Brüssels PRIDE: Die Party geht weiter
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jgDer Gay-Pride fand dieses Jahr bei extrem guten Wetter statt. Die Veranstaltung trifft aber weiterhin vereinzelt auf Widerstand.
„Wenn Gott das Wetter kontrolliert, dann ist Gott höchstwahrscheinlich schwul", das war eine der Phrasen, die rund um Brüssels Stadtzentrum am Samstag den 17. Mai zu hören waren. An diesem Tag feierten LGBTI und Co. den internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie. Brüssel richtete dabei ihre 19. Pride Parade unter dem Titel Pride4Every1 aus.
Die Pride legte mit einer Tanzeinlage à la „Army Off Me" los und schon schwenkten beeindruckend viele Flaggen an den Stufen der Börse in der Brüsseler Innenstadt. In den darauffolgenden Reden wurde betont, dass als die erste Pride in Brüssel abgehalten wurde, nur eine Handvoll LGBTI-Mitstreiter und deren Freunde teilnahmen. Politiker waren damals nicht dabei. Heute aber ist die Pride fast Hunderttausende stark und wird von Teilnehmern von nahezu allen Parteien begleitet. Es wurde dazu aufgefordert, dass die Menschen bei den Wahlen vom 25. Mai ihre Stimme für die Gleichberechtigung abgeben und nur Parteien unterstützen sollen, die für Respekt und den Kampf gegen Diskriminierung jeglicher Art eintreten. Eines der Themen, das stark in den Fokus rückte, war auch die Tatsache, dass sich Transgender in Belgien immer noch umoperieren lassen müssen. Auch ungeliebte Politiker waren prominent auf der Pride vertreten, so wurden beispielsweise Scherzmasken des Make-up-tragenden Wladimir Putin unter die Leute gebracht. Ein Special der diesjährigen Parade war der Titel eines der Festwagen: Sports4all, die sich dafür stark machten Gleichheit im Sport zu verbreiten und um die Homo- und Transphobie, die immer noch in der Welt des Sports grassieren, zu besiegen.
Zahllose Versionen von Chonchitas zeigten sich auf der Pride. Ein Wink zur österreichischen Gewinnerin des Eurovision Songcontests, die ihren Sieg als unaufhaltsame Kraft im Kampf gegen Vorurteile, der LGBTI-Community widmete.
Insgesamt schien der Pride ein voller Erfolg zu sein. Das Wetter war wohl gesinnt und machten das ganze Spektakel noch um einiges angenehmer, nachdem man ja während der letzten Wochen noch unter einigen Regentagen zu leiden hatte. Premierminister Elio Di Rupo twitterte: „ich bin sehr stolz auf die Modernität meines Landes, dass die Werte von Freiheit, Respekt und Toleranz verteidigt".
Noch etwas mehr? Hier unsere Pride Photo Gallery:
Translated from Brussels’s Pride: celebration of progress and a challenge to politicians