Cafébabel is evolving!
Find here our 22 years of journalism and collaborations throughout Europe
Retrouvez ici nos 22 ans de journalisme et collaborations partout en Europe
Trovate qui i nostri 22 anni di giornalismo e di collaborazioni in tutta Europa
Flut in Polen: Hochwasser als Wahlbarometer
Published on June 28, 2010
Während die Temperaturen in Europa in die Höhe schießen, werden die verheerenden Schäden der Überschwemmungen im Südosten Polen s, die zehntausende von Menschen ihr Heim gekostet haben, immer sichtbarer. Zum ersten Durchgang der polnischen Präsidentschaftswahlen am 20. Juni war das Hochwasser 2010 eines der wichtigsten Wahlkampfthemen. Besonders der nationalkonservative Kandidat Jaroslaw Kaczynski (PiS) ging im Katastrophengebiet auf Stimmenfang. Am 4. Juli tritt er in einer Stichwahl gegen den liberalen Kandidaten Bronislaw Komorowski an. Unser Fotograf, Ezequiel Scagnetti , hat sich in in den Kommunen Zastow und Wilkow umgesehen, wo das Ausmaß der Naturkatastrophe einen Monat nach dem Hochwasser deutlich sichtbar ist.
Auch heute, einen Monat nach dem verheerenden Hochwasser, bleiben noch
überschwemmte Landstücke im Katastrophengebiet, dort wo die zwei
größten Flüsse Polens - die Oder und die Weichsel - sich durchs Land
ziehen. (Foto: ©Ezequiel Scagnetti )
Überflutete Felder wie dieses in der Nähe des Dorfes Zastow im Südosten Polens, wo die Weichsel über die Ufer trat, legen die Landwirtschaft in der Region lahm. (Foto: ©Ezequiel Scagnetti )
Hunderttausende Polen, besonders in den Gebieten Kleinpolen, Schlesien und Niederschlesien, mussten ihre Häuser verlassen (Foto: ©Ezequiel Scagnetti )
Eine Flutwelle im eigenen Garten - hier in Zastow liegt noch bis heute ein angeschwemmtes Boot. Das polnische Hochwasser kostete mindestens 15 Menschen das Leben... (Foto: ©Ezequiel Scagnetti )
Das Hochwasser, das an die Jahrhundertflut von 1997 erinnerte, drohte die Präsidentschaftswahlen vom 20. Juni zu verschieben, hätte Polen den Notstand ausgerufen - danach hätte das Land laut Gesetz 90 Tage lang keine Wahlen durchführen dürfen. (Foto: ©Ezequiel Scagnetti )
Der nationalkonservative Präsidentschaftskandidat Jaroslaw Kaczynski erreichte zu den Präsidentschaftswahlen am 20. Juni in den ländlichen Gebieten (inkl. Städte bis zu 20.000 Einwohnern) mit 44,1% Stimmenanteil mehr Stimmen als sein Gegner Bronislaw Komorowski (31,3%). (Foto: ©Ezequiel Scagnetti )
Der Zwillingsbruder des am 10. April 2010 verunglückten Präsidenten Lech Kaczynski appellierte nach dem Tod seines Bruders und den verheerenden Überschwemmungen in seinem Land nicht wie üblich an einen starken Staat OHNE Europa und katholische Werte, sondern sprach von "Solidarität für die Überschwemmungsopfer". (Foto: ©Ezequiel Scagnetti )
...und profitierte vom Mitgefühl der Bevölkerung zum Tod seines Zwillingsbruders, von dessen Frau und weiteren 94 Repräsentanten der polnischen Elite. (Foto: ©Ezequiel Scagnetti )
Sowohl Komorowski als auch Kaczynski fischten von den Deichen aus nach Wählern, die sich versuchten in die Trockenheit zu retten: Doch nachdem Jaroslaw Kaczynksi die Krisengebiete besucht hatte, wuchs dessen Wählerschaft in den Prognosen gegenüber dem rechtsliberalen Bronislaw Komorowski deutlich an... (Foto: ©Ezequiel Scagnetti )
Denn der 61-jährige Kaczynski führte seinen Wahlkampf mit organisierten Spendenaktionen und Benefizkonzerten. (Foto: ©Ezequiel Scagnetti )
Der große Vorsprung von Bronislaw Komorowski (Bürgerplattform, PO) schmolz in den Wochen vor dem ersten Wahlvorgang und nach dem Hochwasser. In den Städten mit über 500.000 Einwohnern erreichte er jedoch - mit 50,7% - die knappe absolute Mehrheit. (Foto: ©Ezequiel Scagnetti )
Nicht nur eine Kopie von Leonardo da Vincis Abendmahl versinkt in Wasser und Schlamm. (Foto: ©Ezequiel Scagnetti )
Zehntausende Häuser sind nachwievor unbewohnbar. (Foto: ©Ezequiel Scagnetti )
Die Wählerstimmen der Flutopfer sind weiterhin kostbar. Nun heißt es im zweiten Wahldurchgang am 4. Juli zu zeigen, dass die Kandidaten nicht nach einer „Nach mir die Sintflut“-Taktik gehandelt haben und die Flutschäden im Anschluss an das Wahlereignis tatsächlich angegangen werden. (Foto: ©Ezequiel Scagnetti )
Loved this story? Then tell your friends:
Twitter
Facebook