Hat die Jugend eine Stimme?
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Laura PellizzariDie jungen Leute des Europas, das wir kennen, sind in einer Welt ohne Krieg aufgewachsen und sind größtenteils offene Grenzen innerhalb des Kontinents gewohnt.
Schwierig, langweilig, undurchsichtig, unwichtig - Beschreibungen von EU-Angelegenheiten sind nicht besonders schmeichelhaft. Angesichts des häufig diskutierten Zuwachses der politischen Rechten, zunehmenden Nationalismus, Anfeindungen von Immigranten und den einzelnen Schließungen von Grenzen, scheint die öffentliche Meinung vom Europäischen Projekt in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit verloren zu haben. Mit einer Jugend, die stark von den ursprünglichen Ideen abgekoppelt ist, die am Anfang der Entwicklung des Europäischen Projekts standen, tappen die momentanen politischen Gruppierungen in die Frustration, die sich in letzter Zeit angesammelt hat.
Die jungen Leute aus dem Europa, wie wir es kennen, wurden in einer Welt ohne Krieg großgezogen und sind unbeschränkte Grenzüberquerungen innerhalb des Kontinents gewohnt. Mit den in den meisten Ländern schon lang verschwundenen Reisevoraussetzungen, die ein Visum mit sich bringt, und dem flüssigen Reisen von Land zu Land, sind sich Jugendliche verständlicherweise nicht der Umstände bewusst, die der Realität vorausgegangen sind, die sie kennen. Wo wir gerade bei den Anfängen der Europäischen Union und jungen Leuten sind, die Journalistin Laura Franciosi sagt in einem Interview: “Zu diesen Zeiten, waren junge Leute Anhänger davon. Von der Idee, dass all diese Länder, die sich zuvor bekämpft haben, jetzt zusammenkommen könnten, um etwas Einiges zu schaffen. Die Jugend war für Europa. Wir dachten nicht an die Durchführbarkeit der Dinge. Die Idee, dass du zusammenkommen und Austausch mit Bürgern aus anderen Nationen haben könntest, gab uns Begeisterung”. Und tatsächlich ist einer der Gründe, weswegen die Kommunikation zwischen der EU und den Jugendlichen heute nicht klappt, der Mangel an Interesse und das Versagen die Bedeutung des Ganzen zu sehen. Zum Beispiel hatten laut Nachrichtenmeldungen, junge Leute im Alter von 18-24 und 25-34 die niedrigste Wahlbeteiligung beim britischen EU-Referendum.
Kommunikation spielt eine wichtige Rolle in der Entwicklung und Erhaltung von strukturellen Beziehungen zwischen den Ländern der EU, genauso wie die der Mitgliedsstaaten und der Legislative und den Kontrollorganen in Brüssel. Um eine europäische Jugendgemeinschaft zu erschaffen, müssen junge Leute quer durch die Mitgliedsstaaten angemessene Information erhalten und verbindliche Instrumente zur Verfügung haben um das EU-Gremium, das sie repräsentiert, erreichen zu können. Manche der Maßnahmen, die genommen werden um die Jugend Europas zu erreichen wurden von Teilen der Institution selbst, durch spezielle Programme und Events (wie zum Beispiel dem European Youth Event (EYE), der politischen Arbeit der Komission innerhalb der DG EAC und noch wichtiger ihr Event EU Youth Conference, die die Beziehung zwischen nationalen Jugendkonzilen und EU-Vorsitzenden erleichtern soll, oder der Konzil der europäischen Jugendpolitik-Initiativen).
In diesem Zusammenhand, haben sich manche der prominentesten NGOs, die sich der Förderung einer besseren Kommunikation zwischen der Jugend und Organisationen auf EU-Ebene verschrieben haben, als großartige Plattformen und Initiatoren von besseren, strategischeren Kommunikationsprogrammen erwiesen, für die sich die jungen Leute Europas interessieren. Unter ihnen möchte die Organisation Structured Dialogue zum Kern des Problems vordringen und junge Menschen und ihre Organisationen in einem sich wiederholenden Langzeitprojekt mit den Entscheidungsträgern der EU verbinden. Auf ähnliche Weise führen das europäische Jugendparlament und die Schwarzkopf Stiftung ein Bildungsprojekt mit dem Namen Understanding Europe durch, das, wie der Name schon sagt, jungen Schülern ein angemessenes Wissen über europäische Belange anbieten soll. Das soll durch Crash-Kurse, Lernmaterialien, Seminare und Trainings passieren. The Young European Federalists oder JEF ist eine der beliebtesten Organisationen, die sich mit europäischen Themen beschäftigt und an junge Leute richtet. Mit ungefähr 30.000 Mitgliedern aus 30 Ländern setzt sie sich für europäische Werte ein und versucht Brücken zwischen europäischen Entscheidungsträgern und den Bürgern zu bauen, zwischen denen eine Kluft herrscht, die sich in letzter Zeit vergrößert hat. Eurocraten wurden schon länger dafür kritisiert, den Kontakt zu nationalen Realitäten verloren zu haben. Kommunikation wird als eines der Hauptprobleme betrachtet, das von der Europäischen Union und seinen Bürgern in Angriff genommen werden muss. Eine interessante Initiative ist die Teilnahme von JEF am Projekt "Local Authorities as Drivers for Development Education and Raising awareness", kurz LADDER, und speziell die Initiative Bürgerjournalismus. Diese Initiative wählt zwei von den 50 Bürgerjournalisten von LADDER aus und unterstützt ihre Arbeit durch Schulungen, Veröffentlichungen, Werbung und Vernetzungen. Das Netzwerk läuft noch bis zum Ende der drei Jahre der Projektdauer bis Ende 2017. JEF Europe ist in 33 Nationen aktiv.
Die jungen Europäer sind der Schlüssel in einer erfolgreichen Kooperation zwischen Ländern des europäischen Kontinents und die Säulen für die Bereinigung eines der heiklesten Momente der Geschichte der EU. Dadurch, dass die Jugend zu dem Vertrag, der lange vor ihrer Geburt unterzeichnet wurde, keine Verbindung hat, erstrecken sich die üblichen Werte und die Zukunft, die man sich vorgestellt hat, weiter als nur zu wirtschaftlichen Zwecken. Die EU, die von Tindemans als die selbstloseste politische Idee des 20. Jahrhunderts bezeichnet wurde, muss Lösungen gegen die größten Bedrohungen der Demokratie und dem Wohlbefinden der Bevölkerung finden. Diese Probleme, die unter anderem Klimaveränderungen, Migration und das Angebot an erneuerbarer Energie beinhalten, können nicht auf nationaler Ebene gelöst werden, sondern setzen übernationale Zusammenarbeit voraus.
Vereinfachung entsteht durch ein solides Wissen über die Themen, die diskutiert werde. Der beliebte Fachjargon und Kürzel, die in der EU-Blase verwendet werden, neigen dazu, die EU-Entscheidungsträger von Problemen des wahren Lebens und den Leuten abzuspalten und werden so für die Masse an jungen Leuten unattraktiv. In einem Versuch diese Probleme zu überwinden, werden viele der Ressourcen und Initiativen die neue Generation Europas erreichen und Interesse bei ihnen auslösen müssen.
Author: Larisa Rusu Der Post Youth Has Voice Too? erschien zuerst in Mladiinfo.
Translated from Youth Has Voice Too?