Inflationistische Fellatio mit Rachida Dati
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Die französische Europaabgeordnete Rachida Dati verwechselt in einem Interview „Inflation“ mit „Fellatio“, einer Form des Oralsex‘. Mit diesem schlüpfrigen Versprecher ist Dati nicht alleine, der Lapsus politicus hat viele Anhänger.
„Wenn ich sehe, dass manche von ihnen eine Rentabilität von 20 bis 25 Prozent fordern, und das bei einer mickrigen Fellatio …“ („Moi quand je vois certains qui demandent une rentabilité à 20-25%, avec une fellation quasi nulle …“) teilte die ehemalige französische Justizministerin einem Fernsehsender mit. Kann passieren, im Französischen klingen fellation (Fellatio) und inflation (Inflation) ausgesprochen ähnlich.
Überhaupt scheint der Lapsus politicus sich in Frankreich heimisch zu fühlen. Da wird der Premierminister (Premier ministre) zum Premier Pénis und Sänger Georges Moustaki zu Georges Moustacul (cul bedeutet Arsch). Der Sozialist Pierre Beregovoy spricht lieber vom Vögeln (baise) der Steuern, statt von ihrem Sinken (baisse): „La baise des impôts …“
Bei sexuellen Anzüglichkeiten sind auch die Spanier ganz vorne mit dabei. Ministerpräsident Zapateropries die Vorteile einer Vereinbarung, um den Tourismus "zu stimulieren, zu fördern und zu vögeln“ („un acuerdo para estimular, para favorecer, para follar“). Sagen wollte er eigentlich „… und zu unterstützen“ (para apoyar).
In versprecherischer Tradition rutschte Kanzlerin Angela Merkel statt Roland Koch ein Roland Kotz heraus - was einiges über die Beziehung der beiden CDU-internen Rivalen erahnen lässt.
Gordon Brown hingegen prahlte: „Wir haben nicht nur die Welt gerettet“ („We not only saved the world“). Und meinte statt world eigentlich banks (Banken).
Der Preis für die schlechteste Schlagzeile in Sachen Rachida Dati geht im Übrigen an die deutsche Tageszeitung Die Welt. Diese tituliert Dati in Anspielung auf ihre Justizministerinnen-Vergangenheit als „(S)Ex-Ministerin“ … Ein Lapsus? Von wegen.
Illustration ©Henning Studte; Videos: Rachida Dati ©Dailymotion; Französische Politiker ©exarkun73/YouTube; Angela Merkel ©keuronfuih/YouTube