Berlin Jukebox: Aantigen
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Wer elektronische Musik mag, kommt in Berlin voll auf seine Kosten. Bei so vielen DJs, Artists und Live Acts kann man aber schnell mal den Überblick verlieren. Deswegen stellen wir euch AAntiGen vor: elektronische Klänge vom Feinsten mit Fremdlauten, Berliner Groove und einer Prise Underground. Tune in.
Treibende Beats, Sphärenklänge und Fremdlaute: Die elektronische Musik, die der Wahlberliner AAntiGen seit einigen Jahren produziert, lässt eine bunte musikalische Sozialisierung erkennen. Während alles ganz brav mit Blockflöte und Klavier begann, kamen später Hip Hop, Folk, Techno und Reisen durch die ganze Welt hinzu. Mittlerweile situiert sich AAntiGen im Bereich Deep House, Techno und Electronica. Das Auflegen in Clubs ist dabei eher ein Zeitvertreib, denn AAntiGen geht es vor allem darum, seine eigene Musik zu produzieren. Und die gefällt: Im Mai 2014 ist ein Release einiger seiner Tracks bei den Berliner Labeln Klangwild, Tellerrand Rec. und dem BaumBaum Label geplant und auch seine Live Sets in verschiedensten Berlin Clubs werden immer häufiger. Für AAntiGen zählt aber weiterhin vor allem der Spaß an der Musik - sein eigener und der aller Clubgänger.
Frisch aus dem Friechrichshain. AAntiGen: Dr. Emme_Bagak Remix (2014).
Wie würdest du deinen Stil beschreiben?
AAntiGen: Ich mache elektronische Tanzmusik im 4/4-Takt, die meist einen Hang zu Melancholie und Tiefe hat und weniger in Richtung happy sunshine techno geht. Zu Beginn meiner elektronischen Produktionszeit, bei älteren Tracks, hört man oft noch Einflüsse von meiner Singer-Songwiter-Vorgeschichte, also Gitarre und Gesang. Das wurde dann aber immer weniger. Melodien mag ich immer noch - aber bitte nicht zu poppig!
Wie lange legst du schon wo auf?
AAntiGen: Musik mache ich schon immer, aber elektronische erst seit ca. fünf Jahren. Als DJ bin ich seit ungefähr zwei Jahren aktiv, vor allem in Bars und Clubs wie dem Brunnen70 im Wedding oder dem Cräck Bellmer in Friedrichshain. Aber das sind alles fließende Übergänge, ich habe auch schon in meiner Jugend öfter mal an Plattenspielern rumgefummelt. Berlin, die Clubs und die Menschen hier haben mich stark beeinflusst, ich war aber nie ein Musiknerd, der alle Bands, Produzenten und DJs kennt, sondern bin eher frei an das Ganze heran gegangen.
Was ist die Berliner Clubszene für dich?
AAntiGen: Ein Stückchen Freiheit, in der man sich finden und verlieren, wegballern und verlieben, drei Tage tanzen und im Club schlafen, zu zehnt aufs Klo gehen, Freunde und Feinde machen kann. Das gibt es so sonst nirgendwo auf der Welt.
Frisch von der Tanzfläche. AAntiGen: Dancefloor Meditation (2014).
CAFÉBABEL BERLIN SCHMEISST DIE JUKEBOX An
Keine Lust mehr auf die immer gleichen Tophits, Radioschleifen oder Spotify-Playlists? Ab April 2014 stellen wir euch in der Rubrik Jukebox junge Musiker, DJs und Live Acts aus Berlin vor, die noch Unerhörtes zu bieten haben. Mehr Tracks und Playlists gibt es auf Facebook und Twitter.