JOSÉ BOVÉ: Vier Fragen an den grünen Asterix
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Der Landwirt hat mehrere Male Filialen von McDonalds zerstört und ist dafür ins Gefängnis gewandert. In die USA darf er seitdem nicht mehr reisen. Glückwunsch: Gerade ist er zum Spitzenkandidaten der europäischen Grünen zusammen mit Ska Keller gewählt worden. Vier Fragen an den unbeugbaren Retter des guten Essens.
Café Babel: Sie waren Aktivist, jetzt haben Sie ein Büro in Brüssel. Wie fühlt sich das an?
José Bové: Gut, sonst würde ich das ja nicht machen. Das Problem ist, wie bringen wir die sozialen Bewegungen, die sich gegen Klimawandel engagieren dazu, Druck auf die Institutionen auszuüben? Deshalb brauchen wir dringend die Unterstützung von NGOs und sozialen Bewegungen.
CB:Was halten Sie davon, dass David Cameron Immigration aus europäischen Ländern regulieren möchte?
JB: David Cameron erledigt im Moment die Arbeit der rechtsgerichteten Populisten. Das ist sehr gefährlich, denn wenn man einmal die Tür geöffnet hat, kann niemand garantieren, dass diese Tür auch wieder zugeht.
CB: Können Sie mir das Wort malbouffe erklären?
JB: Das Wort bezeichnet die industrielle Landwirtschaft und die Standardisierung von Essen. Wer genormtes Essen haben will, braucht große Farmen, die schlechtes Essen machen. Ich möchte leckeres und gesundes Essen.
CB: Haben Sie schon einmal bei McDonalds gegessen?
JB: Noch nie.