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George MacKay: Ein Wolf im Batmankostüm 

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Berlin

Auf eine Rolle festlegen? Bei George MacKay ist das unmöglich. Begegnung mit einem Schaupieler, der sich immer wieder neu erfindet.

In Groß­bri­tan­ni­en ist er be­reits einer der New­co­mer. Nun möch­te der junge Schau­spie­ler auch den Rest von Eu­ro­pa er­obern: Ge­or­ge MacK­ay ge­hört zu den Eu­ro­pean Shoo­ting Stars 2014.

Seine sub­ti­le Dar­stel­lung eines Au­ßen­sei­ters mit fra­gi­lem, men­ta­lem Zu­stand in For those in peril  über­zeug­te die Jury, ihn aus­zu­zeich­nen. Die Dorf­be­woh­ner im Film von Re­gis­seur Paul Wright ma­chen den Au­ßen­sei­ter als ein­zig Über­le­ben­den eines Fi­sche­rei­un­glücks für die Tra­gö­die ver­ant­wort­lich.

Ge­or­ge MacK­ay im of­fi­zi­el­len Trai­ler zu For those in peril von Paul Wright

Nach­dem Mack­ay be­reits den schot­ti­schen BAFTA-Award 2013 als bes­ter Schau­spie­ler für seine Leis­tun­gen in For those in peril ge­wann, sieht er die Aus­zeich­nung als Shoo­ting Star als ein wei­te­res High­light sei­ner noch jun­gen Kar­rie­re: „Es war total auf­re­gend, als ich davon er­fah­ren habe. Man hat so viele Mög­lich­kei­ten, lernt Schau­spie­ler aus ganz Eu­ro­pa ken­nen und schließt neue Freund­schaf­ten“, er­zählt er be­geis­tert im In­ter­view am Rande der Pres­se­kon­fe­renz der Eu­ro­pean Shoo­ting Stars 2014.

Grimassen als Karrierestart

Be­reits im Alter von fünf Jah­ren wuss­te Ge­or­ge MacK­ay, dass er Schau­spie­ler wer­den würde: „Ich habe mir nie große Ge­dan­ken dar­über ge­macht. Ge­mein­sam mit Freun­den spie­len: al­ber­ne Gri­mas­sen oder Stim­men haben mir Spaß ge­macht.“ Kein Wun­der, dass er be­reits da­mals mit Freun­den selbst Peter und der Wolf in­sze­nier­te. Er selbst hätte sich wohl als Wolf im Bat­man­kos­tüm ge­cas­tet, er­zählt der Schau­spie­ler.

Seine Kar­rie­re als Schau­pie­ler be­gann dann doch als Curly in P.J. Ho­gans Peter Pan. Es folg­te The boys are back – Zu­rück ins Leben von Re­gis­seur Scott Hicks . Bei den Bri­tish In­de­pen­dent Film Awards wurde er für seine Rolle in die­sem Film als bes­ter New­co­mer und bei den Cri­tics Cir­cle Awards als bes­ter bri­ti­scher Nach­wuchs­dar­stel­ler no­mi­niert.

Öfter mal was Neues

Und die Band­brei­te sei­ner Ar­beit scheint un­end­lich: Im ver­gan­ge­nen Jahr be­ein­druck­te er in Dex­ter Flet­chers Sunshi­ne on Leith als sin­gen­der Sol­dat, der aus Af­gha­nis­tan heim­kehrt. Der Film, der auf einem Büh­nen­hit ba­siert und Lie­der der Pop-Folk Band The Pro­clai­mers ent­hält, zeigt das Leben von Davy und Ally, die sich erst wie­der an ihr Leben in Edin­burgh ge­wöh­nen müs­sen. Auch wenn MacK­ay zuvor kei­ner­lei mu­si­ka­li­sche Er­fah­rung hatte, nahm er die Her­aus­for­de­rung an:  „Das war schon ein wenig be­ängs­ti­gend – nicht nur für mich. Aber der Re­gis­seur ver­trau­te uns“, be­tont er. Auf die Frage nach dem lus­tigs­ten Mo­ment wäh­rend des Drehs er­zählt er von den ver­schie­dens­ten Ge­räu­schen, die sie ma­chen muss­ten. „Ouawww!“ schreit er plötz­lich und lacht. Der Schrei sei nur ein Bei­spiel dafür.

Wäh­rend des In­ter­views wird deut­lich, dass Ge­or­ge MacK­ay sich kei­nes­wegs zu­frie­den gibt. „Ich möch­te als Schau­spie­ler immer dazu ler­nen. Auch über das eu­ro­päi­sche Kino möch­te ich mehr wis­sen. Die Ber­li­na­le und die Shoo­ting­stars sind ein Teil davon.“

Mo­men­tan steht Ge­or­ge MacK­ay für das Thea­ter­stück Ce­ment Gar­den in Lon­don auf der Bühne. Die­ses Jahr wird er au­ßer­dem in Pride  einem Film von Mat­t­hew War­chus zu sehen sein, in dem eine Grup­pe von Ak­ti­vis­ten, die sich für die Rech­te Ho­mese­xu­el­ler ein­setzt, strei­ken­de Mi­nen­ar­bei­ter wäh­rend der Re­gie­rungs­zeit von Mar­ga­ret That­cher un­ter­stüt­zen möch­te. Was da­nach kommt? Wer weiß. Las­sen wir uns über­ra­schen.

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