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Damals, als Barroso Kommunist war

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Politik

Ein Video aus der guten alten Zeit: Portugal, 1975 - als der aktuelle Präsident der Europäischen Kommission ein Studentenführer war.

Lissabon. Kurz nach dem 25. April 1975 befreite die Nelkenrevolution Portugal aus dem Würgegriff des Salazar-Regimes. Ein 19-jähriger Jurastudent der Universität in Lissabon mit dem Namen Manuel Durão Barroso gibt als damaliger Leader der Vereinigung marxistisch-leninistischer Studenten ein Interview. Im Zuge des Scheiterns des postrevolutionären Universitätssystems, entschied die neue demokratische Regierung, dass die 28.000 Schulabsolventen in diesem Jahr ihren Zivildienst ableisten müssten, anstatt sich direkt an der Universität einzuschreiben. Vor laufender Kamera stellt sich Barroso gegen den Zivildienst, der in seinen Augen "die Krise des bürgerlichen Bildungssystems widerspiegelt".

Barroso ist seit 2004 Kommissionspräsident. Von 2002 bis 2004 war der zu dieser Zeit vornehmlich konservative Politiker Premierminister Portugals.

Versuch einer deutschen Übersetzung von Barrosos wegweisenden Worten:

"Der heute in der Plenarsitzung von Erstsemestern angenommene Vorschlag (gegen den Zivildienst), der von "kämpferischen Interkommissionen" vorgebracht wurde - einer Gruppe, die öffentlich den Kampf angesagt hat - ist vollkommen richtig! Er muss direkt in die Tat umgesetzt werden und verlangt die Legalisierung von den Regierenden. Wir müssen diesen Kampf gegen den Zivildienst als wichtig ansehen! Wir wollen, dass das Bildungs- und Forschungsministerium - falls man es so nennen kann – unseren Vorschlag akzeptiert. Der Zivildienst spiegelt die Krise eines bürgerlichen Bildungssystems wider. Das ist absolut unkorrekt - gegen den Arbeiter und gegen das Volk – und hetzt Studenten gegen Arbeiter, Arbeiter gegen Studenten auf!"

Die rhetorischen Fähigkeiten unseres Präsidenten haben in den letzen Jahren doch erhebliche Fortschritte gemacht…

Translated from When Barroso was a communist