so gern. Aber man muss trotzdem mit ihnen reden und dann einen Radio-Beitrag daraus machen.
Was machst du beim Radio ?
Ich mache das, was Ihr gerade mit mir macht (lacht). Ich treffe Leute und stelle ihnen Fragen, auf Deutsch und auf Französisch. Wir sind ja ein deutsch-französisches Radio. Das Interview nehme ich auf, höre es dann in der Redaktion am Computer an und mache mir Notizen. Danach überlege ich mir, wie daraus eine Reportage werden könnte und schreibe Texte. Die nehme ich auch auf und schneide sie dann mit Tönen aus dem Interview zusammen. Am Ende ist ein Radio-Beitrag fertig ; den stelle ich auch ins Internet.
Was für Leute interviewst du eigentlich ?
Wir sind ein sehr kleiner Radiosender. Deswegen macht jeder alles. Ich interviewe ganz viele unterschiedliche Leute : Zum Beispiel Politiker, Künstler, auch ganz normale Leute, die vielleicht in einem Verein sind oder eine interessante Initiative machen. Mit Kindern oder Jugendlichen rede ich manchmal auch, frage, was sie denken, über das, was so passiert.
Du kannst ja ziemlich viele Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch). Wie ist es in anderen Ländern, wenn man die Sprache nicht so gut kann ?
Ihr habt gut recherchiert (lacht). Wenn man ein paar andere Sprachen kann, kann man sich immer ganz gut verständigen. Nicht in der Muttersprache, sondern auf Englisch oder Französisch. Aber man muss bedenken, dass man in einer Fremdsprache anders spricht, als in der Muttersprache. Naja, vielleicht lernt man auch ein bisschen die neue Sprache. Das ist ja das schöne daran, im Ausland sein und etwas Neues lernen.
Können deine Eltern auch so viele Sprachen ?
Nicht so ganz (lacht). Französisch zum Beispiel können sie nicht, aber Englisch, Spanisch und Latein. Die sind ja schon etwas älter und damals haben sie als erste Fremdsprache noch Latein gelernt. Meine Mutter ist Englisch-Lehrerin, also kann sie Englisch wirklich sehr gut.
Was ist deine Lieblingssprache ?
Oh, das ist schwierig. Es gibt viele Sprachen, die schön sind. Französisch kann ich neben Deutsch am Besten, aber ich mag auch Spanisch und Italienisch. Lieblingssprache. Hmm. Dann sage ich Französisch.
Was ist dein Lieblingsland ?
Das ist ja noch schwieriger ! Es gibt viele schöne Länder und vor allem : Ich war ja noch nicht überall. Hmm. Ich finde es immer schön, wenn ich nicht in Deutschland bin, weil alles anders ist. Deutschland mag ich auch, aber ich bin gern in Frankreich, Italien… Ich war auch schon in Latein- und Mittelamerika.
Lieber Philip, die Gruppe 1 sagt : „Danke ! Merci ! Auf Wiedersehen ! “
Louise Drewello, Zoé De Vries, Sylvain Garnier, Vincent Niel, Jean Drewello, John Schede, Jeremias Weber, Alexandre Martin.
(Aufmacherbild : pixelio/Stephanie Hofschläger ; restliche Fotos : Stefanie Stahlhofen & ; Till Neumann)