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Gipfel in Bratislava: Ist die EU noch zu retten? 

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Selina Glaap

Die Staats-und Regierungschefs der EU-Mitgliedsstaaten trafen sich heute in Bratislava, um zu diskutieren, wie die Europäische Union mit den Themen Flüchtlinge und Brexit umgehen soll. Im Vorfeld forderte Donald Tusk "eine klare und ehrliche Beurteilung der Situation". Europas Medien reagierten mit einer Mischung aus Hoffnung und Skepsis.

Politiker hören endlich auf die Europäer - Kristeligt Dagblad, Denmark

Kristeligt Dagblad hofft, dass die Vertreter der Mitgliedsstaaten  und der EU die Ärmel hochkrempeln werden und in Bratislava an der Bewältigung ihrer Unterschiede arbeiten werden: "Alles sieht danach aus als habe die Elite Europas die Probleme verstanden. In vielen Schlüsselbereichen muss die EU gestärkt werden, aber gleichzeitig in anderen Bereichen weniger Einfluss nehmen. Auch wenn sich viele Politiker dem Trend der Euroskepsis und Opposition gebeugt haben, benötigt die EU jede politische und öffentliche Unterstützung, die sie kriegen kann. Ein Europa in dem die Länder nicht zusammenarbeiten ist unvorstellbar. Es gibt keine Alternative zu genau dieser Europäischen Union. Wir sollten uns freuen, dass die Politiker nun auf die europäische Bevölkerung hören." (16/09/2016)

Die EU braucht einen guten Willen - Sydsvenskan, Sweden

Sydsvenskan ist der Meinung, dass es nicht einfach sein wird die verschiedenen Interessen innerhalb der EU unter einen Hut zu bringen: "Meterhohe Türme von Verträgen, Richtlinien und Verordnungen regeln die Zusammenarbeit in der EU. Aber was bringen gute Regeln und Abkommen, wenn sie nicht befolgt werden? Die Zusammenarbeit in der EU kann nicht ohne diese Regeln bestehen. Sie müssen sich auf den guten Willen und die Bereitschaft beziehen, das gemeinsame Wohl über unterschiedliche nationale Interessen zu stellen. Ohne diesen guten Willen kann die EU nicht funktionieren. Gibt es davon genug, um den Kreislauf der Unzufriedenheit mit der EU zu durchbrechen? Die Antwort könnte in Bratislava gefunden werden." (16/09/2016)

Der Fuss muss von dem Gaspedal der Integration genommen werden - Dennik N, Slovakia

Wann auch immer die EU Probleme bekommt, wird mehr Integration als Wunderlösung präsentiert, sagt Dennik N und fordert eine neue Herangehensweise: "Wenn Ihr Auto ein Problem mit dem Motor, dem Kraftstoffschlauch, der Zündung, den Gängen oder den Bremsen hat, weil es zu schnell und mit fehlerhaften Teilen zusammengebaut wurde, bringt es nichts noch stärker auf das Gaspedal zu treten. Man sollte anhalten, das Auto reparieren und die fehlerhaften Teile austauschen. Der Gipfel in Bratislava und die Monate danach werden zeigen, ob die Staats-und Regierungschefs der EU die Tendenz auf Integrationsprobleme mit mehr Integration zu reagieren umdrehen können. Aber wenn man sich die Rede des Präsidenten der Europäischen Kommission Juncker, genauer ansieht, besteht wohl wenig Hoffnung. Er hat das Problem zwar erkannt, sieht als Lösung allerdings nur die Stärkung Brüssels. Um der Autometapher treu zu bleiben: Das Auto wird mit solchen Fahrern lange vor Erreichen des Ziels auseinanderfallen." (16/09/2016)

Die Ausgrenzung der Briten ist inakzeptabel - The Times, UK

Die Entscheidung Grossbritanien nicht zu dem Gipfel einzuladen zeigt, dass Jean-Claude Juncker das Land für die Brexit-Abstimmung bestrafen möchte, beschwert sich the Times: "Die Scheidungsunterlagen wurden noch nicht übermittelt. Grossbritanien ist noch ein volles Mitglied der EU und der britische Premierminister sollte folglich anwesend sein... Die Intentionen von Jean-Claude Juncker, Präsident der Europäischen Kommission, wurden nur allzu deutlich. Er möchte einen Sicherheitsgürtel zwischen den Briten und den anderen Mitgliedsstaaten. Während seiner jährlichen Rede zur Lage der Union hat Juncker behauptet, dass er Grossbritaniens Entscheidung die EU zu verlassen zwar respektiere aber bedauere. Er wird nicht zufrieden sein bis Grossbritanien bestraft wurde und einen den Status eines Ausgestossenen bekommt."

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Translated from Can the Bratislava Summit mend the European Union?