Berlin sündigt: Sommer der Modefauxpas
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In Berlin gibt es die Fashion Week, zahlreiche Designer und verrückte neue Trends werden hier täglich geboren. Aber wie sieht es mit der Hauptstadtmode im Sommer aus? Eine Stilkritik.
Sobald in Berlin die Sonne scheint und die Temperaturen steigen, nehmen auch die modischen Sünden der Hauptstädter exponentiell zu. Die Kleiderordnung wird häufig einfach ignoriert. Kurz gesagt: Berlin zieht sich aus. Und oft an den falschen Stellen wieder an.
Egal, ob zu Birkenstock oder zierlichen Sommersandalen: Socken und Sandalen sind auch im sommerlichen Berlin eine beliebte Kombination. Und das bei Frauen und bei Männern. War diese Kombination nachzuvollziehen als der geschlossene Schuh noch nicht erfunden war, ist sie in Zeiten großer Auswahl vollkommen inakzeptabel. So gelten Sandalen schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts als leichte Sommerschuhe. Und das sollen sie auch bleiben. Denn mal ehrlich: Was für einen Sinn haben die luftigen Freiräume in Sandalen, wenn man sie mit Socken verdeckt? Wer kalte oder wenig gepflegte Füße hat, der sollte lieber zu geschlossenen Schuhen greifen.
Lederschuh und Schwitzefuß
Doch natürlich sollte man dabei nicht übertreiben. Stiefel mögen nämlich in der kälteren Jahreszeit oder für bestimmte Berufsgruppen sinnvoll sein, doch wenn die Temperaturen über 25 Grad Celsius steigen und man nicht gerade bei der Feuerwehr arbeitet, dann können sie gerne im Schrank bleiben. Viele Frauen jedoch tragen in der sonst für interessante Modekreationen bekannten Stadt auch im Sommer Stiefel. Kein Wunder, dass die restliche Kleidung dann eher knapp ausfällt. Und zu Stiefeln werden dann sehr kurze Shorts und Miniröcke kombiniert. Neuerdings fällt aber auch bei einigen Männern die Kleidung eher knapp aus. Was vor kurzem lediglich auf Zeitschriften, in Freibädern oder auf Baustellen zu sehen war, hat in der Hauptstadt Einzug erhalten: der männliche nackte Oberkörper. Ob durchtrainiert oder nicht ist dabei egal: Der Berliner zieht oben herum immer öfter blank. Und das tut er überall. Dass ihm dank dieser Entblößung viel kühler ist, kann getrost bezweifelt werden. Muss Mann also mit dieser fast schon pornografischen Selbstdarstellung seine Männlichkeit beweisen? Oder soll das stilvoll sein?
Besonders originell ist dieser männliche Gestus jedenfalls nicht. Wie auch immer, diese Inszenierung hat rein gar nichts mit Stil, geschweige denn mit Männlichkeit zu tun. Es gibt zahlreiche weitere solcher Beispiele. Geschmackvolle oder gekonnte Kleidungskultur sieht jedoch anders aus. Entwarnung: Natürlich laufen nicht alle Berliner so herum. Und Mode ist immer auch ein Ausdruck der jeweiligen Zeit. Aber egal was gerade modisch ist, jeder sollte nur das anziehen, was zu einem selbst und zu der Jahreszeit passt. Leute, die jeder Mode folgen, haben vieles im Schrank, nur sicher keinen Stil. Wir aber wünschen uns genau das: mehr Mut zum Stil.
Sommer in Berlin: Ansichten einer heißen Stadt
Hurra, hurra - der Sommer ist da! Auch wenn sich die Berliner Parks schon ab Juni in Freizeitzonen verwandeln, ist der August immer noch der Höhepunkt der heißen Jahreszeit. Cafébabel sammelt die schönsten Sommerimpressionen. Mehr Infos wie immer auf Facebook und Twitter.