EM 2008: Lehrlinge und Meister
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Katha KlossAuf dem Papier ist Italien der Favorit, wenn man dem internationalen Vergleich der FIFA Glauben schenken möchte.
Die italienische Squadra azzura, die bereits vor 40 Jahren den Europameister-Titel holen konnte, führt das offizielle Ranking der europäischen Nationalmannschaften an. Im weltweiten Vergleich liegen einzig Brasilien und Argentinien vor der berüchtigten Mannschaft des Stiefels. Innerhalb der 'Todesgruppe' (Frankreich, Rumänien, Holland) gelten die Italiener von Roberto Donadoni noch vor den Franzosen und dank ihres Sieges in Schottland als klare Favoriten.
Spaniens Stürmer
Eigentlich hätten die Italiener auf die Spanier treffen sollen - Die Nationalmannschaft der iberischen Halbinsel ist die zweitstärkste europäische Mannschaft im internationalen Vergleich. Doch für die EM 2008 steht nur noch ein Halbfinale auf dem Plan. Für den ehemaligen italienischen Fußballer und heutigen Trainer der englischen Nationalmannschaft, Fabio Capelli, hat die spanische Nationalelf "die besten Spieler auf dem Papier". Die Mannschaft wird voraussichtlich ihre Erfolgsserie von 2007 wiederholen: In der Qualifikationsrunde konnte sie ganze 25 von 27 möglichen Punkten nach Hause holen. Auch ohne Superstar - bester Torschütze bei Real Madrid, der von Nationaltrainer Luis Aragonés nicht für die Nationalelf ausgewählt wurde - müssen die Spanier ihre Schwierigkeiten überwinden und sich in der EM-Endphase besser behaupten. Bei der Weltmeisterschaft vor zwei Jahren waren sie gegen die französische Elf mit Zinédine Zidane ausgeschieden. Vier Jahre bereits liegt ihre Blamage zurück, bei der sie bereits in der ersten Runde rausflogen. Ähnlich wie 2008 zählte ihre Gruppe damals bereits Griechenland und Russland als Gegner.
Aller guten Dinge sind drei
Den dritten und vierten Platz der FIFA-Klassifizierung belegen Deutschland und Tschechien, zwei Mannschaften, die sich ohne große Probleme qualifizieren konnten. Die deutsche Nationalelf hatte San Marino gar mit 13-0 vom Teppich gefegt. Die Mannschaft von Trainer Joachim Löw dürfte mit ein wenig Glück und ohne große Hindernisse das Viertelfinale erreichen. Auch der Kapitän der Nationalelf, Michael Ballack, scheint nach seiner Verletzung und einem schwierigen Saisondebut für die EM in Hochform zu sein und will sich auch international endlich einen Namen machen - eine Chance, die dem 35 Jahre alten Tschechen Pavel Nedvěd leider nicht vergönnt ist. Ursprünglich war Nedvěd als Ersatz für Mannschaftskapitän Tomáš Rosický vorgesehen, der wegen einer Knieverletzung nicht an der EM teilnehmen kann.
Die Rückkehr der Griechen
Die zwei großen Fragezeichen der ersten Spielrunde stehen hinter den Mannschaften von Frankreich und Griechenland. Ohne David Trezeguet, den Helden der Europameisterschaft 2000, den der aktuelle Trainer Raymond Domenech 2008 nicht für die Blauen aufstellte, darf sich die französische Mannschaft keine Patzer erlauben. 2006 hatten die Franzosen das Glück auf ihrer Seite und stolperten durch die ersten Spiele fast bis zum Sieg.
Die Titelverteidiger aus Griechenland gehen auch 2008 gestärkt ins Rennen: Mit einem Gesamtscore von 31 Punkten in der Qualifikationsrunde (von möglichen 36 Punkten) erzielte die griechische Nationalmannschaft das bestmögliche Ergebnis. In der Gruppe D erhofft sich Trainer Otto Rehagel gute Chancen.
Auch auf Portugal, mit jüngerer Mannschaft und Super-Ronaldo, sowie auf die exzellenten Stürmer der holländischen Elf (Babbel, Kuyt, Van Nistelrooy, Van Persie, Robben) sollte man ein Auge haben. Rumänien, Kroatien, Schweden, die Türkei, Russland und Polen, das zum ersten Mal an einer Europameisterschaft teilnimmt, könnten ihrerseits für Überraschungen sorgen.
Hartes Pflaster für Österreich
Die Schweiz und Österreich, die sich mit den Plätzen 28 und 43 in der FIFA-Aufstellung zufrieden geben müssen und als Gastgeberländer automatisch für die EM qualifiziert sind, müssen gegen die anderen Fußballnationen Courage beweisen. Die Schweizer Nati kann auf ihre Erfahrungen von 2004 in Portugal und 2006 in Deutschland bauen, um ein paar gute Spiele abzuliefern. Österreich wird allerdings hart kämpfen müssen. Dies beweist eine Petition der Fans des Wunderteams vom letzten Jahr, die den Ausschluss der Österreicher verlangte. Der Grund? Die Mannschaft sei im internationalen Vergleich zu schwach… Die Österreicher haben seit Anfang 2007 nur eins der 9 Spiele gewinnen können.
Engländer im Abseits
Die Einzigen, die 2008 auf dem Rasen fehlen werden, sind eigentlich Champions - allerdings der Fußballclubs. Die englische Mannschaft, die laut FIFA im Vergleich auf Platz 9 landet und den internationalen Fußball dominiert, ist gegen die russische und kroatische Mannschaft in der Quali gescheitert: Während des letzten Spiels im Wembley-Stadion gegen die Slawen hätte den Spielern von Her Majesty ein Unentschieden genügt. Sie verloren aber 2-3 gegen Gegner Kroatien. Und das, obwohl ein Dreamteam bestehend aus Gerrard, Lampard, Rooney, Crouch oder Owen alle Voraussetzungen für einen Sieg in Wien gehabt hätte - zumindest auf dem Papier.
Translated from Euro 2008 : les favoris et les challengers