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Europas Bestform erwacht dank der Olympischen Spiele

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Jakob Sigel

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Und du, mein junger Europäer blickst in eine düstere und ungewissen Zukunft. Du versuchst dich auf den Straßen durchzukämpfen gegen die Allmacht der Ordnung und des Systems. Gib dich nicht geschlagen. Denn am Ende des Weges wartet ein Flamme auf dich, die vom Olymp herabgestiegen ist: Das Olympische Feuer.

Am 27. Juli beginnen in London die 30. Olympischen Spiele. Für zwei Wochen wird die Welt sich nach britischer Zeit richten. Zu bestaunen gibt es die Kurven der russischen Athletinnen, die Muskeln der amerikanischen Sprinter sowie die Elastizität der chinesischen Turner. Die Spiele werden ein Fest aus enganliegenden, aber farbenprächtigen Sportlerhosen, wohlgeformten Körpern und einer offiziellen Hymne vom chinesischen Pop-Star Liu Huan, die fünfmal täglich erklingt.

Welche Rolle spielen die Europäer dabei? Wir tragen im Moment eine Medaille aus Granit, die unsere Köpfe so nach unten zieht, wie sich momentan die europäische Wirtschaft nach unten bewegt. Aber wenn von Sport die Rede ist, erwacht unsere Seele. Das beweist ein kleiner Blick auf die Ergebnisse der letzten Olympischen Spiele. Insgesamt ergatterten die Europäischen Länder – Russland ausgenommen – 347 Medaillen, 103 davon in Gold. China hingegen, welches den ersten Platz im Medaillenvergleich der Länder errang, erntete von 100 Auszeichnungen 51 in Gold. Diese Zahlen kommen nicht von ungefähr. Die Heimat und die Geschichte der Olympischen Spiele fußt auf dem europäischen Kontinent: Die Griechen haben sie einst erfunden, die Deutschen die alten Ruinen ausgegraben und die Franzosen die Spiele wiederbelebt.

Baron Pierre de Coubertin  sei dank

Aber alles der Reihe nach: Auf Betreiben von Iphitos, König von Elide wurden776 v. Chr. im antiken Griechenland die ersten Olympischen Spiele ausgetragen. Anders als heute standen die Spiele unter einem Schwur, der es untersagte seinen Gegner zu töten oder auch nur den Versuch zu wagen. Der Wettbewerb wurde rasch zu einem etablierten Turnier und gewann im Lauf der Jahre an Bedeutung. Von 393-394 befindet sich Griechenland unter römischer Besatzung. Der damalige Kaiser Théodose lässt die Spiele aufgrund ihres heidnischen Charakters verbieten. 1500 Jahre später, nach einigen fehlgeschlagenen Versuchen der Wiedereinführung aruft der Baron Pierre de Coubertin dazu auf, die Spiele 1892 wieder aufleben zu lassen. Zwei Jahre später erfüllt sich sein Wunsch. Der "Kongress zur Rehabilitation der Olympischen Spiele“ stimmt einstimmig darüber ab, dass die Spiele wieder stattfinden sollen. Im selben Jahr erfolgt die Gründung des Internationalen Olympischen Komitees. Die Schweizer Stadt Lausanne wird als Sitz gewählt.

Und was geschah seitdem? 50 Olympische Spiele gingen über die Bühne (davon 29 Sommer und 21 Winter). 28 unter ihnen fanden in Europa statt. 14 olympische Rekorde in der Leichtathletik werden heute von Europäern gehalten. In der Medaillenwertung von 2008 standen vier europäische Staaten unter den ersten Zehn (Großbritannien, Deutschland, Italien und Frankreich). Hinter der Statistik stehen Menschen. Paavo Nurmi, Fanny Blankers-Koen, Emil Zatopek, Birgit Fischer, Robert Korzeniowski, Edoardo Mangiarotti ebneten dem Erfolg den Weg. Subkergueï Boa, Steve Redgrave, Pieter van den Hoogenband und Carolina Klüft reihten sich später in die Liste ein.

Diese sportlichen Errungenschaften der Europäer lassen einem die Brust vor Stolz anschwillen und das Haupt heben. Vom krisengeschüttelten und verspotteten Europa findet sich im Sport keine Spur. Im Gegenteil: Der Wandel in Richtung eines starken Europas beginnt genau jetzt. Citius, Altius ,Fortius – schneller, höher, stärker.

Fotos (in der Reihenfolge des Textes): (cc) AnhonorableGerman/flickr, © mit freundlicher Genehmigung der Olympischen Spiele,  © Facebook-Seite von Carolina Klüft, Video: SporsceneTV/YouTube

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Translated from JO 2012 : l’Europe en forme olympique