Es gibt nur einen Vokuhila!
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Rudi Völler ist für den Volkssport der Deutschen unvergesslich. Genauso unvergesslich ist auch seine Kult-Frisur aus den Achtzigern: der Vokuhila, also der vorne-kurz-hinten-lang- Haarschnitt. Die praktische Handhabung ungemütlicher Stadionkälte scheint aus dem Fußballstadion auch Ausflüge in die (Un)Weiten Europas gemacht zu haben. So machen es die Katalanen den Deutschen gleich und kürzen die Sportlermatte mit Cudallada ab (curt davant llarg darrere).
Der haarige Exkurs führt uns weiter nach Großbritannien, wo der Haarschnitt - angeblich bei Fischern im 19. Jahrhundert besonders verbreitet - als mullet ("Meeräsche") bezeichnet wird. Die Fischer schützten damit ihre Nacken vor der rauen Seeluft.
Die Skandinavier halten es in Einklang mit den Deutschen eher sportlich. Hier kommt allerdings das Eishockey zu Ehren - und zur Frisur. Die Schweden sprechen von hockeyfrilla und die Norweger von hockeysveis ("Eishockey-Frisur").
Besonders treu bleibt der Vokuhila in Europa aber im Allgemeinen dem Fußball: So bezeichnet man die eigentümliche Frisur sowohl in Dänemark (Bundesliga-hår) als auch in Ungarn und Slowenien (Bundesliga) schlicht und einfach als Haarpracht der Nationalelf - als "Bundesligahaar".
Da im Spiel ja bekanntlich alles erlaubt ist, wird der Vokuhila insbesondere den deutschen Fußballspielern zugesprochen. In Frankreich ist es die coiffure de footballeur allemand ("Frisur des deutschen Fußballspielers"), in Italien die capelli alla tedesca ("deutsches Haar") und in den Niederlanden die Duitse mat ("deutsche Matte").
Nur die Polen stehen im Abseits und wischen lieber den Tschechen eins aus. Die fragliche Haarmode darf hier nämlich der czeski pikarz ("der tschechische Fußballspieler") tragen.