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Alternative für Deutschland: Partei der Euro-Kritiker

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Politik

In Berlin hat am Sonntag die Alternative für Deutschland (AfD) ihren Gründungsparteitag abgehalten. Die Partei fordert eine "geordnete Auflösung" des Euro-Raums und will zu den Bundestagswahlen im September antreten.

Endlich gibt es in Deutschland wieder Alternativen in der Diskussion um die Gemeinschaftswährung, meinen Kommentatoren und sehen damit heftigen Gegenwind für Merkels Regierung aufkommen.

Lidové noviny: Abkehr von Deutschland als Zahlmeister; Tschechien

Endlich zeigt eine Partei Alternativen auf, freut sich die konservative Tageszeitung Lidové noviny über die Gründung der Alternative für Deutschland: "Die AfD ist die erste ernstzunehmende Partei in Deutschland, die sich gegen den Euro in Stellung bringt. Wenige Monate vor den Bundestagswahlen erhöht das die Nervosität. Eine gemeinsame Regierung derer, die den Euro um jeden Preis retten wollen und derer, die den Austritt Deutschlands aus der Euro-Zone anstreben, ist schwer vorstellbar. Dennoch ist es gut, dass dank der AfD die Karten in Deutschland neu gemischt werden. Deutschland ist der Zahlmeister der Euro-Zone. Die AfD sucht klar und transparent eine Abkehr davon. [...] Die Haltung der deutschen Elite wird damit differenzierter. Sie besteht nicht mehr nur aus der Position 'Deutschland gegen den Rest der Euro-Zone'. Der Streit um die Gemeinschaftswährung bekommt nun eine breitere Legitimität auch in Deutschland selbst." (13.04.2013)

Süddeutsche Zeitung: AfD könnte das Ende der Regierung Merkel einleiten; Deutschland

EZB-Studie an der Wand, wer ist der reichste in Euroland?

Auch wenn das Parteiprogramm noch etwas schmalbrüstig daher kommt, könnte die Alternative für Deutschland eine Gefahr für Bundeskanzlerin Merkel und die Union werden, analysiert die linksliberale Süddeutsche Zeitung: "Wenn es der neuen Partei gelingt, auch nur für ein halbes Jahr ein Feuerwerk zu veranstalten, wie es zuletzt die Piraten für kurze Zeit veranstalten konnten - dann wird die neue Partei den Ausgang der Bundestagswahl im Herbst entscheiden. Die Stimmen, die an die 'Alternative' gehen, können die entscheidenden Stimmen sein, die der Merkel-CDU fehlen. Das könnte dann bedeuten, dass diese neue Partei zwar nicht das Ende des Euro, aber das Ende der Regierung Merkel einleitet. [...] Weil die Euro-Kritik dieser Partei auf eine große Euro-Skepsis im Lande trifft und weil die Partei nicht von Spinnern, sondern von ehrengeachteten Leuten verkörpert wird, kann es sein, dass sie als Professorenpartei vorübergehend Erfolg hat. [...] Warum? Die CDU ist derzeit Merkel plus Nichts. Wenn Merkel wegfiele, was bliebe dann übrig?" (15.04.2013)

Corriere della Sera: Große Koalition - genau das Gegenteil dessen, was die AfD anstrebt; Italien

Die Alternative für Deutschland könnte ungewollt erneut einer großen Koalition den Weg ebnen, meint die liberal-konservative Tageszeitung Corriere della Sera: "Die Anti-Euro Professoren könnten den Konservativen von Angela Merkel und ihrem liberalen Bündnispartner (FDP) gerade genug Stimmen abjagen, um die große Koalition unvermeidbar zu machen. Damit würde die Alternative für Deutschland genau das Gegenteil dessen erreichen, was sie anstrebt. Eine Perspektive, die zwar für etliche christdemokratische Wähler alles andere als abwegig ist, jedoch - zumindest nach außen hin - den Kanzlerkandidaten der Sozialdemokraten, Peer Steinbrück, nervös zu machen scheint. Ihm behagt die Vorstellung wenig, sich wieder dem Willen der mächtigsten Frau der Welt beugen zu müssen, so wie einst als Finanzminister der ersten Merkel-Regierung. [...] Steinbrück will mit den Grünen regieren, nur ist seine Partei auf einen historischen Tiefstand gesackt. Die Große Koalition scheint das einzig siegreiche Modell zu sein, während auch die FDP von Philipp Rösler in den Umfragen nur knapp über der Fünf-Prozent-Hürde liegt und die Konkurrenz wächst." (15.04.2013) 

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Illustrationen: Teaser (cc)skippyjon/flickr; Im Text ©offizielle Facebook-Seite der Partei

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