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Europatag 2016: Tag der offenen Tür der EU-Institutionen in Brüssel gut besucht

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Brüssel

Am Samstag, den 28. Mai 2016, öffneten die Institutionen der Europäischen Union in Brüssel für das Publikum ihre Türen. Circa 18 000 Bürger nahmen diesen Tag der offenen Tür wahr. Das Thema des Europatags lautete in diesem Jahr „in Vielfalt geeint“ – dies ist ebenfalls das Motto der Europäischen Union. 

Letzten Samstag hatte jeder die Gelegenheit das Europäische Parlament, die Europäische Kommission, den Europäischen Rat, den Rat der Europäischen Union, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss, den Ausschuss der Regionen und den Europäischen Auswärtigen Dienst zu besichtigen. Von 10 bis 18 Uhr boten diese EU-Institutionen unterschiedliche Aktivitäten mit verschiedenen Themenschwerpunkten an, wie beispielsweise Klimaschutz, Migration, Mehrsprachigkeit und Digitale Kompetenzen. Die Besucher hatten ebenfalls die Möglichkeit, direkt mit hochrangigen EU-Politikern wie dem Präsidenten der Europäischen Kommission Jean-Claude Juncker ins Gespräch zu kommen.

Die Arbeit der Dolmetscher in der Europäischen Kommission    

Mit circa 18 000 Sitzungen pro Jahr in den EU-Institutionen, bei denen 24 verschiedene Sprachen gesprochen werden, sind Konferenzdolmetscher wichtige Bindeglieder zwischen den verschiedenen Sitzungsteilnehmern aus unterschiedlichen Ländern. Während des Europatages gab es die Möglichkeit, sich nicht nur an einem Sitzungssaal der Europäischen Kommission zu setzen, sondern ebenfalls hinter den Kulissen zu schauen und den Dolmetschern in ihren Kabinen bei der Arbeit zuzusehen.

Konferenzdolmetscher der EU-Institutionen übersetzen generell in ihre Muttersprache, müssen jedoch mindestens eine andere Sprache passiv beherrschen. Je mehr Sprachen der Dolmetscher meistert, desto einsatzfähiger ist er. In einer Kabine gibt es prinzipiell mindestens zwei Dolmetscher, wobei sie sich alle halbe Stunde ablösen.

Warum sind Dolmetscher für die EU-Institutionen so wichtig? Nur die Hälfte aller Europäer verstehen heutzutage Englisch. Zudem ist es äußerst wichtig, dass jeder Sitzungsteilnehmer sich in seiner Muttersprache ausdrücken kann, denn in der Europäischen Kommission werden wichtige Entscheidungen für ganz Europa gefällt, die jeder Vertreter seines Landes gut verstehen muss. Die Dolmetscher sorgen also in EU-Sitzungen für Verständigung.

Führung durch den Europäischen Rat

Im Europäischen Rat treffen sich – normalerweise viermal im Jahr – die Staats-und Regierungschefs der verschiedenen EU-Länder zu einem EU-Gipfel. In Krisenzeiten, wie etwa letztes Jahr, waren dreimal so viele Treffen nötig. Während dieser Tagungen wird die politische Agenda der EU festgelegt. Der Europäische Rat dient dazu, Kompromisse zwischen den EU-Mitgliedsstaaten zu finden.  

Während des Europatages wurden regelmäßig Führungen auf Deutsch, Englisch, Französisch und Niederländisch im Europäischen Rat angeboten. Im Gegensatz zu der Kommission, wo jeder sich im Erdgeschoss und im 13. Stock frei bewegen konnte, war es wichtig, dass die Besucher bis zur Ende der Führung bei ihrer Gruppe blieben. Am Ende der Führung konnten die Bürger im Atrium die Stände aller 28 EU-Mitgliedsstaaten besichtigen, um mehr über die jeweiligen Staaten zu erfahren.

Insgesamt boten die unterschiedlichen EU-Institutionen an diesem Europatag sowohl für Kinder als auch für Erwachsene ein interessantes und vielfältiges Programm an. Die Themen, die sich die Organisatoren dieses Europatages ausgesucht hatten und über die sich die Bürger informieren konnten, sind aktuell und haben einen direkten Bezug zu den Menschen, die in der EU leben und arbeiten.