Băsescu oder Geoană - Rumänien streitet zur Stichwahl
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Katha KlossAm 6. Dezember gehen die Rumänen zum zweiten Mal an die Urnen, um ihren neuen Präsidenten zu wählen. Der Wahlsieger wird der erste neu gewählte Präsident des Landes nach dem EU-Beitritt 2007 sein. Für die äußerst skeptischen Rumänen handelt es sich um den schwierigsten Entscheid nach dem Zerfall des Kommunismus.
Das Wählerherz der Rumänen ist zwischen dem aktuellen konservativen Präsidenten Traian Băsescu (Demokratisch-Liberale Partei PD-L) und seinem Konkurrenten und ehemaligen Außenminsiter, Sozialdemokrat Mircea Geoană (PSD), hin- und hergerissen. In den vergangenen Wochen seit dem ersten Wahldurchgang vom 29. November (Băsescu 32,4%; Geoana 31,2%) hatte der ein oder Betrugsskandal die Wahldebatte um das Kopf-an-Kopf Rennen entfacht. Im rumänischen Fernsehen wurde ordentlich gezankt. In der Politik scheint - ähnlich wie im Krieg und in der Liebe - alles erlaubt. Das haben beide Seiten für sich erkannt und in vollem Maße ausgeschöpft.
Der Unmut der Rumänen war damit vorprogrammiert: Wessen Wahrheit ist die richtige? Die Wähler mit losen Versprechen locken, um sie dann nach den Wahlen wieder fallen zu lassen - das kannten sie bereits. Deshalb ist der rumänische Durchschnittswähler 2009 äußerst skeptisch. Die Qual der Wahl lautet "Postkommunist" (Geoană ) oder "Tyrann" (Băsescu). Der Ausgang der Stichwahl wird demnach der demokratische Ausdruck für das 'geringste Übel' sein. Der zukünftige Präsident Rumäniens sollte sich aber warm anziehen, denn seine Agenda platzt seit der Regierungsauflösung im Oktober aus allen Nähten: Băsescu oder Geoană müssen das Land aus der Rezession führen und das politische Gleichgewicht wieder herstellen.
Translated from Présidentielles : des Roumains désenchantés