Edda Magnason: Schwedische Blue Notes
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Lilian PithanDie schwedische Sängerin Edda Magnason hat sich mit Walzer für Monica (2013) erfolgreich ins Kino katapultiert. Ihre exzellente schauspielerische Leistung hat ihr sogar eine Einladung als European Shooting Star zur Berlinale eingebracht. Gespräch
Auch wenn sich das europäische Prestige-Programm European Shooting Stars nennt, ist Edda Magnason doch weit davon entfernt, eine Debütantin zu sein. Interviews, Photo-Shootings? Kennt sie alles schon. Souverän schwebt sie von einem Interview zum nächsten und als ich - aus reiner Höflichkeit - unser Gespräch mit einigen schwedischen Worten einleite, lächelt Edda nur nachsichtig und bedeutet mir, dass wir wohl lieber auf Englisch weitermachen sollten.
Kino, schweden and all that jazz
In ihrem eigenen Land ist Edda Magnason schon ein Star. Ihre zwei Alben, Edda Magnason und Goods, haben mit jazzigen Rhythmen Furore gemacht und alle Scheinwerfer auf die Schwedin mit isländischen Wurzeln umschwenken lassen, deren musikalische Ausbildung eine klassische bleibt. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sie die Rolle der Sängerin Monica Zetterlund für ihren ersten Kinoauftritt gewählt hat. "Nach einem Konzert hat mich ein Zuschauer angesprochen, der die Casting-Leute kannte. Ich musste dann dreimal vorsprechen, um die Rolle zu bekommen. Das war eine spannende Herausforderung, denn Monica Zetterlund ist sehr bekant in Schweden", erzählt Edda. Der Film Walzer für Monica des dänischen Regisseurs Per Fly zeichnet die Karriere der Starsängerin aus den 1960ern nach, die die internationale Jazzbühne im Sturm nahm, bevor sie vor einigen Jahren unter tragischen Umständen ums Leben kam. "Spielen und singen gehört natürlich zusammen. Musik war einfach teil von Monicas Leben und Person. Ich habe sehr lange gebraucht, um zu lernen, mich wie sie zu bewegen und zu singen." Der Soundtrack zum Film, der auch gleichzeitig Edda Magnasons drittes Album ist, bescherte ihr einen weiteren nationalen Erfolg.
Offzieller Kinotrailer von Walzer für Monica (2013) unter der Regie von Per Fly.
singen oder spielen? die qual der wahl
Der Film, der im Original Monica Z heißt, ist unterdessen zu einem der größten Kassenschlager des schwedischen Kinos geworden und hat so gut wie alle nationalen Filmpreise gewonnen. Bei läppischen elf Nominierungen für den Guldbagge (der schwedische Filmpreis, AdR) Anfang dieses Jahres hat der Film schließlich vier Preise und Edda Magnason eine Auszeichnung als beste Schauspielerin eingeheimst. Auch wenn Edda sich schon länger an ihre Berühmtheit gewöhnt hat, hat sie trotzdem den Eindruck, dass dies ein wichtiger Karriereschritt war: "Meine Musik wendet sich nur an ein interessiertes Publikum. Mit Monica Z kann ich einen viel größeren Hörer- und Zuschauerkreis ansprechen." Diese Erfahrung öffnet der jungen Schwedin immer neue Türen: "Ich würde jetzt am liebsten beides machen, aber Singen und Schauspielern sind natürlich zwei ganz unterschiedliche Dinge. Da muss man auch trennen können." In der Zwischenzeit hat sie sich aber schon in ein neues Projekt gestürzt: Ihre neue musikalische Komödie mit dem Titel The feeling of going (2014) hatte schon Premiere in Malmö.
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Translated from Edda Magnason : La blue note suédoise