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Berlin Jukebox: Cossu

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Berlin

Im April wurde er in Berlin zum „besten politischen Rapper Deutschlands“ gewählt. Jetzt bringt Cossu seinen ersten professionell produzierten Track heraus.  Cafébabel Berlin hat den Rapper  getroffen.

Seinen Namen verdankt der Nachwuchsrapper Lukas Staier einem übrig gebliebenen Fußballtrikot. Darauf stand der Name Cossu. Seit dem Wettbewerb RAPutation ist dieser Name nicht mehr wegzudenken. Denn als Cossu setzte sich Lukas im April mit eigenen Tracks und politischen Lyrics durch. Und er gewann den Titel „Deutschlands bester politischer Rapper“. Gerade studiert der 25-Jährige Geografie, Sport und Deutsch auf Lehramt. Mit 7Inch und Melbeatz konnte er den Gewinner-Track „Du kannst alles schaffen“ aufnehmen. Heute wurde dieser mit der aktuellen CD im Juice-Magazin veröffentlicht.

Cafébabel: Gerade hast du mit den bekannten HipHop-Produzenten Melbeatz und 7Inch deinen Gewinner-Track professionell aufgenommen und danach ein Video gedreht.

Cossu: Ja, das war großartig: Auch wenn wir keine neuen Beats gebaut haben, habe ich mit Melbeatz das Passende für meinen Track entwickelt. Und mit 7Inch habe ich vor allem an der Akzentuierung meiner Aussprache einzelner Wörter und an Rhymes gearbeitet. Ich habe gelernt, dass es echt wichtig ist, die richtigen Pausen zu machen. Außerdem habe ich das erste Mal vor einem Greenscreen gedreht und beim Dreh konnte ich mitentscheiden, was gemacht wird.

Cossu, Du kannst alles schaffen (2014).

Cafébabel: Wovon handelt „Du kannst alles schaffen“? Und wie würdest du deinen persönlichen Stil beschreiben?

Cossu: Der Track handelt davon, wie es ist als Halbschwarzer aufzuwachsen. Man kann alles schaffen trotz vieler Vorurteile. Ansonstenn rappe ich über alles mögliche. Es muss nicht unbedingt politischer Rap wie bei RAPutation sein. Auf gar keinen Fall aber werde ich Imagerap machen. Ich möchte einfach über das rappen, was mich beschäftigt. Ich möchte einfach das Bestmögliche aus meinen Sachen herausholen. Das gilt für die Beats und den Text.

Cafébabel: Und was kommt als Nächstes?

Cossu: Ich werde eine Demo-CD zusammenstellen, um mich bei Labels zu bewerben, denn ich will professionell Musik machen. Da bin ich ambitioniert. Aber ich mache mir auch keine Illusionen: Ich werde auf jeden Fall fertig studieren. Ich will was haben und nicht später ohne was dastehen. Einen Plan B eben.

Cossu, I have a dream (2014).

Cafébabel: Wer gehört dann zu deinen persönlichen Vorbildern?

Cossu: Zum einen ist das MoTrip. Er macht die besten Reime und hat gute Strukturen in seinen Texten. Da sind einfach gewisse Besonderheiten in seinen Tracks im Gegensatz zu Sachen manch anderer Rapper. Und zum anderen finde ich auch Eko gut. Er einfach ein Arbeitstier. Er lebt einfach für seinen Rap und das finde ich einfach genial.

Cafébabel: Du kommst aus Freiburg, wohnst in Heidelberg und seit April bist du auch regelmäßig in Berlin. Was bedeutet die Hauptstadt für deine Musik und für dich persönlich?

Cossu: Berlin bedeutet mir viel. Die Stadt ist einfach der zentrale Ort für Musik: Hier bekomme ich enormen Input, denn in Berlin leben viel mehr unterschiedliche Menschen – ganz anders als in Freiburg oder Heidelberg. Da denkt man sehr stereotyp. Berliner sind eben facettenreicher.  Und mich inspirieren Menschen. Aber ich würde mich nicht zum Berliner Rap zählen. Denn ich bin hier nicht aufgewachsen. Und natürlich sind hier die Produzenten.

Cafébabel Berlin schmeißt die Jukebox an

Keine Lust mehr auf die immer gleichen Tophits, Radioschleifen oder Spotify-Playlists? Ab April 2014 stellen wir euch in der Rubrik Jukebox junge Musiker, DJs und Live Acts aus Berlin vor, die noch Unerhörtes zu bieten haben. Mehr Tracks und Playlists gibt es auf Facebook und Twitter.